Angesichts der vielen aktuellen Herausforderungen in der Branche und den Nachwirkungen der Pandemie kam zunehmend der Verdacht auf, dass die Entwicklung von elektrischen Wohnmobilen nicht voran kommt. Doch die Wohnmobil Outlet Factory WOF hat Wort gehalten und mit Unterstützung von Mooveo die Entwicklung des Iridium e-V25 voran getrieben. Auf der CMT 2025 wurde er erstmals präsentiert.
Iridium e-V25 E-Camper: “nachhaltig, komfortabel und stilvoll”
Auf der CMT 2025 war es soweit. Nach längerer Wartezeit (wir berichteten) konnte der erste vollständig elektrisch betriebene und serienreife Campervan vorgestellt werden. Angesichts der Tatsache, dass Elektromobilität ein virulentes Thema in der Öffentlichkeit ist, ging es für eine Weltpremiere vergleichsweise ruhig zu. Im Vorfeld gab es vornehmlich eine Markenseite mit leidlich genutzter Reservierungsoption.
Die Basis des Iridium e-V25: der Ford E-Transit
Der Iridium e-V25 basiert auf dem Ford E-Transit, der aktuell (noch) als der einzige Kastenwagen gilt, der die notwendige Leistung für den Betrieb eines E-Campers liefern kann. Der Elektromotor verfügt über satte 269 PS mit 430 Nanometer Drehmoment. Im Hinterradantrieb ist auch ein Rekuperations-System, das beim Bremsen Energie zurück gewinnt und somit hilft, die Reichweite zu optimieren. Für eine Maximierung sorgt der Einzelpedal-Betrieb, da Beschleunigen und Verzögern in einem Vorgang stattfinden.
Für die Fahrt gibt es unterschiedliche Modi. Laut Ford ist “Normal” für den Alltag geeignet, “Slippery” für unwegsame Streckenabschnitte und “Eco” bei längeren Fahrten, die hohe Reichweite benötigen. Die Reichweite wird herstellerseitig mit “bis zu 317 Kilometern” angegeben. Im Alltag sind jedoch laut Berater 250 Kilometer realistischer. Dem steht eine Ladezeit im Fenster zwischen 15 und 80 Prozent von etwa 35 Minuten bei 115 Kilowatt-Ladeleistung entgegen. Wer also der allgemeinen Empfehlung folgt, alle zwei Stunden eine Pause zu machen, kann mit dieser Reichweite auch bei längeren Fahrstrecken leben.
Assistenzsysteme sorgen für mehr Sicherheit
Zur Ausstattung des Ford E-Transit gehören auch verschiedene Sicherheits- und Assistenzsysteme. Neben Airbags für beide Mitfahrer gehören die elektronische Stabilitätskontrolle, die adaptive Lastkontrolle und die Berganfahrhilfe zur Ausstattung. Weitere Helfer sind der Auffahr-Kollisionswarner mit Brems-Assistent, der Seitenwind-Assistent sowie die Einpark-Assistenten. In den Reifen gibt es Drucksensoren und die Außenspiegel werden elektrisch beheizt.
Der Ausbau des Iridium e-V25
Die Akkus im Iridium e-V25 sind unter einem 5 cm starken Zwischenboden auf der Unterseite des Fahrzeugs verbaut. Deshalb kommt ein E-Transit mit H3-Dach zum Einsatz, der dann wiederum eine Stehhöhe von über zwei Metern bringt. Der Campervan ist sechs Meter lang, hat eine Gesamthöhe von 2,8 Metern und ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Die Zuladung liegt bei rund 200 kg ab “fahrbereitem Zustand”. Das Fahrzeug ist konsequent auf zwei Personen ausgelegt.
Der Grundriss ist charakterisiert durch ein Längsbett im Heck, was den Iridium der beliebten Kategorie sechs Meter langer Kastenwagen mit zwei Meter Längsbett zuordnet. Die in schwarz gehaltene Ausstattung gibt dem Interieur nicht nur ein elegantes, sondern auch vielseitiges Aussehen. Die Face-to-Face-Lounge ist nicht nur für Transporte und den Freizeitbetrieb geeignet. Das Design macht den Iridium e-V25 auch businesstauglich. Standardmäßig ist ein 1,20 Meter langes Längsdoppelbett eingebaut, das sich auf Wunsch aber auch breiter installieren lässt.
Durch die Sitzgruppe im Heck wird das Bad hinter den Fahrersitz gerückt und auf die klassische Dinnette verzichtet. Dass Bad ist geräumig, die Toilette kann zum Duschen unter das Waschbecken geschoben werden. Dennoch gibt es zusätzlich zum Tisch im Heck einen zweiten Tisch, der an den gedrehten Fahrersitzen in den Boden eingesteckt werden kann. In einem Kasten an der Beifahrerseite befindet sich der elektrische Truma-Boiler, die Wasserpumpe und auf Wunsch auch ein Carawater-Wasserfilter-System.
Der Iridium e-V25 ist naturgemäß gasfrei. Der Küchenblock befindet sich klassisch im Bereich der Seitentür. Ein Aufsetzbecken versorgt den Arbeitsbereich mit Wasser, gekocht wird auf einem Induktionskochfeld. Der Frischwassertank ist unter der Spüle verbaut. Ungewöhnlich ist der Umstand, dass die nötige Raumtemperatur mit einer Infrarotheizung erzeugt wird. Da solche Heizsysteme am besten in Räumen mit harten Wänden funktionieren, wird man einige Tests abwarten müssen, ob sich diese Installation bewährt.
Folie und Reifen geben modernes Flair
Auch beim Exterieur hat man sich etwas einfallen lassen, um den E-Camper abzuheben. Eine schuppenartige Folierung und Design-Felgen geben ihm ein eigenes und modernes Outfit, mit dem WOF die Zukunftsfähigkeit des Iridium e-V25 ausdrücken will.