Kann der Jeep Gladiator eine Basis für ein Reisemobil sein? Klar, sagen wir. Und klar, sagt auch Jeep-Spezialist Allrad Schmitt aus Würzburg. Wir haben uns dort einen Gladiator-Umbau angesehen, dem zwar noch das Dachzelt fehlt, der aber sonst ein ziemlich unbesiegbarer Gladiator Maximus ist.
Der Jeep Gladiator
Im Mai 2000 erscheint der Kino-Kassenschlager „Gladiator“ von Regisseur Ridley Scott. In der Hauptrolle Russel Crowe als Gladiator Maximus Decimus Meridius, der eigentlich Tribun des römischen Heeres ist. Im Laufe des Films wird er jedoch zum unbesiegbaren Helden der Arenen und Amphitheater. Knapp 20 Jahre später bringt Jeep sein Modell Gladiator (wieder) auf den Markt.
So weit, so gut und eigentlich gibt es keine wirklichen Parallelen, die man hier ziehen könnte. Wäre da nicht der Gladiator-Umbau von Jeep-Spezialist Allrad-Schmitt aus Würzburg. Denn im Vergleich mit anderen Gladiatoren wirkt auch er unbesiegbar. Der Grund: jede Menge feine Modifikationen.
Die Offroad-Umbauten am Jeep Gladiator
Darunter so Dinge wie ein AEC-Fahrwerk mit Fox-Bypass-Dämpfern. Sie verfügen nicht nur über ein externes Reservoir, sondern gleich auch noch über eine Ölkühlung. Hinten und vorne sind Antirock-Swaybars von Currie Enterprises montiert, die für massige Verschränkung sorgen. Die mächtigen 37er-Falken-ATs sind auf Beadlock-Felgen von Bawarrion aufgezogen und fest mit der Felge verklemmt. Der Luftdruck lässt sich also nahe gegen Null absenken. Das sorgt im Gelände nicht nur für eine maximale Auflagefläche des Profils, sondern auch dafür, dass der Schlamm bestmöglich aus den Stollen gewalkt wird.
Um die fetten Gummis nach dem Geländeausritt auch wieder aufpumpen zu können, ist ein ARB-Doppelkompressor mit an Bord. Natürlich sind Panhardstäbe und der Lenkungsdämpfer geändert. Das eine, um nach dem Fahrwerksumbau die Achsen mittig unter dem Jeep, das andere, um die mächtigen Räder im Zaum zu halten. Sollte der Gladiator dann doch mal steckenbleiben, was auch dem besten Kämpfer passieren kann, hilft eine Warn Zeon 10 S mit Faktor55-Ultrahook am Seilende. Außerdem ist seitlich auf dem Ladeflächen-Rack noch ein Satz Maxtrax-Bergeboards verstaut. Muss der Recke des Nachts ran, bringen sechs fette Baja-LED-Scheinwerfer, die vorne am Dachträger montiert sind, Licht ins Dunkel der Offroad-Arena.
Da der Umbau recht hoch geraten ist, helfen stabile Rockslider mit elektrisch ausfahrbaren Trittbrettern die Kommandozentrale des Gladiators zu entern. Und genau das wollen wir unbedingt. Denn wir wollen wissen, wie sich der Maximus unter den Gladiatoren mit Jeep-Schriftzug auf der Haube im Gelände wirklich schlägt. Also rein in die Kiste, hinters Lenkrad geschwungen und den Startknopf gedrückt. Zündschlüssel war gestern. Der Kämpfer kann nämlich auch remote per Fernbedienung gestartet werden.
Der Jeep Gladiator im Gelände
Sind die ersten Meter Gelände noch reichlich unspektakulär, wird in der ersten Verschränkungspassage klar: Da geht was. Also lassen wir es krachen. Das Areal des ehemaligen Militärgeländes stellt für den Gladiator allerdings keine wirkliche Herausforderung dar. Auch das irgendwie eine Parallele zu Ridley Scotts Filmhelden. Also etwas mehr Gas. Mit Speed einen kurzen Anstieg hoch und über die Kuppe. Ja, da hebt der Pickup tatsächlich etwas das Bein. Zu sehen auf unserem Foto, zu spüren hinter dem Volant – Fehlanzeige. Das Fahrwerk schluckt es einfach weg. Seilwinde oder Sandboards bleiben heute – wie fast immer bei dem Allrad-Schmitt-Gladiator – unbenutzt. Hoffen wir also, dass die Winde nicht irgendwann „einrostet“ und die Maxtraxe irgendwann zu Staub zerfallen.
Der Jeep Gladiator als Reisemobil
Viel fehlt nicht mehr, damit der Gladiator-Umbau zum absolut geländegängigen Reisemobil wird. Ein Dachzelt oben drauf – die Auswahl ist riesig, wie man das richtige findet, haben wir hier erklärt –, eine Kühlbox verzurrt, vielleicht eine mobile Küchenbox dazu und es kann losgehen.
Denn ein Decked-Schubladensystem ist schon auf der Pritsche montiert und sorgt für Ordnung beim Gepäck. Die Heckklappe ist von Black Sheep Innovations modifiziert. Hier finden zum Beispiel Kocher & Co. Platz. Und um die Wasserversorgung muss man sich bei diesem Umbau ebenfalls keine Gedanken mehr machen. Die Roadshower von Yakima ist schon auf dem Dachträger montiert. Naja, und spannende Offroad-Reiseziele gibt es wahrlich genug.
Wo so viel Licht ist, da ist aber immer auch etwas Schatten. Und der heißt bei diesem Umbau knapp 135.000 Euro. Denn das ist der Preis, den die Würzburger Jeep-Profis für den Maximus aufrufen. Knapp doppelt so viel also, wie ein Gladiator von der Stange kostet. Dafür bekommt man jedoch den Besten von ihnen und hat dann eine perfekte Basis für einen Reise-Pickup.