Die Reisesaison für Camper, Caravanfahrer und Wohnmobilisten hat begonnen. Die ersten sind schon fleissig unterwegs, für andere startete die erste Reise an Ostern, wieder andere müssen sich noch bis zum Sommerurlaub gedulden. Wie auch immer: Zeit, sich Gedanken über den Bordvorrat im Reisemobil zu machen. Denn klar, es braucht auch Lebensmittel im Wohnmobil – doch was muss mit? Wir geben Tipps, was man unterwegs unbedingt immer dabeihaben sollte. Denn egal ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen, man kann auf Reisen nicht immer frisch einkaufen, will aber dennoch keinen Hunger leiden.
Was gibt es denn heute zu essen?
Auch unterwegs stellt sich die Frage, was zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen auf den Tisch kommt. Da das Einkaufen unterwegs jedoch mitunter nicht immer ganz einfach ist, haben wir zusammengestellt, welche haltbaren Lebensmittel man immer im Reisemobil dabeihaben kann, damit man auf der Reise nicht hungern muss.
Während man zu Hause einen großen Kühlschrank und in Küche und Keller viel Platz für Vorräte hat, muss man im Reisemobil etwas genauer planen, was mit soll und was wohin gepackt werden kann. Auch die Versorgungsmöglichkeiten sind anders als daheim. Weiß man am Wohnort genau, was man wo bekommt, muss man unterwegs schon mal suchen oder sich durchfragen. Während in Europa die Suche nach dem nächsten Bäcker, Metzger oder Supermarkt kein Problem darstellt, kann das in manch anderen Ländern durchaus zum kleinen Abenteuer werden. Der kleine Dorfladen mitten in der Mongolei oder in Afrika ist weder ausgeschildert, noch verfügt er über das umfangreiche Angebot, das wir hierzulande gewohnt sind.
Etwas Planung und vor allem ein gewisser Grundvorrat sind also ratsam. Begibt man sich für mehrere Tage mit einer Segelyacht auf See, ist das ein absolutes Muss, an Land und mit dem Allrad-Reisemobil immerhin sinnvoll. Denn während man an Land noch Glück haben kann und unverhofft auf einen Fischer trifft, der am Hafen seinen tagesfrischen Fang verkauft, kann man sich auf dem Meer höchstens mit der Angel versuchen, um an Essbares zu gelangen.
Doch was muss, was kann mit ins Reisemobil? Was ist haltbar und kommt ohne Kühlung aus? Glücklich ist, wer über eine Tiefkühlmöglichkeit an Bord verfügt. Hier lassen sich Fleisch, Fisch oder Gemüse einfrieren und sind – solange genug Strom oder Gas da ist – länger haltbar. Doch auch hier ist der Platz meist arg begrenzt. Sind die Wohnmobil-Kühlschränke schon kleiner als zu Hause, sind es die Kühlfächer erst recht.
Wir haben zusammengestellt, was in den Bordvorrat gehört. Mit individuell zusammengestellten Listen lassen sich die Einkaufstouren vor Ort und sowohl die Aufbewahrung im Fahrzeug als auch die Mahlzeiten etwas planen. Denn es hilft nicht viel, wenn man nach ein paar Tagen noch drei Dosen Sauerkraut und zwei Tüten Reis hat und man ratlos überlegt, was man damit nun zubereiten könnte. Klar, beides kann man auch ohne weitere Zutaten verspeisen, aber was macht man, wenn man zwar jede Menge Tomaten in Dosen oder Nudelsoßen hat, aber nichts, was man dazu essen kann?
Lebensmittel im Wohnmobil – was muss mit?
Eine ganze Reihe von Lebensmitteln lassen sich problemlos über lange Zeit aufbewahren. Sie sind weitestgehend unempfindlich gegen Kälte und – viel wichtiger – Wärme. Das einzige, was es zu beachten gilt, ist, dass sie trocken gelagert werden. Vor allen Dingen lässt sich mit diesen Lebensmitteln eine Grundversorgung sicherstellen. Kann man also für längere Zeit nicht einkaufen gehen, muss man dennoch nicht hungern, wenn ein entsprechend gut geplanter Vorrat an Bord ist. Im Prinzip handelt es sich dabei um die gleichen Lebensmittel, die sich auch für einen Notvorrat für Krisenzeiten eignen.
Bleibt nach der Reise etwas davon über, kann man sie also auch zu Hause noch über einen längeren Zeitraum verwenden. Hierbei sollte man sich auch nicht von den Mindesthaltbarkeitsdaten verunsichern lassen (siehe unten). Das Meiste ist wesentlich länger haltbar als angegeben. Gerade wenn Nudeln, Hülsenfrüchte oder auch Mehl trocken und sicher vor Schädlingen gelagert werden, sind sie auch noch lange nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Datums problemlos essbar. Manche Produkte, wie zum Beispiel Mehl, Reis oder Nudeln, lassen sich auch gut vakuumieren, was die Haltbarkeit nochmals erhöht. Die Liste der haltbaren Lebensmittel haben wir um Gewürze, Öl, Essig und Getränke, die ebenfalls in der Regel lange haltbar sind, erweitert.
Trockene Lebensmittel
- Nudeln
- Reis
- Fertig-Risotto
- Bohnen
- Linsen
- Mehl
- Trockenhefe
- Polenta/Maismehl
- Couscous/Bulgur
- Hafer-, Dinkel- oder Roggenflocken
- Dosenbrot/Knäckebrot
- Nüsse
- Chips/Flips/Erdnüsse/Salzstangen
- Kekse
- Schokolade
Lebensmittel in Dosen und Gläsern für unterwegs
- Tomatenmark
- Passierte Tomaten/stückige Tomaten
- fertige Nudelsaucen
- Mais
- Erbsen
- Karotten
- Grüne Bohnen
- Kidney Bohnen/weiße Bohnen etc.
- Schwarzwurzel
- Pilze
- Sauerkonserven (Gurken, Paprika etc.)
- Dosen-Pfirsiche/Dosen-Früchte
- Fischkonserven
- Fleischkonserven (z. B. Gulasch)
- Dosenwurst
- Vegetarischer/Veganer Brotaufstrich
- Honig
- Nutella
- Marmelade & Konfitüre
Gewürze & Co. für den Vorrat im Wohnmobil
- Zucker
- Salz
- Pfeffer
- Paprika
- Curry
- Zimt
- Gewürzmischungen (z. B. Ras el Hanout)
- Oregano
- Thymian
- Rosmarin
- Essig
- Öl
- Senf
- Ketchup
- Tabasco
- Soja-Sauce
Getränke im Wohnmobil
- Wasser
- Kaffee
- Tee (versch. Sorten)
- H-Milch/Soja-Milch/Hafer-Milch
- Säfte
- Soft-Getränke
- Wein/Bier
- Schnaps
Haltbarkeit von Lebensmitteln
In Deutschland ist es seit Dezember 1981 vorgeschrieben, auf Lebensmitteln ein Mindesthaltbarkeitsdatum anzugeben. Festgelegt ist das in der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (LMKV). Davor wurden viele Lebensmittel nicht oder nur verschlüsselt gekennzeichnet. Unsere Groß- und Urgroßeltern haben also noch nach Aussehen und eventuell Geschmack getestet, ob zum Beispiel eine Konserve noch genießbar war. War der Deckel der Dose nach oben gewölbt? Sah der Inhalt seltsam aus, hat er eventuell schlecht gerochen oder gar schlecht geschmeckt? Damals galt es selbst einzuschätzen, ob eine Ware noch genießbar war oder nicht.
Diese Entscheidung treffen heute viele nach dem aufgedruckten Datum. Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten? Ab in die Tonne! Hierzu gibt es nicht nur Studien, es gibt auch berechtigte Kritik und sogar die Forderung, das Datum auf den Verpackungen der Lebensmittel wieder abzuschaffen. Das ist nicht ganz unberechtigt, denn vieles, was eigentlich noch gut und genießbar wäre, landet deswegen im Müll. Denn schließlich gilt: Es heißt „Mindestens haltbar bis“ und nicht „Absolut tödlich ab“. Die meisten Lebensmittel sind nämlich weitaus länger haltbar, als es das Mindesthaltbarkeitsdatum manchen glauben macht. Daher sollte man es eher halten wie unsere Vorfahren, die auch ohne Aufdruck auf Dosen, Gläsern und Packungen problemlos überlebt haben. Aussehen, Geruch und Geschmack sind nämlich die besseren Ratgeber.
Noch mehr Tipps …
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