Er hat den Nymbus des Unzerstörbaren: der Toyota Land Cruiser. Wir haben uns einen GRJ76 angesehen, der zum Offroad-Camper umgebaut wurde.
Der Land Cruiser und seine Typenbezeichnungen
GRJ, FJ, HZJ, HDJ, FZJ und BJ, was ein wenig klingt wie eine Textzeile aus dem Lied „MfG – Mit freundlichen Grüßen“ der Fantastischen Vier, ist in Wahrheit nur ein Teil der Modellbezeichnungen der verschiedenen Toyota-Land-Cruiser-Modelle. Wenn man die Logik hinter den Kürzeln jedoch erst einmal verstanden hat, wird es etwas leichter – zumindest ansatzweise.
Das Einfachste an der Buchstabenkombi ist in jedem Fall das „J“. Es steht immer für Land Cruiser. Die vorangestellten Buchstaben bestimmen die Motorisierung. Bei unserem GRJ handelt ist sich zum Beispiel um einen Benziner. Ein HZJ verfügt dagegen über einen Dieselmotor. Die erste, oder bei drei Ziffern die ersten beiden Ziffer stehen für die Baureihe und die letzte Ziffer für die Ausführung innerhalb der Baureihe. Bei unserem GRJ76 handelt es sich also um einen Benziner der Baureihe 7 in der Ausführung 6.
Alles kar? Wenn nicht, nicht schlimm. Man muss schon echter Land-Cruiser-Fan sein, um das zu verstehen. Für alle anderen hat Alexander Wohlfahrt die Land-Cruiser-Bibel „Legende Land Cruiser“ geschrieben, in der nicht nur die Modelle seit 1950 bis heute beschrieben werden, sondern auch ausführlich über die Modellcodes aufgeklärt wird.
Toyota Land Cruiser als Offroad-Camper
Viel weniger verwirrend ist dagegen der Umbau von Franz und Marlene, über deren Mitsubishi Pajero wir schon berichtet hatten. Nun haben sich die beiden, die die Webseite „frln OFF THE ROAD“ betreiben, ein neues, geländegängiges Reisefahrzeug ausgebaut. Und was wäre dafür eine bessere Wahl ein ein Land Cruiser? Eben!
Denn die beiden mache am liebsten da Urlaub, wo man mit einen klassischen Wohnmobil, Campervan oder Minicamper nicht hinkommt. Bevorzugte Reise-Destination ist dabei der Balkan. Und da gibt es genug Wege, für die ein Geländewagen genau das richtige Fahrzeug ist.
Umbauten am Land Cruiser GRJ76
Neben verschiedenen Taubenreuther-Upgrades, wie höheres Fahrwerk, grobstolligen Reifen, Sperren in den Achsen, Seilwinde und Schutzplatten für den Unterboden, sind es aber vor allem die Komponenten, die den Toyo zum Camper machen. Und auch da hat der Geländegänger so einiges zu bieten.
Da wäre zunächst einmal die 270-Grad-Markise, die auf der Fahrerseite angebracht ist. Macht Sinn, da die breitere Hälfte der geteilten Hecktür nach rechts öffnet. Auf der Beifahrerseite ist das ARB-Duschzelt angebracht, das sogar über eine Innenbeleuchtung verfügt. Markise und Duschzelt sind an einem Dachträger, der ebenfalls von ARB stammt, befestigt. Auf dem Dachträger findet weitere Camping-Ausrüstung Platz. Am Ersatzrad, das am Heck untergebracht ist, können die beiden noch eine Stautasche befestigen. Sinnvoll für Dinge, die man nicht im Fahrzeug transportieren möchte.
Der Innenausbau stammt von One Off aus München und ist vor allem eins: so richtig schön. Aber eben auch sehr gelungen konstruiert. Staufächer und -klappen, Kühlschublade und Liegefläche, alles da. Ganz besonders gelungen ist dabei das Thema Liegefläche. Rechts, links und vorne ist der Einbau als Sitzgelegenheit nutzbar. Will man am Abend dann ins Bett, dient ein Brett als Einsatz zwischen der rechten und der linken Staubox. Und damit das nicht irgendwo störend herumliegt, wenn es nicht gebraucht wird, ist es tagsüber perfekt auf dem rechten Staukasten eingepasst. Und das sieht richtig edel aus.
Der Kocher findet auf einer Ablage an der rechten Hecktür Platz, an der linken ein Faltwaschbecken. Wasser wird in der linken Staubox untergebracht. Zusätzlich gibt es einen 20-Liter-Wasserkanister, der in einer Halterung außen an der linken Hecktür untergebracht ist.
Gegen Kälte im Fahrzeug und neugierige Blicke beim Schlafen können die Fenster von innen mit Blidimax-Fenstermatten abgedeckt werden. So ausgestattet lässt sich dann in jedem Fall so manch kühle Nacht in der Bosnischen Bergwelt verbringen.
Bilder: Michael Scheler, Franz Giel & Marlene Eitler