Da immer mehr Elektrofahrzeuge auf den deutschen Straßen unterwegs sind stellt sich über kurz oder lang die Frage, wie es mit dem Caravaning-Hobby, also dem Urlaub im Wohnwagen, in Zukunft weitergeht. Je schwerer der Wohnwagen, desto geringer die Reichweite. Ein Start-Up aus den USA bringt jetzt den Pebble Flow Electrified Camper – einen Wohnwagen mit eigenem Elektroantrieb, zwei Elektromotoren und einer 45 kWh-Batterie.
Inhaltsverzeichnis
- Reichweitenangst noch schlimmer mit Wohnwagen
- Wohnwagen mit eigenem Elektroantrieb – das ist die Lösung
- Pebble Flow Electrified Camper kann sich auch allein bewegen
- Viele weitere Ideen zur aerodynamischen Verbesserung ded Wohnwagen
- Regeneratives Bremsen und Solarpanele laden den Wohnwagen auf
- Notstrom für Zuhause – Wohnwagen mit eigenem Elektroantrieb
Reichweitenangst noch schlimmer mit Wohnwagen
Elektroautofahrer kennen die sogenannte “Reichweitenangst” nur aus den ersten Wochen nach dem Kauf ihres E-Autos: danach ist sie verschwunden, weil man merkt, dass sie unnötig ist. Überall kann man mittlerweile auf eine gute Infrastruktur an Elektroladesäulen zurückgreifen. Doch mit einem Wohnwagen am Elektroauto kommt die Angst wieder zurück. Und teilweise berechtigt. Denn der Verbrauch an Strom steigt mit einem angehängten Wohnwagen ganz erheblich an. Dann muss man häufiger an die Ladesäule und regelmäßig schafft man nur um die 250 Kilometer, beispielsweise in einem Tesla Model Y mit großem Akku. Im Grunde liegt dieser Fakt daran, dass sich das Gewicht des Gespann erhöht und auch der Luftwiderstand steigt. So steigt dann auch der Verbrauch des Fahrzeuges deutlich an.
Wohnwagen mit eigenem Elektroantrieb – das ist die Lösung
Man könnte die Wohnwagen leichter bauen, was aber unweigerlich mit einem Verzicht an Komfort einhergehen würde. Pebble aus den USA kommt mit einer ganz anderen Idee: der neue Pebble Flow Electrified Camper treibt sich selbst an, bzw. unterstützt das Fahren mit eigenen Motoren. Das klingt völlig verrückt – aber auch wahnsinnig clever. Macht Sinn! An jedem Rad findet sich ein eigener Elektromotor, der beim Vortrieb hilft. Pebble macht dabei keine Angaben, welche Leistung zur Verfügung steht. Mitgeteilt wird aber, dass der Wohnwagen über einen 45 kWh großen Akku verfügt, der die benötigte Energie zum Fahren, aber auch zum Wohnen bereit hält. Das Prinzip ist denkbar einfach und so genial: der Anhänger muss nicht gezogen werden, sondern fährt quasi, natürlich normal per Deichsel angekoppelt, hinter dem Zugfahrzeug her. Eine intelligente Steuerung übernimmt quasi die Geschwindigkeit des Zugfahrzeuges.
Pebble Flow Electrified Camper kann sich auch allein bewegen
Ist man am Zielort angekommen, kann sich der Pebble Flow Electrified Camper auch allein bewegen. Das kennen wir von den verfügbaren Mowern, doch Pebble setzt diese Möglichkeit schlicht über die sowieso vorhandenen Elektromotoren an den beiden Rädern um. Hier nutzt man übrigens keine Fernbedienung, sondern das eigene Smartphone mit einer von Pebble zur Verfügung gestellten App. Witzig: der Pebble kann auch auf der Stelle drehen.
Viele weitere Ideen zur aerodynamischen Verbesserung ded Wohnwagen
Pebble hört aber bei der Grundidee des selbstangetriebenen Wohnwagens nicht auf. Man hat das Grunddesign des Flow schon sehr windschnittig gestaltet. Dazu kommt eine hoch- bzw- runterfahrbare Frontverkleidung, die die Aerodynamik nochmals verbessert. Auch diese Funktion kann man über eine App steuern. Auch das Stützrad ist elektrisch angetrieben. Es senkt und hebt sich automatisch auf Befehl des App-Nutzers.
Regeneratives Bremsen und Solarpanele laden den Wohnwagen auf
Auf dem Dach finden sich Solarpanele, die ein Nachladen des großen Akkus ermöglichen. Klar, hier darf man keine Wunder erwarten, aber zumindest im Stand kann der normale Camping-Verbrauch gut gepuffert werden. Außerdem verfügt der Wohnwagen nach Angaben von Pebble über die Möglichkeit des regenerativen Bremsens. Heißt: verzögert der Anhänger wird die Batterie ebenfalls nachgeladen. Clever und sehr konsequent. Generell verfügt der Pebble Flow Electrified Camper über klassische Elektroauto-Lademöglichkeiten. So kann man sowohl ans Gleichstrom-Schnellladesäulen Strom nachfassen, als auch an langsameren Wechselstrom-Ladesäulen. Zu Ladezeiten bzw. Geschwindigkeiten sagt Pebble derzeit noch nichts.
Notstrom für Zuhause – Wohnwagen mit eigenem Elektroantrieb
Ein sehr spannendes und wirklich noch zusätzlich innovatives Detail: der Akku des Pebble Flow Electrified Camper kann als Notstromspeicher für zuhause genutzt werden. Heißt: er wird an die Hausversorgung angeschlossen und kann bei einem Stromausfall den eigenen Stromvorrat zur Verfügung stellen. Sehr gut und eben eine Erweiterung des Nutzens dieses Wohnwagen mit eigenem Elektroantrieb.
Zu Preisen ist für den europäischen Markt noch nichts bekannt. In den USA aber kostet der Wohnwagen umgerechnet knapp 100.000 Euro.
Bilder: Pebble