Alter Toyota Hilux als Mega Offroad-Camper

Alter Toyota Hilux als Mega Offroad-Camper

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Der Pickup von Toyota gilt als eines der Fahrzeuge, die über jeden Zweifel erhaben sind. Haltbarkeit und Robustheit sind legendär und Militärs, Hilfsorganisationen sowie NGOs setzen nicht umsonst weltweit auf die Marke aus Japan. Frank Taubenreuther von der Firma Taubenreuther hat jedoch einen alten und betagten Toyota Hilux zum Mega Offroad-Camper umgebaut. Wir haben uns den 30 Jahre alten Lux angesehen.

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Toyota Hilux – eine gute Wahl für einen Pickup-Camper

Den Hilux als Pickup-Camper oder zumindest als Basis dafür haben wir schon öfter vorgestellt. Da der japanische Pickup bereits seit 1968 gebaut wird, waren natürlich verschiedene Generationen dabei. Zum Beispiel der Lux von Linda und Hanjo Kaminski mit Baujahr 2010 oder die beiden Hilux von Horntools und Taubenreuther, beide Baujahr 2021. Der älteste Hilux, den wir vorgestellt haben, stammt von 1985 und ist mit einem Aufbau der US-Firma Mirage versehen. Dieser hier ist zwar zehn Jahre jünger, hat damit aber auch schon drei Jahrzehnte auf dem Buckel. Dementsprechend war einiges zu tun.

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Gerade mal 20 Fahrzeuge des Hilux der Baujahre 1988 bis 1997 finden sich bei unserer Suche auf der Online Plattform eines der großen Gebrauchtwagen-Portale. Und die sind nicht immer in gutem Zustand, zum Teil aber schon für unter 4.000 Euro zu bekommen. Klar also, dass man in so ein Fahrzeug noch eine Menge reinstecken muss, will man lange Freude daran haben. So ähnlich erging es auch Frank Taubenreuther mit seinem 1995er Hilux. Der alte Pickup hatte Rost und viele Teile waren verschlissen.

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Viel Arbeit vor Zuteilung der TÜV-Plakette

Damit aus dem Wagen überhaupt wieder ein Fahrzeug wurde, dass in den Augen der TÜV-Prüfer Gnade fand, waren also umfangreiche Schweißarbeiten nötig und diverse Lager, Dichtungen und andere Verschleißteile mussten getauscht werden. Heißt man mit Nachnamen jedoch Taubenreuther und wohnt in Kulmbach, ist klar, dass man sich damit nicht zufriedengibt und dem Lastesel ein paar nette Upgrades verpasst. Denn letztlich ist es ja auch eine gewisse Frage der Ehre, ob man als Umbau-Profi einen zwar alten, aber ganz normalen Offroader von der Stange fährt oder eben ein richtig cooles Projekt auf die Räder stellt.

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Dass dieser Umbau wirklich gut gelungen ist, ahnt man schon beim ersten Blick auf Franks mattgrau lackierten Pickup. Fahrwerk, fette Räder, massive Bullbar mit Winde, Schnorchel und fünf suppentellergroße Osram-Scheinwerfer auf dem Dachträger machen mächtig Eindruck. Das massive Rack über der Pritsche und das Dachzelt obendrauf komplettieren das Bild dann endgültig.

Der alte Toyota Hilux wird geländegängiger

Ein Blick auf die Hersteller-Aufkleber an den verschiedenen Bauteilen sorgt dann für die Gewissheit, dass hier mit feinem und vor allem hochwertigem Zubehör gearbeitet wurde. OME, ARB, Warn, Safari Snorkels, Upracks, Long Ranger, Borbet, BF-Goodrich, Scheel-Mann – die Liste liest sich wie das Who is Who der Offroad-Zubehöranbieter. Und dann ist da noch der Name Taubenreuther, der das alles nicht nur zu einem großen Ganzen zusammenbringt, sondern auch Hersteller des Muli-Racks auf der Pritsche ist.

Eigentlich bräuchte man angesichts dieser Liste nicht mehr viel zu diesem Umbau schreiben. Wir tun es trotzdem und werfen dabei vor allem einen Blick auf die Modifikationen, die nicht auf Anhieb zu sehen sind. Denn da wären zum Beispiel noch die ARB-Sperren in den beiden Achsen, die über einen Kompressor im Motorraum mit Druckluft versorgt werden. Oder die Hofmann-Spurverbreiterungen, die die Räder um je 30 Millimeter nach außen versetzen.

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Oder die Bezeichnung der Seilwinde. Frank hat sich für eine Warn 8000 mit Stahlseil entschieden. Eine traditionell zuverlässige Winch, die er aber mit Hilfe moderner Technik noch etwas aufgewertet hat. Sie lässt sich jetzt nämlich per Handy-App steuern. Möglich macht das das Warn-Hub-System. Dazu wird ein nach IP68 wasserdichter Hub-Empfänger an die Seilwinde angeschlossen und auf dem Smartphone die Warn-Hub-App installiert. Anschließend werden Hub und Smartphone über Bluetooth miteinander verbunden und die Winde kann aus einer Entfernung von bis zu 30 Metern bedient werden. Zusätzlich kann über die App auch noch die Spannung der Fahrzeugbatterie überwacht werden. Moderne Technik im über 25 Jahre alten Pickup – warum nicht?

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Alter Toyota Hilux als Mega Offroad-Camper

Der Long-Ranger-Tank unter dem Hilux hat ein Fassungsvermögen von 134 Litern. Genug also, um auch längere Distanzen zu überbrücken. Und damit das mitgeführte Equipment unterwegs auch gut verstaut ist, hat Frank ein Decked-Schubladensystem auf die Pritsche montiert. Hier lassen sich Berge-Ausrüstung, Werkzeuge oder anderes Gepäck verstauen, und man kommt an alles ran, ohne erst weit auf die Pritsche kriechen zu müssen. Oben auf die Abschlussplatte könnte man problemlos noch einmal rund 900 Kilo packen, ohne dass der Kunststoff, aus dem das Schubladensystem gefertigt ist, nachgibt.

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Noch mehr Ausrüstung lässt sich am und auf dem Taubenreuther-Muli-Rack unterbringen. Hier können seitlich zum Beispiel Halter für Kanister, Schaufel, Hi-Lift oder anderes Equipment montiert werden. Und auch obendrauf lässt sich noch einiges an Gepäck verzurren. Da das Muli-Rack für die Kombination mit Rhino-Rack-Querträgern oder Pioneer-Plattformen konstruiert wurde, kann jeweils auch sämtliches Zubehör der beiden Hersteller verwendet werden. Oder man montiert ein Dachzelt. In diesem Fall ein ARB-Simson III, das geöffnet eine Liegefläche von 140 x 240 Zentimetern bietet. Ein recht großzügiges Schlafgemach also.

Dass der Pickup nicht nur gut aussieht, sondern auch im Gelände richtig was kann, beweist Frank uns dann im Anschluss an die erste Fotorunde. Gemeinsam nehmen wir schlammige Pisten, steile Auffahrten und sumpfige Wasserlöcher unter die Räder. Die sonst eher hinderliche Länge eines Pickups machen das höhere Fahrwerk und die größeren Räder spielend wett. Auch wenn es an ein paar Stellen durchaus heftiger zur Sache geht, das Windenseil bleibt aufgerollt. Lediglich für unser Foto von der App-Steuerung spulen wir knapp einen Meter Seil ab. Aus der rostigen Kiste von einst hat Frank in vielen Stunden und mit viel Arbeit ein echtes Schmuckstück gemacht, das obendrein richtig geländetauglich ist – und selten noch dazu.

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