Grillen gehört zum Camping dazu, oder? Ein schönes Würstchen, wir bevorzugen Nürnberger und Thüringer, ein schönes Stück Fleisch oder auch einen Grillkäse, mal schnell am Abend gemacht oder ausgiebig zelebriert: Grillen gehört zum Outdoor-Erlebnis einfach dazu. Deswegen verwundert es keineswegs, dass es unzählige Grills gibt, die sich explizit an Camper und Vanlifer richten. Mittlerweile ist der Markt fast riesig und wir haben einige der aktuellen Modelle sehr ausgiebig getestet.
Gas oder Holzkohle? Man hat die Wahl.
Ziemlich wichtig ist vorab die Entscheidung, ob man mit Gas oder Holzkohle grillen möchte. Gas hat den Vorteil, sehr schnell für einen warmen Grill zu sorgen – der Grill ist dann aber auch schnell wieder kalt. Auch ist es oft möglich, die Temperatur sehr fein einzustellen bzw. überhaupt zu variieren. Der Nachteil ist, dass man eine Gasflasche oder -kartusche mitführen muss und im Zweifel auch für Ersatz zu sorgen hat. Holzkohle ist oft einfacher verfügbar und man hat keinerlei Probleme mit länderspezifischen Gasanschlüssen oder Steckverbindungen. Als Nachteil dürfte gelten, dass Grillkohle recht viel Volumen einnimmt und eben auch Dreck macht. Man muss diesen Platz haben. Auch dauert es eine Weile, bis Kohle durchgebrannt ist und man wirklich grillen kann – gleichfalls dauert es, bis sie kalt ist und sicher entsorgbar ist. Wir sind unentschieden: Gas ist einfacher, Grillkohle irgendwie auch entschleunigend und entspannend. Wenn wir uns entscheiden müssen, nehmen wir Gas, da wir in unseren Fahrzeugen ziemlich wenig Platz haben und jedes Kilogramm Gewicht bedenken müssen. Wir haben aber alle Sorten von Grills getestet.
Skotti Grill für das Wohnmobil bestens geeignet
Als einen der ersten Grills hatten wir Skotti in den Händen. Entwickelt in Deutschland bietet dieser Grill Gas als Grillquelle. Man schließt kleine Gaskartuschen an, oder greift zu 5 bzw. 11 kg Flaschen, die per Adapter ebenfalls angeschlossen werden können. Wir haben beide ausprobiert, nutzen im realen Vanlife-Alltag aber nur die kleinen Kartuschen. Einfach weil wir keinen Platz für große Flaschen an Bord haben. Skotti muss zusammengebaut werden und wird in einer ungefähr A3-Blatt großen Tasche aufbewahrt. Sie ist extrem flach, weil Skotti eben auseinandergebaut transportiert wird. Ziemlich schnell baut man ihn zusammen, schließt das Gas an und kann anfangen zu grillen. Ja, man braucht zu Beginn ein paar Versuche den Grill ordentlich zusammenzubauen, aber nach einigen Probeanläufen klappt das wunderbar und einfach. Mittlerweile gibt es extrem viel Zubehör oder auch einen größeren Skotti. Die Grillleistung ist gut. Man kann die Hitze gut steuern. Manchmal, wenn Wind auf dem Grill liegt, ist manche Stelle heißer als der Rest der Grillfläche. Das muss man jeweils neu variieren. Der Grill kühlt schnell ab und kann verpackt verstaut werden. Skotti kostet 179 Euro.
Knister Grill auch ziemlich cool
Der Knister Grill wird ausschließlich mit Holzkohle betrieben. Er kann in seiner Länge variiert werden. Heißt: will man mal mehr grillen, kann man ihn ausziehen, wodurch die Grillfläche vergrößert wird. Er ist ein klassischer Holzkohlegrill und muss auch so betrieben werden. Er nimmt recht viel Platz weg, kann aber auch als Feuerschale genutzt werden. Im Vergleich zu einfachen Holzkohlegrills aus dem Baumarkt, wirkt er sehr wertig. Man kann ihn fest an ein Geländer montieren. Der Knister Grill kostet 149 Euro.
Son of Hibachi als schneller Grill für das Wohnmobil
Der Son of Hibachi besitzt einen spannenden Aufbau. Er kann zusammengeklappt werden, wodurch eine Art kaminzug entsteht. Dadurch zieht die verwendete Holzkohle ziemlich schnell durch und das Grillen kann schneller als bei vielen anderen Grills beginnen. Aber: er kann auch nur und ausschließlich zum Grillen verwendet werden. Als Feuerschale eignet sich dieser Grill leider nicht. allerdings wird eine feuerfeste Tasche mitgeliefert. man kann ihn also heiß in die Tasche legen. Er nimmt tatsächlich nicht so viel Platz weg wie der Knistergrill und kann deswegen auch in kleineren Wohnmobilen mitgenommen werden. Son of Hibachi kostet 98 Euro.
Was ist nun der beste Grill für Wohnmobile und Camper?
Wir haben einen klaren Testsieger. Skotti. Er ist extrem schnell auf- und abgebaut, liefert eine fantastische Grillleistung. Mit einem derartig kleinen Grill muss man auch im kleinsten Reisefahrzeug nicht überlegen, ob man dafür Platz hat. Er ist leicht, sehr robust und vielseitig einsetzbar. Heißt: er kann mit Gas betrieben werden, aber auch mit Holzkohle. Dieser Brennstoff ist bei den anderen beiden Grills die einzige Möglichkeit zu Grillen. Sie sind aber keineswegs schlecht, sondern passen auch in die Welt.