Fliegen-Patsche und Mückenkerze waren gestern. Ab sofort gibt es Saures – äh, Salziges natürlich. Die frei erhältliche Pump-Gun verschießt Salz und ist dafür gedacht auf Fliegenjagd zu gehen. Und grade die können uns Camper und Vanlifer manchmal mächtig nerven. Wir haben die Bug-a-Salt, die ein witziges Camping-Gadget gegen Fliegen ist, getestet.
Bug-a-Salt – was ist das eigentlich?
Bei der Bug-a-Salt handelt es sich um eine Pump-Gun, also ein Schrotgewehr mit Vorderschaft-Repetierer, im Mini-Format. Sie besteht aus Kunststoff und verschießt ganz gewöhnliches Speisesalz. Grundsätzlich also ungefährlich, für Fliegen und ähnliche Plagegeister wie Mücken oder Bremsen aber durchaus tödlich. Fliegen, Käfer und andere Insekten werden dabei nicht zerquetscht, wie es bei einer Fliegenpatsche der Fall ist. Sie bleiben äußerlich unversehrt und können daher einfach entsorgt werden – ohne irgendwelche ekligen Flüssigkeiten auf Tischen, Fenstern oder sonstigen Oberflächen zu hinterlassen.
Das Verschießen von Salz erfolgt mit Druckluft. Durch den Pumpvorgang, also das Zurückziehen des Schaftunterteils, wird der Druck aufgebaut und eine Prise Salz „geladen“. Die Reichweite der Bug-a-Salt beträgt ein bis zwei Meter. Verschossen wird ganz normales, handelsübliches Speisesalz. Das bekommt man im Supermarkt schon für deutlich weniger als 50 Cent. Die „Munition“ ist also nicht teuer.
Pro Ladung sollen 80 Schüsse möglich sein. Wie bei einer echten Schußwaffe gibt es eine Sicherung. Ist sie aktiviert, kann man den Abzug nicht betätigen. Das macht Sinn, denn es schützt vor unbeabsichtigten Schüssen. Ganz neu ist das Ding zwar nicht, aber seit kurzem gibt es auch einen Vertrieb in Deutschland.
Lorenzo Maggiore, der Erfinder, Patentinhaber und Chef des Unternehmens, stellte im Jahr 2012 ein Video zur Bug-a-Salt online. Das ging erwartungsgemäß schnell viral und ruck-zuck hatten 20.000 Stück neue Besitzer gefunden. Bis 2018 waren es dann bereits über 1,5 Millionen verkaufte Mini-Pump-Guns für den Kampf gegen Fliegen und anderes Ungeziefer. Kein Wunder, denn die Bug-a-Salt ist nicht nur ein witziges Camping-Gaget gegen Fliegen, sondern weckt grade in uns Männern den Spieltrieb und lässt uns zum erbarmungslosen Action-Helden werden, der die Welt vor dem Bösen rettet.
- Achtung! Besuch des Caravan Salon 2025 gut planen
- Der neue Kazan von Petromax im Test
- Campinggrill Cadac Carri Chef 40 – Aufbau & Test
- Kaffeekochen auf Reisen mit dem Campervan oder Wohnmobil
- James Baroud LED-Leuchtband im Camper anbringen
Bug-a-Salt – auf was muss man achten?
Die Bug-a-Salt ist auch bei uns frei verkäuflich, allerdings muss man mindestens 18 Jhre alt sein um sie zu erwerben. Und ganz klar: In Kinderhände gehört das Ding nicht. Denn sie ist durchaus wie einen echte Waffe zu behandeln. Ein gewisses Verantwortungsbewusstsein wird daher vorausgesetzt. Dass man damit nicht auf Haustiere oder gar Menschen zielen und vor allem nicht schießen soll, versteht sich von selbst.
Und dabei sind alle Körperstellen tabu, vor allem aber das Gesicht und die Augen. Denn die Bug-a-Salt ist nur zur Vertreibung von Schadinsekten gedacht. Das bedeutet, dass nicht nur Bienen, Wespen, Hummeln oder Spinnen und ähnliche Nützlinge tabu sind, sondern auch Lebewesen wie Schnecken, Frösche oder Mäuse.
Andere „Munition“ als Salz sollte man ebenfalls nicht verwenden. Das kann zu Problemen oder gar Schäden an der Bug-a-Salt führen. Abgesehen davon ist das weder nötig noch sinnvoll. Denn das Salz ist nicht nur günstig, es tut auch, was es soll. Und außerdem: Käme man auf die Idee, eine echte Schrotflinte oder andere Waffe mit etwas anderem zu laden als mit der dafür vorgesehenen Munition? Nein – eben! Also: Pfeffer, Sand oder Zucker bleiben, wo sie sind.
Abgesehen davon erlischt dann die Garantie, die das Unternehmen bietet. Und das nimmt der Hersteller laut Webseite ernst. Ein Video, das es jedoch nur in englischer Sprache gibt, klärt über die Handhabung auf und über die Dinge, die man nicht tun sollte. Dazu gehört zum Beispiel die Bug-a-Salt über einen längeren Zeitraum durchgeladen aufzubewahren oder sie längere Zeit in der prallen Sonne liegen zu lassen.
Und noch ein guter Grund, warum man die Bug-a-Salt vor allem nicht mit Sand laden sollte: Salz ist essbar. Sitzt die Fliege also auf dem Steak oder dem Käsebrot, kann man sie bedenkenlos erlegen und anschließend weiteressen. Man hat quasi nur ein wenig nachgesalzen. Etwas, das beim Einsatz einer Fliegepatsche wohl eher nicht funktioniert.
Das Essen mit der Bug-a-Salt salzen – geht auch?
Und ja, das Essen mit der Bug-a-Salt zu salzen, funktioniert natürlich auch. Waren Fliegen früher lästig und man war froh, wenn sie einen ausnahmsweise mal in Ruhe gelassen haben, wartet man als Besitzer der „Salzkanone“ nun darauf, dass sich irgendwo eine zeigt. Ist das für eine längere Zeit nicht der Fall, kommt man schon mal auf „dumme“ Gedanken und fängt an Experimente zu machen. Die Tomatenscheibe salzen zum Beispiel – oder das Frühstücksei.
Allen, die das nicht selbst ausprobieren wollen sei gesagt: Grundsätzlich geht das. Doch während die Tomatenscheibe kaum sichtbaren Schaden nimmt, dringt das Salz beim weichgekochten Frühstücksei ziemlich weit ein und hinterlässt eine tiefe „Wunde“ im Eiweiß – ganz so wie sich das für eine Schrotflinte gehört. Fazit: Kann man machen, muss es aber nicht.
Welche Modelle der Bug-a-Salt sind erhältlich?
Die Bug-a-Salt ist aktuell in der Version 3.0 und in verschiedenen Farben erhältlich. Sie kostet in Gelb, Orange, Schwarz und Pink einen Cent weniger als 60 Euro. Die Modelle „Realtree Camo“, „Gold Digger“ und „Advanced Combat Fibre Optic“ sind für ganz knappe 65 Euro zu haben. Wer pro Bug-a-Salt etwas sparen will, greift zu den Combo-Deals, bei denen zwei Stück der gleichen Version enthalten sind. Die einzelne Pump-Gun ist dann sechs beziehungsweise 6,50 Euro günstiger.