Wer auf der Suche nach einem möglichst einfachen und budgetschonenden Camper-Setup ist, sollte einen Blick auf das Crashpad von Let’s Go Aero werfen. Statt immer größerer Luxusausstattung verfolgt der US-Hersteller mit dem Crashpad einen „Back-to-Basics“-Ansatz: Das neueste Modell ist ein bewusst abgespeckter, geländegängiger Mini-Wohnanhänger, der zwar auf viele Extras verzichtet, dafür aber enorm vielseitig einsetzbar ist. Diese vermeintlich einfache Konstruktion kombiniert die Funktionalität eines klassischen Transportanhängers mit der eines kompakten Camping-Trailers – getreu dem Motto weniger ist mehr. Ziel war es, einen leichten, robusten und erschwinglichen Anhänger zu entwickeln, der speziell Outdoor- und Vanlife-Enthusiasten anspricht, die unabhängig vom Luxus großer Wohnmobile unterwegs sein wollen.
Aufbau und Materialien
Das Crashpad besteht aus zwei Hauptkomponenten: dem LittleGiant-Anhänger von Let’s Go Aero und dem darauf montierten Crashpad-Aufrüstsatz. Der LittleGiant ist ein kleiner, ursprünglich als Nutzanhänger entwickelter Trailer in Pick-up-Bauart – im Grunde eine robuste, U-förmige Stahlwanne auf Rädern. Die Wände vorne und hinten lassen sich abnehmen, um auch längeres Ladegut wie Bretter oder Kajaks transportieren zu können. Diese Basis wurde entwickelt, um schweres Equipment selbst durchs härteste Gelände zu ziehen, und bildet das Fundament für den Campingumbau.
Der Aufbau des Crashpad selbst besteht aus einem kuppelförmigen Hartschalen-Deckel (dem sogenannten HexCap) und einem integrierten Zeltaufsatz. Die Anhängerwanne und der Rahmen sind vollständig aus galvanisiertem Stahl gefertigt und mit einer schwarzen Pulverbeschichtung geschützt – gebaut für ein langes Leben im Outdoor-Einsatz. Der HexCap-Deckel besteht hingegen aus einem speziellen, ultraleichten Polypropylen-Verbundmaterial, das trotz geringem Gewicht sehr stabil ist und über Jahrzehnte UV-beständig bleibt. Diese harte Abdeckung schließt die Ladung im Anhänger wetterfest ein und dient gleichzeitig als klappbares Dach für den Camper. Unter dem Deckel schützt eine strapazierfähige Zeltplane aus UV-behandeltem 185-Denier-Polyester die Insassen; eine Polyurethan-Beschichtung verleiht dem Gewebe eine Wasserdichtigkeit bis 2.000 mm Wassersäule. Mit diesem Mix aus Stahl und Hightech-Kunststoff erreicht das Crashpad eine gelungene Balance zwischen Robustheit und Leichtbau.
Pop-up-Mechanik und schneller Aufbau des Crashpad Trailer
Das Herzstück des Crashpad ist das klappbare HexCap-Dach mit seinem Zelt. Im Camping-Modus wird der Deckel einfach hochgeklappt – zwei Gasdruckfedern unterstützen das Anheben und halten die Haube oben in geöffneter Position. Die Zeltplane ist innen am Deckel befestigt und entfaltet sich beim Öffnen fast von selbst zu einem Zeltaufsatz.
Nach dem Aufklappen sind nur noch ein paar Handgriffe nötig, um das Camp einzurichten. An der geöffneten Heckseite wird das integrierte Sonnensegel mit zwei beiliegenden Zeltstangen aufgestellt, um einen überdachten Eingangsbereich zu schaffen. Im Inneren wird die modulare Deckplattform eingelegt, welche als Bett dient. Die Zeltwände werden rundum mit robustem Klettverschluss am Anhänger und am Heckportal fixiert, damit alles dicht abschließt. Werkzeug ist für den gesamten Aufbau nicht erforderlich, und der Hersteller gibt an, dass das Crashpad in wenigen Minuten vollständig campingbereit ist – vom Anhalten bis zum Hinlegen ins Bett vergehen wirklich nur Augenblicke.
Innenraum und Funktionalität
Trotz seiner kompakten Abmessungen bietet das Crashpad überraschend viel Nutzraum im Inneren. An den Seiten befinden sich zwei verschließbare Fenster, die für Licht und Belüftung sorgen, während die einzige Zugangstür hinten liegt und ebenfalls mit einem Moskitonetz versehen ist. Für schlechtes Wetter sind Abdeckungen vorhanden, um alle Öffnungen wind- und wasserdicht zu verschließen. Im aufgeklappten Zustand reicht die Innenraumhöhe am hinteren Einstieg fast an zwei Meter heran, wodurch man bequem stehen, sitzen oder sich umziehen kann.
Im Inneren setzt Let’s Go Aero auf ein variables Zwei-Ebenen-Konzept. Herzstück ist eine klappbare Decksplattform aus mehreren Modulen, die im Camper-Modus als Bettgestell dient. Diese Plattform ruht auf fünf herausnehmbaren Stahlträgern, die einfach in die integrierten C-Schienen der Anhängerwände eingehängt werden. Auf dem entstehenden Bettpodest (ca. 190 × 137 cm) finden zwei Erwachsene bequem Platz – eine gängige Campingmatratze in voller Größe passt genau hinein. Eine Matratze oder Polsterung wird nicht mitgeliefert, lässt sich aber nach eigenem Geschmack ergänzen. Durch die erhöhte Liegefläche bleibt darunter ein Stauraum von etwa 53 cm Höhe über die volle Grundfläche, in dem Ausrüstung, Gepäck oder sogar Haustiere während der Nacht untergebracht werden können.
Ein weiterer pfiffiger Bestandteil des Designs ist die Heckklappe im Pick-up-Stil. Diese dient nicht nur als Zugang, sondern fungiert auch als multifunktionale Plattform im Camp. Mit den beiliegenden Scharnieren und Haltekabeln lässt sich die heruntergeklappte Heckklappe in eine bequeme Sitzbank verwandeln, inklusive passendem Schaumstoffpolster. Alternativ kann die Klappe auch seitlich auf Höhe der Anhängerwand eingehängt werden, um als etwa 137 × 61 cm großer Campingtisch zu dienen. Diese Doppelnutzung – mal Sitzbank, mal Outdoor-Küchenablage – illustriert den konsequent funktionalen Ansatz des Crashpad.
Leichtgewicht auf Straße und Trail
Trotz der soliden Bauweise bleibt das Crashpad erstaunlich leicht. Die Kombination aus LittleGiant-Anhänger und aufgebautem Campingaufsatz bringt lediglich rund 590 Pfund (268 kg) auf die Waage – ein Gewicht, das auch Kleinwagen oder kompakte SUVs problemlos ziehen können. Die Zuladung beträgt dabei beachtliche ~680 kg, sodass reichlich Reserve für Ausrüstung bleibt.
Auch abseits befestigter Straßen fühlt sich das Crashpad wohl. Der Anhänger verfügt über eine Einzelradaufhängung mit Gummitorsionsachse, was für ruhigen Lauf und gute Bodenanpassung im Gelände sorgt. Dank etwa 38 cm Bodenfreiheit meistert der kleine Trailer auch grobes Terrain, ohne aufzusetzen. Die Offroad-Tauglichkeit lässt sich noch steigern: In der SpecOps-Variante ist das Crashpad auf Expeditionen ausgelegt, mit verstärktem Fahrgestell und grobstolligen All-Terrain-Reifen. Dieser SpecOps-Trailer bringt zwar etwas mehr Gewicht auf die Waage (ca. 295 kg), bietet dafür aber eine erhöhte Zuladung von rund 900 kg.
Modularität und vielseitiger Einsatz mit dem Crashpad Trailer
Eine der größten Stärken des Crashpad ist seine Vielseitigkeit. Ist man gerade nicht auf Tour, kann der LittleGiant-Anhänger Crashpad Trailer jederzeit als normaler Transporttrailer genutzt werden – beispielsweise für Umzüge oder den Baumarkt-Einkauf. Für den Camping-Einsatz wird das gleiche Gefährt dann einfach mit dem Crashpad-Setup ausgerüstet und verwandelt sich in ein Mini-Wohnmobil. Alle Komponenten – vom Zeltstoff über die Deckplattform bis zur Heckklappen-Erweiterung – sind abnehmbar oder einklappbar, was einen flexiblen Wechsel zwischen Cargo- und Campingmodus ermöglicht.
Auch das Konzept der Nachrüstbarkeit spielt eine wichtige Rolle. Let’s Go Aero bietet das Crashpad nämlich nicht nur als fertigen Anhänger an, sondern auch als Upfit-Kit zum Nachrüsten für bestehende LittleGiant- oder SpecOps-Trailer. Wer also bereits einen solchen Nutzanhänger besitzt oder sich zunächst einen einfachen LittleGiant anschafft, kann das Camping-Modul später jederzeit ergänzen. Das Umrüstpaket enthält alle nötigen Teile und kostet rund 2.999 US-Dollar; sollte man den speziellen Deckel bereits besitzen, reduziert sich der Preis sogar auf etwa 1.499 US-Dollar. Da sämtliche Hardware als Bausatz geliefert wird, ist auch der Zusammenbau in Eigenregie Teil des Konzepts – gewissermaßen Vanlife zum Selbermachen.
Im Vergleich: Camper-Trailer vs. Van vs. Zelt
Wie positioniert sich das Crashpad im Vergleich zu herkömmlichen Camping-Lösungen? Gegenüber vollständig ausgebauten Campervans oder Wohnmobilen fehlen dem Crashpad natürlich viele Annehmlichkeiten – dafür kostet es aber auch nur einen Bruchteil und bietet die Freiheit, das Zugfahrzeug getrennt einzusetzen. Klassische Teardrop-Anhänger oder Faltcaravans wiegen meist deutlich mehr und sind teurer, bieten dafür feste Wände und mehr Ausstattung. Das Crashpad schlägt hier eine Brücke: Es ist leichter und günstiger als die meisten Mini-Wohnwagen, verzichtet aber bewusst auf Innenmöbel und Küchenblöcke. Im Grunde erhält man ein robustes Basislager mit dem Nötigsten – ein moderner Planwagen für Abenteurer, der den Komfort eines Schlafplatzes über dem Boden bietet, aber trotzdem das Gefühl von Zeltcamping bewahrt. Wer keinen Luxus braucht und lieber unabhängig in abgelegenen Gebieten unterwegs ist, findet im Crashpad eine erfrischend einfache Alternative zu den sonst immer aufwändiger werdenden Campingausbauten.
Fazit zum Crashpad Trailer
Mit dem Crashpad Pop-up Camper Trailer zeigt Let’s Go Aero, dass es nicht immer High-Tech und Luxusausstattung sein müssen, um das Vanlife-Herz höherschlagen zu lassen. Der konsequent technisch-funktionale Ansatz – ein minimalistischer Anhänger mit Klappzelt – bietet genau das, was man wirklich braucht: einen trockenen Schlafplatz, Stauraum für die Ausrüstung und ein Gefährt, das einen zuverlässig überallhin begleitet. Durch das geringe Gewicht und den modularen Aufbau ergibt sich ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis: Man erhält ein vollwertiges Micro-Camper-Setup zu Kosten (und Gewichten), die deutlich unter denen vergleichbarer Wohnanhänger oder Bus-Umbauten liegen. Das Crashpad richtet sich an Puristen und Abenteurer, die abseits ausgetretener Pfade unterwegs sein wollen, ohne dafür ein Vermögen auszugeben oder ein schweres Gespann ziehen zu müssen. Dieses kleine Pop-up-Campersystem verkörpert die Rückbesinnung auf das Wesentliche – und genau darin liegt sein Reiz für die Outdoor- und Vanlife-Community.
Bilder: Hersteller