Als Dror Harel, Gründer und Inhaber von Genesis Import, vor einigen Jahren nach Deutschland kam, offerierte ihm das Arbeitsamt einen Job bei einer Fastfood-Kette. Dror lehnte dankend ab und gründete daraufhin sein eigenes Unternehmen. Wir haben den gebürtigen Israeli in den neuen Räumen von Genesis Import, dem Spezialisten für Offroad, Camping und Dachzelte, besucht.
Fastfood? Nein Danke!
Wäre Dror, als er nach Deutschland kam, dem Pfad gefolgt, den ihm die freundliche Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit aufzeigte, würde er heute Burger-Pattys braten und Chicken-Nuggets frittieren. Vielleicht wäre er aber auch bereits aufgestiegen und dürfte irgendwann tief in der Nacht von Samstag auf Sonntag, mit Headset am Ohr, Tüten mit Cheeseburgern, Pommes und Softdrinks in die tiefergelegten Dreier-BMWs hungriger Disco-Heimkehrer reichen. So viel Verantwortung und Aufstiegschancen verursachten ihm jedoch Schwindel. Das müsste doch auch einfacher gehen, mit weniger Arbeit, zwar mit weniger Geld, aber dafür auch mit weniger Verantwortung. Schließlich war er in Südamerika bisher in verschiedenen Firmen „nur“ im oberen Management tätig.
Lassen wir die Klischees und den triefenden Zynismus beiseite: Natürlich war Dror von den beruflichen Aussichten, als Arbeitnehmer in Deutschland einen Job zu finden, alles andere als begeistert. All sein Wissen und Können schien hier scheinbar nichts wert. Der Gedanke sich selbstständig zu machen, kam hoch – es fehlte nur die Idee in welcher Branche und mit was eigentlich. Die Antwort fand er auf der Offroadmesse Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen. In seiner Heimat in Israel war er bereits begeisterter Geländewagenfahrer. Außerhalb der Städte bietet das Land jede Menge Möglichkeiten, sein Fahrzeug abseits der Straßen zu bewegen. Abgesehen davon leistet in Israel jeder, ob Mann oder Frau, seinen Militärdienst. Dass die Begeisterung für geländegängige Fahrzeuge vielen auch nach der Militärzeit erhalten bleibt, ist auch hierzulande nicht unbekannt.
Die Gründung der eigenen Firma
Schnell stellte Dror fest, dass in Deutschland zwar einiges an Camping- und Offroad-Zubehör zu haben ist, jedoch nichts aus seinem Heimatland angeboten wurde. So fing er an Zubehör zu importieren und anzubieten. Macht man sich selbstständig, bekommt man das mit dem kargen Verdienst in den ersten Jahren oft recht problemlos hin. Das Arbeitspensum liegt dem jedoch meist diametral entgegengesetzt und findet sich irgendwo auf der anderen Seite jenseits der Skala. Aber die Produkte, die Dror anbot, gefielen und wurden gekauft. Die Firma, die damals noch unter dem Namen Steppenwolf auftrat, entwickelte sich und irgendwann kam der erste eigene Messestand in Bad Kissingen. Die Messe wurde ein voller Erfolg, die Auftragsbücher waren voll.
Später benannte Dror das Unternehmen in Genesis Import um, erweiterte das Sortiment und nahm neue, in Deutschland bis dato meist unbekannte Firmen mit gutem Camping- und Outdoor-Zubehör ins Programm auf. Viele davon hatten den Markt Deutschland bis dahin noch gar nicht wahrgenommen, waren nur im eigenen Land tätig. Die Partnerschaft mit Genesis erschloss für sie ganz neue Möglichkeiten. So zum Beispiel dem südafrikanischen Hersteller Alu-Cab, der mittlerweile zu den Hauptlieferanten von Genesis Import zählt. Da verwundert es auch nicht, dass einige der Produkte, die Alu-Cab heute herstellt, erst durch die enge Zusammenarbeit entstanden sind.
Auch James Baroud gehört seit dieser Zeit zu den Hauptlieferanten von Genesis. Die Firma aus Portugal produziert qualitativ hochwertige Dachzelte, Markisen und Camping-Zubehör. Die Materialien stammen aus Europa, die Fertigung erfolgt in Porto in Portugal. Wir waren vor Ort und haben uns von der Qualität der Arbeiten selbst überzeugt.
Genesis Import – Spezialist für Offroad, Camping und Dachzelte
Mittlerweile ist das Unternehmen von Dror kräftig gewachsen und bereits zweimal umgezogen, weil die Räumlichkeiten zu klein waren. Wir kennen noch den ersten Firmensitz. Eine ehemalige Speditionshalle ohne Heizung, dafür mit großen Schiebetoren und Rampe. Ungemütlich und kalt im Herbst und Frühjahr, im Winter ohne dicke Klamotten kaum auszuhalten. Und schnell viel zu klein. Der zweite Standort war da schon um einiges größer und liegt in Schwarzach am Main direkt neben dem heutigen Standort in einem vor einigen Jahren erschlossenen Industriegebiet. Doch auch dort wurde es auf Dauer zu klein und passte nicht mehr zum Unternehmen.
Also vor etwa einem Jahr wieder ein Umzug. Und diesmal ist nicht nur genügend Platz für einen großen Ausstellungsraum, Lager und Werkstatt, sondern auch für Sozialräume, die ihresgleichen suchen. Umkleide und Aufenthaltsraum für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Standard.
Gym, Sauna, Basketballkorb und Grillstation außen jedoch nicht. „Viele Mitarbeiter kommen schon früh am Morgen, gehen ins Gym, anschließend kurz in die Sauna und fangen danach mit ihrem Job an“, erzählt uns Dror beim Rundgang. Wahnsinn, wo bitte ist das sonst möglich?
Das Sortiment von Genesis Import umfasst nahezu alle Bereiche, die für Allrad-Reisende, Camper und Vanlifer spannend und interessant sind. Vom Sandblech, Bergezubehör und Seilwinden für Offroader über Taschen, Kisten und Kühlboxen für Outdoor-Reisende und Overlander bis hin zu Dachzelten oder Klappkabinen für den Pickup bietet das Team um Dror ein breites Spektrum an Ausrüstung und Zubehör.
Die Produkte sind mittlerweile nicht mehr nur über Genesis erhältlich, sondern auch über eine Vielzahl an Händlern, die das Sortiment in ihr Programm aufgenommen haben, es vertreiben und auch montieren. – Was man nicht alles erreichen kann, wenn man einen Job ablehnt.
Wer Ausrüstung, Equipment, Dachzelte oder Camping-Zubehör für sein Fahrzeug und seine Reisen sucht, wird natürlich auf der Webseite fündig. Wirklich lohnend ist jedoch ein Besuch des Ausstellungsraums. Hier sind die Produkte live zu sehen und können offene Fragen beantwortet werden, dabei gehen Kaffee, Getränke und WLAN-Zugang aufs Haus. Im Frühjahr zur Saisoneröffnung und im Herbst zum Septemberfest gibt es außerdem Leckereien vom Grill. Für dieses Jahr sollte man sich also das Wochenende 20./21. September freihalten und nach Schwarzach fahren.
Alternativ besucht man Genesis Import auf der Messe Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen. Der große Stand ist nicht zu verfehlen, denn er liegt direkt linker Hand nach dem Eingang. Außerdem sind die Genesis-Fahrzeuge schon von weitem zu erkennen.