Wie in jedem Jahr werden auch die Spezialisten aus Marktbreit auf der Messe in Bad Kissingen dabei sein. Diesmal neu auf der Abenteuer & Allrad dabei: Ein elektronisch geregeltes Iglhaut-Fahrwerk für den Sprinter. Wir konnten das neue Fahrwerk, das grade für Camper eine perfekte Lösung ist, vorab testen.
Der Sprinter als Campervan
Den Sprinter von Mercedes-Benz als Basis für einen Campervan? Klar, immer gerne genommen. Den Camper mit dem Stern dann mit Iglhaut-Fahrwerk? Sensationell, wenn man dahin will, wo andere nicht unbedingt hinkommen, wie wir in unserem Betrag über „Sam the Van“ schon festgestellt haben. Nun bringt Iglhaut für den Benz ein neues, elektronisch geregeltes Fahrwerk heraus, das ein dickes Plus an Fahrkomfort bringen soll.
Für die, die den Sprinter als Campervan nutzen, eine ziemlich perfekte Lösung – wenn auch nicht unbedingt günstig. Aber Qualität und Fahrkomfort haben eben ihren Preis. Wir konnten uns von den Fahreigenschaften des neuen Fahrwerks schon vorab persönlich überzeugen – und waren mehr als nur beeindruckt.
Noch mehr Elektronik? Muss das sein?
Eins gleich vorweg, denn das Argument „schon wieder Elektronik, die ausfallen kann“ wird zweifelsohne kommen: Würde die elektronische Regelung des neuen Iglhaut-Fahrwerks ausfallen, würden die vier hydraulischen Stoßdämpfer weiter funktionieren und ihre Arbeit verrichten. Nur die Möglichkeit den Fahrmodus einzustellen und die elektronische Regelung würden nicht mehr funktionieren. Das Argument zählt also nur bedingt, denn man kann problemlos weiterfahren, muss aber eben auf den Komfort, den dieses Fahrwerk bietet, bis zum nächsten Werkstatttermin verzichten.
Und an den Komfort dieses neuen Iglhaut-Fahrwerks gewöhnt man sich schnell, sehr schnell. Ein paar Kilometer kurvige, mehr schlecht als recht instandgehaltene fränkische Landstraße nur, und man weiß: Das brauche ich, das will ich haben. Der Unterschied zum Serienfahrwerk ist schon in der Komforteinstellung mehr als deutlich spürbar. Schaltet man auf den Sportmodus, darf die Tachonadel ruhig auch etwas höher klettern, ohne dass einem bei der Kurvenfahrt mulmig wird – trotz der diversen Schlaglöcher und Teerflicken im betagten Asphalt. Ein echtes Plus an Sicherheit.
Doch wie können wir das feststellen? Ganz einfach, der Iglhaut-Testwagen verfügt neben den Einstellungen „Komfort“, „Sport“ und „Offroad“ noch über die Einstellung „Serie“, bei der die elektronische Regelung abgeschaltet ist. Ganz so wie beim Serienfahrwerk ist es dann aber doch nicht, denn die nachgerüsteten Stoßdämpfer sind besser als die originalen. Der Vergleich hinkt also ein wenig. Wie „schlecht“ die Originaldämpfer auf unserer Teststrecke arbeiten würden, wollen wir uns lieber nicht vorstellen.
Das elektronisch geregelte Iglhaut-Fahrwerk für den Sprinter
Aber wie funktioniert das Ganze. Damit einfach einen Schalter zu drücken, ist es ja nicht getan. Die vier hydraulischen Dämpfer sind elektrisch verstellbar und werden in Zug- und Druckstufe elektronisch geregelt – in Echtzeit. Also ohne spürbare Verzögerung. Das geschieht über ein separates Steuergerät, das die Hydraulik der Stoßdämpfer in Abhängigkeit von Geschwindigkeit, Lenkwinkel und Aufbaubewegung ansteuert und sie härter oder weicher einstellt.
Abseits der Straße, im Offroad-Modus ist die Regelung bis zu einer Geschwindigkeit von 20 km/h abgeschaltet und greift erst wieder ein, wenn es schneller zur Sache geht. Die Verschränkung des Iglhaut-Testfahrzeugs ist für einen Sprinter durchaus beachtlich. Das kommt vor allem daher, dass neben dem hydraulischen Fahrwerk und dem Iglhaut-Allrad auch die Iglhaut-Höherlegung nebst größeren Rädern montiert wurden. „Das Fahrwerk können wir aber selbstverständlich auch beim Serien-Werksallrad von Mercedes-Benz einbauen“, verrät uns Michael Iglhaut im Gespräch. Das klingt vor allem für die gut, die weniger Wert auf Geländeperformance, dafür aber großen Wert auf Fahrkomfort und Sicherheit bei Reisen auf schlechten Straßen legen.
Denn ganz klar, dieses Fahrwerk ist vor allem für Offroad-Reisende, Camper und Overlander gedacht. Und da stellt sich oft die Frage, ob es im Gelände ganz so heftig zur Sache gehen muss, wenn man hinten drin sein rollendes Heim durch die Welt fährt. Hinzu kommt natürlich die Kostenfrage. Allein der Einbau des Fahrwerks schlägt mit knappen 18.000 Euro zu Buche. Viel Geld, aber eine Investition in Sicherheit, die man nicht mehr missen möchte, wenn man den Unterschied zur Serie kennt.
Iglhaut in Bad Kissingen auf der Abenteuer & Allrad
Als Aussteller der ersten Stunde wird Iglhaut auch dieses Jahr wieder auf der Abenteuer & Allrad, die vom 19. – 22. Juni 2025 stattfindet, vertreten sein. Der Stand ist direkt nach dem Eingang auf der linke Seite zu finden und nicht zu verfehlen.
Neben dem Sprinter mit dem neuen Fahrwerk werden selbstverständlich auch diverse andere Offroad-Transporter zu sehen sein. Darunter natürlich der Mercedes-Benz Sprinter und der Vito, aber auch der Crafter von Volkswagen und der TGE von MAN. Alles eine prima Basis für einen geländetauglichen Campervan.
Wer sich also über die verschiedenen Möglichkeiten für ein allradgetriebenes Camping-Basisfahrzeug informieren möchte, sollte sich den Termin schon mal dick in den Kalender eintragen.