In der Campingwelt kursieren seit einiger Zeit Gerüchte über ein vermeintliches Verbot der Clesana C1 – einer innovativen Verschweißtoilette aus der Schweiz. Die Vorwürfe lauten unter anderem: Mangelhafte Entsorgungssicherheit, Geruchsbelästigung, Reißanfälligkeit der Beutel und eine generelle Ablehnung durch Campingplätze. Eine umfangreiche Recherche von vanlifemag.de entkräftet diese Behauptungen nun klar und faktenbasiert. Ist Clesana erlaubt? Wir haben uns ausgiebig damit beschäftigt.
Keine rechtlichen Hürden bei der Entsorgung
Eines der am weitesten verbreiteten Vorurteile lautet, dass die Entsorgung der verschweißten Beutel über den Restmüll in Deutschland verboten sei. Diese Aussage ist nachweislich falsch. Fäkalien, verpackt in dichten Folienbeuteln, zählen ebenso wie Babywindeln oder Hundekotbeutel zum Restmüll. Auch Abfallwirtschaftsexperten sehen keine ökologische oder technische Problematik. Die thermische Verwertung solcher Beutel sei unbedenklich – eine gesonderte Behandlung nicht notwendig.
Entsorgung auf Campingplätzen: kein Verbot in Sicht
Auch die Behauptung, viele Campingplätze hätten die Clesana-Nutzung oder Entsorgung der Beutel untersagt, hält einer Überprüfung nicht stand. Zahlreiche Platzbetreiber in Deutschland und Österreich wurden befragt – keiner bestätigte ein solches Verbot. Selbst auf renommierten 5-Sterne-Anlagen wie dem Südsee-Camp in der Lüneburger Heide ist die Entsorgung der Clesana-Beutel erlaubt. Skepsis gibt es vereinzelt nur in Bezug auf mögliche zukünftige Entwicklungen bei stark steigenden Nutzerzahlen. Derzeit jedoch besteht kein Anlass zur Sorge.
Hochbelastbare Beutel: dicht und geruchsneutral
Ein weiterer Kritikpunkt ist die angeblich mangelhafte Reißfestigkeit der Beutel. Tests mit extrem riechenden Flüssigkeiten wie Knoblauchöl sowie mechanischen Belastungen mit bis zu 100 Kilogramm Gewicht zeigten: Die Clesana-Beutel halten stand. Weder reißen sie, noch tritt Flüssigkeit aus. Selbst nach Wochen der Lagerung im Camper bleibt die Geruchsentwicklung minimal. Nutzerberichte bestätigen diese Robustheit. Zudem verweist Clesana auf Labortests, die die Dichtigkeit und Geruchsbarriere der Hochbarriere-Folien bestätigen.
Super-Absorber als Sicherheitsfaktor
Für besonders sicherheitsbewusste Camper bietet Clesana den sogenannten Super-Absorber an. Er bindet Flüssigkeit zu einem festen Gel und neutralisiert gleichzeitig Gerüche. Damit wird jeder Beutel zusätzlich gesichert – selbst bei eventuellen mechanischen Belastungen durch Müllpressen. Auch bei möglichen Einschränkungen auf bestimmten Plätzen bietet dieser Zusatz eine praktikable Lösung, ohne das gesamte System in Frage zu stellen.
Platzbetreiber zeigen sich offen und pragmatisch
In Gesprächen mit Campingplatzbetreibern wie Silke Philipp (Lausitzer Campingplatz), Marcel Gundel (Kleiner Galgenteich) oder Heinz-Richard Holt (Haselünne) wird deutlich: Die Betreiber sehen keinen Anlass für Verbote. Selbst bei kleinen Plätzen mit begrenzten Entsorgungsressourcen besteht kein Problem. Auch Hausmeister und Reinigungspersonal, die die praktische Seite der Entsorgung erleben, bestätigen die einfache Handhabung und Sauberkeit der Beutel.
Vergleich mit Alternativen: Hygiene und Komfort als Pluspunkte
Im Vergleich zu Trenntoiletten oder Kassettentoiletten bietet die Clesana C1 entscheidende Vorteile: Keine Berührung mit Exkrementen, kein Ausleeren an Entsorgungsstationen, keine aggressiven Chemikalien. Die hermetisch verschlossenen Beutel garantieren eine hygienische Nutzung – besonders auf Reisen mit Kindern oder bei medizinischem Anspruch. Die einfache Handhabung erinnert an eine klassische Wassertoilette und reduziert den Pflegeaufwand erheblich.
Umweltaspekt: überraschend positiv
Obwohl die Beutel aus Kunststoff bestehen, verzichtet Clesana komplett auf Wasser und Chemikalien. Zudem arbeitet das Unternehmen an einem biobasierten Hochbarriere-Liner, der aus recycelten Materialien bestehen soll. Dieser wird ebenfalls über den Restmüll entsorgt, bietet jedoch eine umweltfreundlichere Alternative zur aktuellen Ausführung. Im direkten Vergleich mit chemiebasierten Systemen schneidet Clesana damit erstaunlich nachhaltig ab.
Fazit: Clesana bleibt erlaubt und sinnvoll
Trotz kursierender Gerüchte gibt es aktuell kein Verbot der Clesana-Toilette – weder rechtlich noch durch Platzbetreiber. Die hohe Benutzerfreundlichkeit, Geruchsdichtigkeit und hygienische Handhabung sprechen klar für das System. Die Kritik entbehrt meist jeglicher Grundlage und erscheint eher als Ausdruck von Konkurrenzdruck innerhalb eines stark wachsenden Marktes für mobile Toilettenlösungen. Clesana bietet eine zukunftsfähige und alltagstaugliche Lösung – gerade für Vanlifer, die Wert auf Autarkie, Komfort und Sauberkeit legen.