Kleiner Jimny für die große Reise
Auch im kleinen Jimny kann man auf die große Reise gehen.

Kleiner Jimny für die große Reise

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David Wassermann hat sich bei den Wild Land Drivers einen kleinen Suzuki Jimny für die große Reise umbauen lassen. In dem kleinen Japaner geht es zwar eng zu, dennoch ist alles an Bord, was man zum Reisen im Mini-Camper braucht.

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Der Traum von der großen Reise

Mit dem Allradler in ferne Länder reisen, in unbekannte Kulturen eintauchen und unwegsame Pisten unter die Räder nehmen: Ein Traum, den man nur zu gut nachvollziehen kann. Ein Traum, den auch David Wassermann hatte. Dass es dafür nicht der große Allrad-LKW sein muss, mit dem man loszieht, ist klar. Dass es aber auch in Fahrzeugen geht, die deutlich kleiner sind als ein Defender oder ein Buschtaxi, das können sich viele kaum vorstellen.

Kleiner Jimny für die große Reise – mit Dachzelt
Dank Dachzelt ist auch der Übernachtungsplatz gesichert.

Kleiner Jimny für die große Reise

Für seine Reise in die Welt hinaus hat David sich für den aktuellen Suzuki Jimny entschieden. Ein Mini-Allradler, der wegen seiner kompakten Abmessungen, seiner Wendigkeit und seiner Offroad-Tauglichkeit vor allem bei Jägern und Förstern beliebt ist. Doch als Fahrzeug für die große Reise? Kann das klappen? Schließlich ist der Platz beengt, schlafen im Auto fällt aus und so wirklich viel Gewicht darf der kleine Würfel auch nicht zuladen. Ihn als Reise-Allradler auszustatten will also gut geplant sein.

Kleiner Jimny für die große Reise – Haubenhalterung von den Wild Land Drivers
Die Wild Land Drivers haben jede Menge Zubehör für den Jimny entwickelt. Unter anderem eine Halterung für die Motorhaube.

Zum Glück gibt es gerade für Um- und Ausbauten rund um den Jimny einige Spezialisten in Deutschland und in Österreich, die sich mit dem kleinen Japaner nicht nur bestens auskennen, sondern eine ganze Menge an sinnvollem Zubehör entwickelt haben. Die Wild Land Drivers GmbH aus Höhenkirchen bei München sind einer dieser Spezialisten. Von der einfachen Fahrwerkshöherlegung über den Ausbau für Förster inklusive begehbarem Hochsitz auf dem Fahrzeugdach bis hin zum Reiseausbau mit Dachzelt und Kühlbox weiß man hier, was mit dem Jimny geht und was nicht.

Das Plichtenheft für den Umbau des kleinen Jimny

Das Pflichtenheft von David war klar umrissen. Das Auto soll etwas geländetauglicher werden, es soll einen Schlafplatz geben, irgendwo soll man kochen können und ausreichend Platz für Wasser, Lebensmittel und Ausrüstung muss ebenfalls vorhanden sein. Den Schlafplatz zu realisieren ist eine der leichteren Aufgaben. Dachzelt obendrauf – fertig. In diesem Fall das Columbus Medium X-Long von Autohome. Es verfügt über ein festes Dach mit Scharnieren an der Stirnseite. Der Einstieg befindet sich hinten. Hinein kommt man über eine Leiter. Wenn man etwas gelenkig ist, kann man aber auch über das Ersatzrad ins Schlafgemach klettern.

Zusätzlicher Strom im Suzuki-Mini-Camper

Kleiner Jimny für die große Reise – Solarpanel
Ein Solarpanel sorgt für Strom, der unter anderem für die Kühlbox gebraucht wird.

Auf der Dachschale haben die Wild Land Drivers ein 100-Watt-Solarpanel verklebt, welches das Zweitbatteriesystem mit Strom versorgt, wenn die Sonne nicht scheint. Das stammt übrigens von IBS und bietet unter anderem den Vorteil, dass man Starter- und Aufbaubatterie per Knopfdruck kurzfristig zusammenschalten kann, wenn der Strom der Starterbatterie zum Starten des Motors einmal nicht ausreichen sollte.

Kleiner Jimny für die große Reise – Dometic Kühlbox
Die Kühlbox sitzt auf einem Auszug im Heck.

Im Übrigen versorgt die zweite Batterie aber vor allem die Dometic-Kompressor-Kühlbox mit Strom. Sie ist mittig im Fahrzeugheck untergebracht und sitzt auf einem Auszug. Klar übrigens, dass bei so einem Umbau die Rücksitze weichen müssen. Die werden durch einen von den Wild Land Drivers entwickelten Einbau ersetzt, der über mehrere Klappen und Unterteilungen verfügt. Mittig auf dem Einbau ist die Kühlbox montiert, rechts und links davon ist Platz für Wasserkanister und Gepäck. Wasser führt David in zwei 20-Liter-Kanistern mit. Das ist flexibel, die Kanister kann man auch mal zum Füllen zu einem Brunnen oder einer anderen Zapfstelle tragen oder einfach aus dem Fahrzeug nehmen, wenn man sie draußen nutzen will. Rechts und links unter der Kühlbox befinden sich zwei Klappen, unter denen Werkzeug und andere Dinge, die man (hoffentlich) nicht so oft braucht, verstaut werden.

Ausreichend Stauraum für die große Reise

Über der Kühlbox ist ein Brett angebracht, auf dem Gepäck transportiert werden kann. Der Campingtisch hat seinen Platz unter dem Dachträger.

Über der Kühlbox ist ein Zwischenboden eingezogen, der über die gesamte Innenbreite läuft und bis an die Vordersitze heranreicht. Hier ist Platz für weiteres Gepäck. Sinnvoll, da man so nicht erst alles ausladen muss, wenn man etwas braucht, was ganz unten liegt. Seitlich sind über und unter dem Zwischenboden Airlineschienen angebracht, an denen die Ausrüstung pistenfest verzurrt werden kann. Damit die Schienen auch wirklich fest montiert werden können, wurden die hinteren Seitenscheiben durch Bleche ersetzt. Auf deren Außenseite bilden ebenfalls je zwei Airlineschienen das Pendant. Hier sind Halterungen für zwei 20-Liter-Benzinkanister untergebracht. Da der Jimny lediglich über einen 40-Liter-Tank verfügt, verdoppelt das die Reichweite.

Im Innenraum ist alles organisiert

Doch zurück zum Innenraum: An der Hecklappe ist ein Netz montiert, das Platz für allerhand Kleinkram wie Handschuhe und andere Dinge bietet, die man schnell greifen will. Den Öffnungswinkel der Heckklappe haben die Wild Land Drivers mit einer Eigenkonstruktion erweitert, die über eine längere Gasdruckfeder verfügt. Im Serienzustand geht die Tür nämlich nicht ganz auf 90 Grad auf. Schlecht, wenn man von rechts an die herausgezogene Kühlbox oder den Inhalt neben der Box will. Das System war zum Zeitpunkt des Umbaus noch ein Prototyp und ist mittlerweile als weiteres Jimny-Zubehörprodukt ins Programm aufgenommen worden.

Kleiner Jimny für die große Reise – Heckklappendämpfer
Dank geändertem Dämpfer geht die Hecktür nun weiter auf.

Nach vorne sichern oben und unten Ladekanten aus Siebruckplatte die Ladung ab. Im oberen Bereich ist zusätzlich ein Netz angebracht. Damit fliegt auch mittig zwischen den Kopfstützen nichts nach vorne, wenn es mal steil bergab geht. An der unteren Platte sind die Elektro-Komponenten verschraubt, also Laderegler für die Solaranlage und ein Spannungswandler. Außerdem ist hier ein erweitertes First-Aid-Kit für den schnellen Zugriff mittig zwischen den Sitzen befestigt. Die Sitze sind mit Sitzbezügen aus Kunstleder bezogen, ebenfalls ein Produkt aus dem Wild-Land-Drivers-Sortiment, genauso wir die Mittelarmlehne. Vorne sind dann noch Handyhalterung, das Bedienelement für das Doppelbatteriesystem sowie diverse Schalter für die Zusatzbeleuchtung und die Achssperren untergebracht.

Kleiner Jimny für die große Reise – Cockpit
Auch das Cockpit wurde für die große Reise modifiziert.

Offroad-Umbauten am kleinen Suzuki Jimny

Die wurden in beiden Achsen nachgerüstet, stammen von ARB und werden mit Druckluft betrieben. Die liefert ein Kompressor, über den auch die Reifen befüllt werden können. Sinnvoll, wenn man mitten im Nirgendwo Reifen aufpumpen will, weil man sie an schwierigen Passagen vorher abgelassen hat und jetzt wieder vor dem Asphaltband steht. Werden die Passagen so schwierig, dass weder Luftablassen noch Sperren helfen, kann David seine Sandboards zu Hilfe nehmen. Die sind auf der Motorhaube untergebracht. Auch hier sorgen Airlineschienen dafür, dass sie an Ort und Stelle bleiben. Ein höheres Fahrwerk, eine hochgelegte Luftansaugung und diverse Schutzgitter und -bleche komplettieren den Offroad-Umbau.

Eine Markise für das Leben draußen

Kleiner Jimny für die große Reise – Markise
Seiltich sorgt eine Markise für Schutz vor Sonne und Regen.

Seitlich sorgt eine Markise für Schutz vor Sonne und Regen. Auch sie ist eine Eigenentwicklung der Wild Land Drivers. Der besondere Clou daran: Sie lässt sich sehr einfach von einer Person aufstellen und wieder einrollen. Dazu werden zuerst die Stützen aufgestellt. Anschließend wird das Stoffdach ausgezogen und eingehängt. Die Höhe etwas justieren – fertig. Der Abbau geht genauso schnell. Das Aufrollen der Stoffbahn funktioniert wie bei einem Rollo und geht automatisch.

Kleiner Jimny für die große Reise – Platz für den Dutch Oven
Der Dutch Oven wird über dem Ersatzrad transportiert. Unterwegs ist er in einer passenden Tasche verpackt.

Will David also kochen, ist ein vor Wind und Wetter geschützter Platz schnell aufgebaut. Noch rasch den Dutch Oven geholt, der seinen Platz hinten auf dem Ersatzreifen hat, sowie den Tisch, der unter dem Dachzelt untergebracht ist, und es kann losgehen. Genügend Feuerholz kann schon unterwegs gesammelt und auf dem abklappbaren Träger am Reserverad untergebracht werden. Für den Transport des massiven Gusstopfs auf dem Ersatzreifen hat David sich übrigens entschieden, damit er den mitunter mal fettigen und schmutzigen Topf nicht im Innenraum verstauen muss. Eine stabile Tasche schützt das Kochgeschirr vor dem Schmutz der Straßen und Pisten.

Und dann kann die große Reise doch erst verspätet losgehen

Nachdem der Jimny Anfang 2020 reisefertig war, hätte das große Reiseabenteuer also losgehen können. Wegen der weltweiten Corona-Bestimmungen und -Einschränkungen musste David den Start jedoch etwas verschieben – wie so viele andere Reisende auch.

Noch mehr Jimny …

… als Reisefahrzeug findet ihr in unserem Beitrag Suzuki Jimny als Mini-Camper.

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