Nachdem in den letzten Monaten die Produktion schon einmal eingestellt wurde, hat der Vorstand von Knaus Tabbert beschlossen, ab 18. November die Produktion bis Jahresende am Hauptstandort Jandelsbrunn und im ungarischen Werk Nagyoroszi einzufrieren. Die Mitarbeitenden werden zunächst ihre Überstunden und Urlaube abgelten, anschließend geht das niederbayerische Werk in Kurzarbeit. Es handelt sich nicht um die erste Maßnahme dieser Art. Von dieser Konzernentscheidung nicht betroffen sind die Werke von Tabbert und Morelo in Moggers und Schlüsselfeld.
Die Knaus Tabbert AG musste im Laufe des Jahres bereits zwei Gewinnwarnungen vermelden, um der aktuell schwachen Konjunktur in der Camping- und Mobilitätsbranche gerecht zu werden. Die ursprünglich ausgerufenen 1,3 Milliarden Umsatz erweisen sich angesichts der vollen Höfe bei Herstellern und Händlern als utopisch. Durch die Produktionspausen soll der Abverkauf bereinigt und auf nachhaltige Szenarien eingestellt werden.
Laut eines Berichts des Bayerischen Rundfunks trägt der Betriebsrat in Jandelsbrunn die Entscheidung mit und hofft auf einen Aufschwung im kommenden Jahr. Bis dahin soll auch der Vorstand erneuert werden, nachdem CFO Carolin Schürmann und CEO Wolfgang Speck das Unternehmen verlassen haben. Neben dem Vorstand ist nach der Entlassung von Stefan Diehl auch die Presseabteilung derzeit unvollständig besetzt. In der Summe wirkt sich die Entwicklung auch massiv auf den Börsenkurs aus. Die Aktie ist im Laufe des letzten Jahres von 42 auf 14 Euro gefallen und hat somit rund zwei Drittel ihres Kurswertes eingebüßt.
Foto: (c) Stefan Blanz/Knaus Tabbert