Matist Campervans: Innovation mit cleverem Innenraumkonzept

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Die Erfolgsgeschichte der Matist Campervans beginnt mit einem Aha-Moment auf einer Campingmesse. Dort stellten die späteren Gründer fest, dass es in gängigen Kastenwagen-Grundrissen keine Längsbetten für große Personen gab. „Ich bin 1,94 m groß und in so einem Querschläfer konnte ich nie liegen. Da haben wir gesagt, es muss doch irgendwie eine Möglichkeit geben“, erinnert sich der Matist-Entwickler Maik Stücken im Interview.

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Aus dieser Einsicht entstand die Vision, ein völlig neues Innenraumlayout zu entwickeln, das herkömmliche Konzepte bewusst hinter sich lässt. Anstatt einfach ein bestehendes Design zu kopieren, bauten er und sein Bruder einen Prototypen aus Sperrholz und brachten ihre Ideen eigenhändig zur Serienreife. Ihr Ziel: Maximale Raumausnutzung und Komfort – gerade beim Schlafen – auch in kompakten Kastenwagen unter sechs Metern Länge.

Außergewöhnliche Bettidee für die 6-Meter-Fahrzeugklasse

Tatsächlich dominieren in Kastenwagen bis 6 m Länge normalerweise Querbetten im Heck; erst jenseits dieser Länge verbauen Hersteller traditionell Einzel-Längsbetten. Ein Längsbett böte jedoch entscheidende Vorteile: mehr Stauraum, größere Liegefläche und bequemeren Zugang ohne nächtliches Übereinanderklettern. Matist bricht daher mit dem gängigen Grundriss, indem die Entwickler die klassische Sitzgruppe im vorderen Bereich einfach wegließen – zugunsten eines völlig neuen Raumgefühls im Heck. Die Nasszelle (Bad mit Toilette und Dusche) rückte nach vorne, wodurch im Fahrzeugmittelpunkt und Heck ungewohnt viel Platz entstand.

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„Wir lassen die Sitzecke weg, setzen die Nasszelle nach vorne, und dadurch haben wir hier erstmal viel mehr Raum“, erläutert der Gründer das Konzept. Dieser radikale Ansatz schafft den benötigten Platz für zwei längs eingebaute Klappbetten, die sich in Sekundenschnelle herrichten lassen: „In zwei Sekunden haben wir ein Bett aufgebaut und man kann schlafen“.

Längsbetten für Zwei: Matist XL und Matist L

Als erstes Modell entstand der Matist XL – ein ausgebauter Ford Transit mit knapp 6 m Länge (5,99 m), optimiert für zwei Personen. Das Besondere sind die beiden großzügigen Längsbetten von 2,00 m Länge, die entlang der Fahrzeugseiten angeordnet sind. Mit großzügigen Gesamtbreiten bieten sie auch großgewachsenen Campern bequemen Schlafkomfort. Durch die Stehhöhe von 2,10 m im gesamten Innenraum – selbst im Bad – wirkt der Van überraschend luftig und geräumig.

Tagsüber werden die Betten hochgeklappt, sodass darunter ein gemütlicher Sitzbereich entsteht. Die Bettwäsche kann dabei sogar auf den Matratzen verbleiben – hochklappen und fertig. Diese Sitzgelegenheit unter den hochgeklappten Betten ersetzt die fehlende Front-Dinette und nutzt den Raum doppelt: Wohnbereich am Tag, Schlafbereich bei Nacht. Kleiderschrank und Küche sind so angeordnet, dass trotz der langen Betten genug Bewegungsfreiheit und Stauraum bleibt. Der Entwickler betont, man habe „jeden Millimeter ausgenutzt“ und dennoch auf Stabilität und Qualität geachtet.

Ausgereifter Ford als Basis für Matist

Technisch basiert der Matist XL auf dem Ford Transit mit Frontantrieb und einem 130-PS-Dieselmotor. Die Fahrzeuge können als Neuwagen bestellt werden, alternativ ist auch ein Ausbau auf angelieferten Transit-Chassis möglich. Zur Bordtechnik gehören unter anderem ein 85-Liter-Frischwassertank und ein 90-Liter-Abwassertank, eine Diesel-Luftheizung mit Boiler für warmes Wasser sowie optional eine kraftvolle Lithium-Batterie. In der Interview-Vorführung wurde etwa ein Lithium-Akku mit 310 Ah Kapazität erwähnt. Deutlich mehr, als in vielen Konkurrenzmodellen üblich, was längere Autarkie ermöglicht.

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Auch im Detail zeigt sich der praxisorientierte Ansatz. So besteht die Duschwanne aus robustem Edelstahl statt aus Kunststoff. Dadurch ist sie strapazierfähig genug, um auch als Außendusche genutzt zu werden. „Wenn ich dreckig vom Strand komme oder meinen Hund abduschen möchte, muss der nicht durchs ganze Wohnmobil, sondern kann von hinten rein“, erklärt der Entwickler und spielt damit auf die Möglichkeit an, die Heck-Türen zum Duschen zu nutzen. Solche Lösungen zeigen, dass hier Camper vom Fach am Werk sind. Oder wie der Gründer es formuliert: „Man sieht, dass wir Entwickler selbst auch Camper sind… dann kommen auch solche Ideen zustande“.

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Matist L als kleinere, aber genauso durchdachte Version

Neben dem XL bietet Matist mit dem Matist L eine kürzere Variante auf 5,55 m Basislänge. Dieser wendige Zwei-Personen-Van übernimmt das gleiche Innenraumkonzept, muss aber aufgrund des verkürzten Radstands ein paar Abstriche machen. Die Längsbetten bleiben zwar 2 m lang, doch im Tagesmodus steht etwas weniger Sitzfläche zur Verfügung und der Kleiderschrank fällt kompakter aus. Damit die volle Liegelänge erreicht wird, lässt sich ein Verlängerungsstück ausziehen: Ein Schwerlastauszug mit einem Einlegebrett ergänzt das Bett im Fußbereich, sodass trotz der Kürze wieder knapp zwei Meter Liegefläche entstehen. Lediglich an einer Ecke vorn ergibt sich eine kleine Aussparung mit etwa 1,74 m Länge, was viele Camper aber kaum stören dürfte.

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Auch der Matist L ist konsequent als Zweisitzer ausgelegt. Die drehbaren Vordersitze dienen als zusätzliche Sitzgelegenheiten, während im Heck alles etwas kompakter ist. Preislich liegt die kurze Version rund 2.000 € unter dem XL. Somit haben Paare die Wahl zwischen maximalem Raumangebot (XL) und maximaler Wendigkeit (L), ohne auf die Vorzüge des innovativen Layouts verzichten zu müssen.

Flexibel für Familien: Matist Family XL und Family L

Auf Kundenwunsch – „Auf Messen wurden wir immer gefragt, wo die Kinder bleiben“ erzählt Maik Stücken – entwickelte Matist als nächstes eine familienfreundliche Ausbaulinie. Das Resultat sind der Matist Family XL (6 m) und Family L (5,55 m), zwei Modelle mit vier Schlafplätzen und fünf zugelassenen Sitzplätzen. Äußerlich entsprechen sie dem Ford Transit Hochdach-Kastenwagen, doch innen wartet ein variabler Grundriss für Familien. Herzstück ist ein großes elektrisches Hubbett, das unter dem Fahrzeugdach ruht und abends heruntergefahren wird. Dieses Hubbett im Family-Format misst etwa 2,00 m × 1,70 m und bietet damit zwei Personen (auch Erwachsenen) komfortabel Platz.

Unten im Fahrzeug ist eine Sitzbank auf Schienensystem verbaut, die während der Fahrt drei Personen mit Gurt beherbergt. Am Stand lässt sich diese Bank verschieben und flach umklappen zu einer zweiten Liegefläche von ca. 1,90 m × 1,40 m. Ergänzt mit einem Topper entsteht so ein gemütliches Doppelbett für die Kinder oder weitere Mitreisende. Interessantes Detail: Die Bank fährt nicht auf Boden-Schienen (wie sonst oft üblich, wo sich aber Sand und Schmutz sammeln können), sondern auf einem eigenen Rahmen. Dadurch bleibt der Boden frei von Schienen – ein Plus an Sauberkeit und einfacher Handhabung. Im Interview betont der Entwickler, man habe diese Lösung bewusst gewählt, weil die klassische im Boden versenkte Führung oft Probleme im Alltag macht.

Viel Raum dank der Hubbettidee

Viel Raum im Campervan
Allen Fahrzeugen von Matist ist gemein, dass sie jede Menge Platz bieten.

Trotz zwei Ebenen zum Schlafen wirkt der Innenraum nicht beengt. Das Hubbett schwebt in Schlafposition etwa auf halber Höhe, sodass darunter noch Sitzhöhe bleibt. „Man kann auch noch bequem unter dem Bett sitzen bleiben. Die Kinder können oben schon liegen und schlafen, und unten kann man immer noch zusammensitzen“, erklärt der Matist-Gründer die familienfreundliche Konfiguration. Die beiden drehbaren Vordersitze und ein mobiler Klapptisch ergänzen die Sitzgruppe, sodass bei schlechtem Wetter alle fünf Personen im Van zusammensitzen können.

Für Stauraum ist ebenfalls gesorgt. Der Family XL bietet einen etwas größeren Küchenblock und mehr Schrankvolumen als die kürzere Variante. Beide Familienmodelle verfügen zudem über eine kompakte Nasszelle im Heck – inklusive Dusche und Chemie-WC. Diese ist so angeordnet, dass sie auch von den Hecktüren her zugänglich ist. Praktisch bedeutet das, man kann z.B. am Strand den Sand abduschen oder Kindern beim Abbrausen helfen, ohne den Innenraum zu verschmutzen. Ein Konzept, das in dieser Fahrzeugklasse selten zu finden ist. Eine hochwertige Edelstahlduschwanne stellt sicher, dass dabei nichts leckschlägt oder brüchig wird.

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Durchdachte Ausstattung und Technik

Stauraum im Camper
Die Schubladen sind sehr massiv und stabil. Hier geht jede Menge Ausrüstung rein.

Matist stattet seine Campervans mit vielen durchdachten Details aus, die auf jahrelanger Campingerfahrung basieren. So findet man etwa Kaltschaummatratzen auf Froli-Federungselementen in den Betten, damit die Schlafqualität auch auf Reisen dem heimischen Bett nahekommt. Für ein angenehmes Ambiente sorgen dimmbare LED-Leuchten, große Fensterflächen und Dachluken, die reichlich Tageslicht und Luft hereinlassen.

Im Familienmodell kommt ein beidseitig zu öffnender 90-Liter-Kompressorkühlschrank von Dometic zum Einsatz – bequem von innen und außen zugänglich. In anderen Modellen gibt es im Küchenblock eine herausnehmbare 40-L-Kompressorkühlbox für Getränke und Frischwaren, ideal um sie draußen unter die Markise zu stellen. Gekocht wird auf einem zweiflammigen Gasherd, gespeist aus einer handlichen 3-kg-Gasflasche im Gaskasten. Über ein 230V-Ladegerät und einen Ladebooster wird die Wohnraumbatterie während der Fahrt und am Landstrom zuverlässig geladen.

Ein weiteres praktisches Extra ist die eigens entwickelte Halterung für Campingtisch und -stühle am Heck. Dieses System verhindert das lästige Umherrutschen der Outdoor-Möbel während der Fahrt und spart Platz im Innenraum. Solche Lösungen zeigen den hohen Nutzwert der Matist-Fahrzeuge und unterscheiden sie von manch einem Standardausbau. Auch bei der Sicherheit geht Matist keine Kompromisse ein. Alle Family-Varianten besitzen ISOFIX-Verankerungen für Kindersitze auf der rückwärtigen Sitzbank, und die Elektrik entspricht den TÜV-Vorschriften – die Abnahmen erfolgen in Deutschland beim TÜV, wie der Hersteller betont.

Abgrenzung von der Konkurrenz

Das Konzept von Matist fällt in der Branche auf, weil es einige typische Konventionen der Campervan-Welt über den Haufen wirft. Klassische Anbieter setzen bei kompakten Kastenwagen häufig auf Querschläfer-Betten oder Aufstelldächer, um auf begrenztem Raum Schlafplätze zu schaffen. Ein Beispiel ist der Ford Nugget, der als bekannter Familien-Campervan zwar ebenfalls fünf Sitzplätze bietet, aber die zweite Schlafebene in einem Hubdach realisiert – und dafür auf ein festes Bad verzichtet. Matist dagegen integriert vier vollwertige Betten und eine Nasszelle in einem ähnlich großen Grundriss. Möglich wird dies durch die ungewöhnliche Aufteilung: keine feste Sitzecke vorne, stattdessen variable Bereiche hinten.

Auch andere Hersteller beginnen, mit Längsbetten in kürzeren Fahrzeugen zu experimentieren, jedoch oft als optionales Hubbett über einer Sitzgruppe. Matist geht noch einen Schritt weiter, indem die gesamte Innenraumarchitektur um das Schlafen herum geplant wurde. Die Längsbetten im XL und L erfüllen einen Kundenwunsch, den viele etablierte Modelle ignorierten – nämlich bequem längs schlafen zu können, ohne über den Partner klettern zu müssen. Dies war bislang eher bei längeren (>6 m) Vans oder teuren Manufaktur-Ausbauten zu finden. Matist bietet diese Lösung nun serienmäßig in einem alltagstauglichen 3,5-Tonnen-Fahrzeug an. Das Interesse ist laut Hersteller „riesengroß, weil es ein anderes Konzept ist“.

Spannende Preisgestaltung

Auch preislich bewegen sich die Matist Campervans in einem konkurrenzfähigen Rahmen. Die Basisversion des Matist XL startet bei etwa 67.000 Euro (mit neuem Ford Transit ab Werk). Die umfangreicher ausgestatteten Family-Modelle liegen je nach Variante im mittleren 70.000€-Bereich – auf Augenhöhe mit vergleichbaren Serien-Kastenwagen namhafter Marken. Angesichts der einzigartigen Ausstattung und der vielen Detaillösungen bietet Matist damit ein attraktives Paket für Individualisten und Familien, die Wert auf durchdachtes Design legen.

Fazit: Camper-Ausbau mit Ideenreichtum

Mit ihren vier Modellvarianten Matist XL, Matist L, Family XL und Family L zeigt die junge Marke, wie innovativ und praxisorientiert der Innenausbau eines Campervans sein kann. Matist gelingt der Spagat zwischen technischer Finesse und familienfreundlicher Alltagstauglichkeit. Vom flexiblen Schlafsystem über die clever platzierte Nasszelle bis zur robusten Elektrik hebt sich Matist spürbar von etablierten Wettbewerbern ab.

Die Gründer haben mutig konventionelle Grundrisse überdacht – und selbst Hand angelegt, um ihre Vision umzusetzen. Herausgekommen sind Campervans, in denen jeder Zentimeter sinnvoll genutzt ist und die dennoch wohnlich wirken. Das Ergebnis ist ein technisch fundiertes, aber dennoch spannendes Fahrzeugkonzept, das Lust auf Reisen macht.

Für Vanlife-Enthusiasten, die das Besondere suchen, dürften die Matist Campervans eine frische Alternative zu den bekannten Marken darstellen. Hier treffen Leidenschaft und Know-how aufeinander, und das merkt man jedem Detail an.

Bilder: Hersteller; Michael Scheler

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