Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover wartet Volkswagen Nutzfahrzeuge mit der nächsten Weltpremiere auf: Dem neuen VW-Transporter, der auch als VW-Caravelle erhältlich ist. Wir zeigen erste Bilder des Bulli mit Ford-Genen.
Eine Plattform, zwei Marken
Es ist die 7te Generation und doch ist etwas anders als zuvor. Wurde der VW Transporter bislang bei VW produziert, ist der neue – genau wie der Amarok – eine Kooperation zwischen Volkswagen Nutzfahrzeuge und Ford. Denn der neue Bulli und der neue Transit wurden nicht nur zusammen entwickelt, sie sind – mit einigen Ausnahmen – baugleich. Denn sie basieren auf der gleichen Plattform. Und sie kommen beide aus dem gleichen Werk in der Türkei, dem Ford-Otosan-Werk in Yeniköy.
Muss das schlecht sein? Das dürfte wohl auf die Betrachtungsweise ankommen. Bei Ford und VW sah man wohl eher die Vor- und weniger die Nachteile der Zusammenarbeit. VW-Puristen dürften das allerdings anders sehen und man liest in manchen Forum schon seit Bekanntwerden häufig, dass dies nun doch kein echter VW und so weiter … Wie auch immer: Es ist Fakt und die Diskussion somit überflüssig. Konzentrieren wir uns also auf den neuen VW-Transporter und den neuen VW-Caravelle.
Weltpremiere – der neue VW-Transporter
Denn der neue VW-Transporter setzt gleich zum Start auch neue Maßstäbe. Er verfügt über mehr Platz (5,8 m3 beim Basismodell), ein Plus an Zuladung (1,33 t beim Basismodell) und eine höhere Anhängelast (2,8 t gebremst). Außerdem verspricht VW mehr Wirtschaftlichkeit. Und klar, moderne Assistenzsysteme sind natürlich auch an Bord. Schon allein wegen der gesetzlichen Vorgaben ein Muss.
Neben Turbodiesel-Motor wird es den Bulli künftig auch mit Plug-in-Hybrid und mit E-Antrieb geben. Auch das eine Neuerung. Erhältlich ist der VW als Kastenwagen für den Transport von Waren und Gütern, als Kastenwagen Plus mit zusätzlichen Sitzen in zweiter Reihe und mit verschiedenen Trennwänden, als Kombi für den reinen Personentransport sowie als Pritsche mit Doppelkabine. Kombi und Kasten sind zudem mit Hochdach und verlängertem Radstand zu haben. Der neunsitzige Caravelle ist dagegen für den reinem Personentransport konzipiert. Also zum Beispiel als Taxi oder Shuttlefahrzeug.
Der neue VW-Transporter – Basis für einen Camperausbau?
Für uns Camper und Vanlifer stellt sich natürlich vor allem die Frage, ob der neue „Trapo“ auch für den Ausbau zum Camper taugt. Die einfache Antwort lautet natürlich Ja. Denn das war schon immer so und wird auch künftig nicht anders sein. Daher dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis diverse Ausbau-Spezialisten sich den neuen Bulli vorknöpfen. Immerhin, am baugleichen Ford Transit konnte man ja schon üben.
Die Kooperation mit Ford dürfte übrigens den einen oder anderen eingefleischten Bulli-Fan darüber nachdenken lassen, ob er von VW- zum Ford-Emblem wechselt. Denn in der Basisversion der 110-PS-Variante sind zum Beispiel rund 1.500 Euro weniger auf den Verkaufstresen zu legen. Dafür lässt sich dann bei der Konfiguration schon die eine oder andere Option ankreuzen.
Bis der neue Bulli dann irgendwann bei den Selbstausbauern ankommt, dürfte jedoch noch etwas Zeit vergehen. In aller Regel passiert das nämlich erst, nachdem die ersten Gebrauchten auf dem Markt auftauchen. Und das dürfte noch dauern.
Der Transporter fährt (den neuen) Transporter
Fun-Fakt am Rande: Für das Marketing zur Weltpremiere des neuen VW-Transporters hat man sich einen Filmstar an Bord geholt. Der fuhr bislang allerdings Audi – immerhin auch ein Fahrzeug aus dem Konzern. Nun bleibt abzuwarten, ob es einen vierten Teil der Transporter-Reihe mit Jason Statham geben wird, und ob er die abenteuerlichen Action-Stunts dann im Bulli ausführen wird. Wie auch immer: Don´t try this at home!
Bilder: VW Nutzfahrzeuge