Wir haben Herbst, es wird morgens später hell und abends früher dunkel. Da darf es in manchen Situationen gerne mal etwas mehr Licht vor dem Camper sein. Besonders in die Ferne und auf manch dunkler Landstraße. Wir zeigen, wie man Zusatz-Fernscheinwerfer am 4×4-Camper nachrüsten kann.
Zusatz-Fernscheinwerfer – gut bei Dunkelheit

Fahren bei Dunkelheit, vielleicht noch bei Regen und nasser Straße, macht wirklich keinen Spaß. Sieht man dann noch wenig vor dem Camper, wird es schnell gefährlich. Mehr Licht vor dem Fahrzeug wäre jetzt schön. Grade wenn keiner entgegenkommt und die dunkle Landstraße sich in der Ferne irgendwo zwischen Feldern und Wald zu verlieren scheint. Kommt da vorne eine Kurve? Steht da ein Reh? Fährt da einer mit dem Fahrrad? Bitte, bitte, wir brauchen mehr Licht vor dem Camper!

Gut, dass der Gesetzgeber Zusatz-Fernscheinwerfer erlaubt. Zwei dürfen es beim PKW sein, vier beim LKW. Die sogenannte Referenzzahl darf dabei in Summe den Wert von 100 nicht überschreiten. Die Referenzzahl ist auf den Streuscheiben der Scheinwerfer zu finden, meist dort, wo auch die Zulassungszeichen angebracht sind. Addiert werden die Werte der beiden Original-Scheinwerfer und die jedes Zusatzscheinwerfers.

Mit einer Referenzzahl von zehn je Scheinwerfer sind wir mit den für unseren Jimny gewählten SX180-SP von Osram dicke auf der sicheren Seite. Aber auch die TS3001R Driving Beam von J.W.Speaker lassen sich, ohne Probleme mit der Kennzahl zu bekommen, montieren. Während es für Anbauhöhe und Anbaubreite der zusätzlichen Fernscheinwerfer keine Vorgaben gibt, ist jedoch klar geregelt, wie die Scheinwerfer ein- und ausgeschaltet werden dürfen. Beim Einschalten des Fernlichts muss in jedem Fall ein Paar Fernscheinwerfer leuchten. Das zweite Paar kann gleichgeschaltet sein, kann aber auch separat zugeschaltet werden, allerdings nur als Paar und nicht einzeln. Beim Ausschalten des Fernlichts müssen in jedem Fall immer alle vier Scheinwerfer erlöschen.
Der Einbau von Zusatz-Fernscheinwerfern am 4×4-Camper

Beim Einbau haben wir uns bei unseren beiden 4×4-Campern für die zweite Variante entschieden. Beim Jimny aktiviert ein kleiner Schalter links unter dem Lenkrad, für den wir ein Loch in den Kusntstoff bohren mussten, die Zusatzscheinwerfer. Ist er gedrückt, gehen sie direkt mit an oder sie können darüber zu- oder abgeschaltet werden. Eine blaue Leuchtdiode zeigt an, ob sie angeschaltet sind. Beim Abblenden geht sie zusammen mit den Scheinwerfern und der Fernlichtanzeige aus.

Auch beim G muss ein Loch für den Schalter gebohrt werden. Wir platzieren ihn direkt neben dem Schalter für die Nebelschlussleuchte. Da ist noch Platz und die Stelle ist über den Radioschacht auch von hinten gut zugänglich – ohne die halbe Konsole ausbauen zu müssen, was bei unserem alten G nicht ganz einfach ist. Die zusätzlichen LED-Scheinwerfer für den G sollen bis zu 500 Meter weit strahlen. Dafür sind sie – wie alle LEDs – mit einer Spannung von neun bis 24 Volt zufrieden. Prima, denn unser ehemaliger Soldat läuft ja mit 24 Volt. Also müssen wir die Dinger nur vorne auf die Stoßstange schrauben und anschließen.

Noch mehr Löcher ins Blech und den Kunststoff bohren
Nun, ganz so einfach ist es natürlich nicht. Denn zuerst müssen wir zwei Löcher in den massiven Stahl der Taubenreuther-Seilwindenstoßstange bohren. Die bereits ab Werk vorhandenen sitzen zu weit seitlich. Mit einem guten Stahlbohrer ist das aber schnell erledigt und die Scheinwerfer anschließend schnell festgeschraubt. Anschließend müssen einige Meter Kabel gezogen werden. Außerdem benötigen wir ein anderes Relais, denn beim Scheinwerfersatz ist nur ein 12-Volt-Relais dabei.

Bei unserem Jimny-Minicamper ist das nicht notwendig. Der läuft mit 12 Volt. Das bei den Osram-Scheinwerfern beiliegende Relais passt also. Dafür müssen wir uns für die Montage auf der Stoßstange etwas einfallen. Bei der alten G-Klasse war das einfach. Zwei Löcher in die massive Stahlstoßstange gebohrt und die Scheinwerfer festgeschraubt.

Da die Kunststoff-Stoßstange des Jimnys jedoch nicht wirklich für die Montage von Zusatzscheinwerfern geeignet ist, haben sich die Taubenreuther-Ingenieure – bei Taubenreuther haben wir die Zusatz-Fernscheinwerfer am Jimny montieren lassen – etwas einfallen lassen. Ein passend geformtes und vorgestanztes Blech sorgt für Stabilität. Und die ist wichtig, damit sich der Scheinwerfer beim Fahren nicht bewegen und der Lichtkegel anfangen kann zu zittern. Das Blech wird unter der Stoßstange montiert und an der Karosserie an bereits vorhandenen Punkten verschraubt. Zusätzliche Löcher müssen lediglich in den Kunststoff der Stoßstange gebohrt werden. Das Maß kann man vom Blech abnehmen. Anschließend werden die Edelstahlhalter montiert, die Scheinwerfer locker angeschraubt, eingestellt und festgezogen.
Zusatz-Fernscheinwerfer – endlich mehr Licht vor dem 4×4-Camper

Nachdem auch beim G alle Kabel angeschlossen sind, erfolgt ein erster Test. Alles funktioniert, wie es soll – prima. Zum Schluss stellt Vitali von ORC in Holzgerlingen, wo wir den Einbau am G durchführen ließen, die Zusatz-Fernscheinwerfer noch in der Höhe ein und zieht anschließend die Schrauben ordentlich fest.

Nun gibt es bei Nacht noch mehr Licht vor dem kleinen Jimny und vor dem großen G-Modell – perfekt! Endlich mehr Licht vor den beiden 4×4-Campern. Danke!














