Der Sprinter von Mercedes-Benz gehört als als Basis für ein Wohnmobil zum Standard für viele Aufbau-Hersteller. Mit dem Allrad-Sprinter mit Boxmanufaktur-Wohnkabine hat der Spezialist für Kabinen für Reisemobile einen echten Camper fürs Abenteuer vorgestellt. Wir haben ihn uns auf der Adventure Northside näher angesehen.
Boxmanufaktur – Reisemobil Spezialist aus dem Norden
Sottrum? Wo bitte liegt das denn? Klingt irgendwie nordisch. Wer das vermutet hat, liegt richtig. Der kleine Ort mit seinen knapp 6.500 Einwohnern liegt etwas östlich von Bremen. Doch von hier aus kann man mit einem Reisefahrzeug in die weite Welt starten. Das beweisen aktuell Sabine und Burkhard Koch von der Pistenkuh. Die beiden leben seit über 20 Jahren in Reisemobilen und lassen derzeit bei der Boxmanufaktur ihre Wohnkabine für ihre neue Pistenkuh – diesmal auf Basis eines LKW von Mercedes-Benz – bauen.

Und wenn Reiseprofis wie die beiden sich für die Boxmanufaktur entscheiden, muss das einen Grund haben. Entsprechend neugierig waren wir und haben uns auf der Adventure Northside mit Hajo Willenbrock von der Boxmanufaktur getroffen, um uns dort ein Fahrzeug aus der Manufaktur zeigen und erklären zu lassen.
Allrad-Sprinter mit Boxmanufaktur-Wohnkabine
Klar, nicht jeder plant dauerhaft im Reisemobil zu leben. Für viele muss es daher nicht gleich der ganz große LKW sein, sondern der Camper darf etwas kleiner und vor allem kompakter ausfallen. Und natürlich hat die Marke mit dem Stern auf dem Kühlergrill auch dafür etwas im Sortiment. Der Sprinter ist beliebte Basis bei vielen Reisfahrzeug-Herstellern. Will man mit dem Expeditionsmobil auch ab und an die asphaltierten Straßen verlassen, greift man zum Allrad-Sprinter. Und genau das hat die Boxmanufaktur mit ihrem Vorführ-Reisemobil getan.

Auf dem Sprinter-Fahrgestell sitzt eine Wohnkabine, die vorne über einen kleinen Alkoven verfügt, der über das Fahrerhaus ragt. Doch hier wird nicht geschlafen, das wäre auch zu niedrig. Der Alkoven dient als zusätzlicher Stauraum. Geschlafen wird im Heck. Dort gibt es ein Doppelbett, das quer eingebaut ist und mehr als ausreichend Platz für zwei bietet.

Davor – ganz klassisch – die Küche auf der Beifahrerseite, Tisch und Bänke auf der Fahrerseite. Das Bad befindet sich jedoch vorne – inklusive Durchstieg ins Fahrerhaus. Und damit bietet es ebenfalls viel Platz. Genutzt wird zwar nicht die komplette Kabinenbreite, denn auf der rechten Seite, direkt am Einstieg und vor der Küche und von draußen gut zu erreichen, ist der Kühlschrank untergebracht. Praktischerweise öffnet die Tür in beide Richtungen. Im Bad ist dennoch genug Raum, um sich nicht eingeengt zu fühlen.
Gekocht wird drinnen … oder draußen

Wer Wert auf gutes und selbstgekochtes Essen legt, kann seine Mahlzeiten sowohl drinnen als auch draußen zubereiten. Innen verfügt die Küche über ein Zweiflamm-Ceran-Kochfeld und eine Spüle, die so abgedeckt werden kann, dass sie zur erweiterten Arbeitsfläche wird. Denn die Abdeckung aus dem gleichen Material fügt sich nahtlos und vor allem ohne Überstand in die Arbeitsplatte ein.

Wer lieber draußen kochen will, der kann das auf der Mokubo tun, der mobilen Küchenbox von Red Rock Adventures. Sie ist auf einem Auszug untergebracht, der hinter einer Außenklappe montiert ist. Gekocht wird hier mit Gas auf dem Zweiflamm-Gaskocher von Primus, ein Kocher, den auch wir schon vorgestellt und für sehr gut befunden haben. Ansonsten beinhaltet die Mokubo alles, was man zum Kochen braucht. Also Geschirr, Besteck, Töpfe oder Gewürze. Man kann also die Drinnen-Küchenausstattung getrost im Fahrzeuginneren lassen – muss es aber natürlich nicht. Und ja, ob es Sinn macht alles doppelt dabeizuhaben, darüber kann man diskutieren – muss aber auch das nicht unbedingt.

Die Küche innen ist zusätzlich mit einer Airlineschiene und daran befestigten Aufbewahrungsbehältern von SeaLand-Pro ausgestattet. Sie sind an der Wand zum Schrank angebracht, der die Küche vom Bett trennt. Da es von SeaLand weitere Produkte für die Innenausstattung von Wohnfahrzeugen gibt, die alle an der Airlineschiene befestigt werden können, kann man hier beliebig erweitern und die Küche so etwas individueller gestalten.

Ist es draußen zu kalt oder ungemütlich, wird der Sitzbereich zum Platz an der Natur. Denn das Fenster kann komplett geöffnet werden und gibt einen riesigen Bereich der Seitenwand frei. So kann man drinnen sitzen und ist doch irgendwie draußen. Perfekt auch dann, wenn man draußen keine Stühle und keinen Tisch aufstellen kann oder will. Zum Beispiel, weil man dem Vorwurf des Wildcampens entgehen möchte.
Unser Fazit zum Allrad-Sprinter mit Boxmanufaktur-Wohnkabine

Ja, das ist ein echtes Fahrzeug fürs Abenteuer. Nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Sondern so, dass man es durchaus eine ganze Weile darin aushalten kann, auch wenn das Wetter über mehrere Tage schlecht ist. Und in dem Fall bleibt ja noch die Option einfach weiterzufahren. Mit dem Allrad-Sprinter sogar einfach immer geradeaus – naja, zumindest ansatzweise.













