Kunstsoff-Windenseil flicken – so geht´s

Kunstsoff-Windenseil flicken – so geht´s

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Eine Seilwinde am Camper hat viele Vorteile. Ist sie mit einem Kunststoff-Windenseil bestückt, hält sich das Gewicht sogar in Grenzen. Aber so ein Seil aus Kunststoff hat noch andere Vorteile. Unter anderem auch den, dass man es nach einem Riss wieder flicken kann. Wir zeigen anhand eines Seilflechter-Seils Schritt für Schritt, wie man ein Kunstsoff-Windenseil flicken kann.

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Seilwinde am Camper – selten aber durchaus sinnvoll

Warum eine Seilwinden an einem Camper eine gute Idee sein kann, haben wir in unserem Seilwinden-Special „Seilwinde im Camper – Seilwinden-Special“ erläutert und dort auch Schritt für Schritt gezeigt, wie sie an einen VW-Bus T3 montiert wird. Grade wenn mann einen Campervan mit Allradantrieb oder einen Offroad-Camper fährt, wird man irgendwann unweigerlich dorthin wollen, wo andere nicht unbedingt hinkommen. Und grade dabei ist die Gefahr groß irgendwo steckenzubleiben. Gut, wenn man dann eine Seilwinde am Fahrzeug montiert hat. Doch was, wenn das Seilwindenseil bei der Bergeaktion reißt?

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Seilwindenseil aus Kunststoff – leicht und auch leicht zu flicken

Seilwinden-Special – alles zum Thema Seilwinden

Ein Windenseil aus Kunststoff ist leicht, verfügt über ähnlich hohe Zugkraft wie ein vergleichbares Stahlseil und verursacht bei weitem nicht so schlimme Verletzungen, wenn es reißt und dabei jemanden trifft. Dafür kann es vor allem bei unsachgemäßer Verwendung allerdings auch schneller reißen. Wird es beim Winchen zum Beispiel über eine scharfe Kante gezogen, sind Beschädigungen und ein (eventuell späteres) Reißen vorprogrammiert.

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Und das passiert leider nicht nur im harten Alltag von Offroad-Sportveranstaltungen. Das kann auch beim Wochenend-Ausflug in den Offroad-Park oder auf der 4×4-Reise passieren. Gut also, dass man so ein Seil aus Kunststoff dann recht einfach flicken kann – vorausgesetzt man weiß wie und hat das passende Werkzeug dafür dabei.

Das ist jedoch gar nicht viel. Eine Spleißnadel reicht im Prinzip schon aus. Hat man noch ein scharfes Messer und etwas Isolierband dabei, ist man perfekt ausgestattet, um entweder eine neues Auge in das Seil zu knüpfen oder die zwei losen Enden wieder miteinander zu verbinden. Wir zeigen Schritt-für-Schritt, wie schnell und unkompliziert beide Lösungen umzusetzen sind.

Ein (neues) Auge ins Seil flechten

Das wichtigste Werkzeug zum Flicken eines Kunststoffseils ist eine zum Seildurchmesser passende Spleißnadel. Außerdem ist ein sehr scharfes Messer hilfreich, aber kein Muss. Ist das Messer scharf genug, kann man das ausgefranste Ende glatt absschneiden. Ist es zu stumpf, hat man jedoch keine wirkliche Chance das Seil zu durchtrennen. Hat man das erledigt, legt man die Größe des geplanten Auges fest. Das lose Ende sollte dann knapp einen Meter betragen. Die festgelegte Stelle sollte man sich markieren.

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Nun führt man das Seil in die Spleißnadel ein. Hat man etwas Isolierband dabei, umwickelt man das Ende damit. So lässt es sich leichter in die Hülse der Nadel schieben. Je weiter man das Seilende hineinbekommt umso besser. Es sollte ein möglichst glatter Übergang entstehen. Der Haken in der Nadel sorgt dafür, dass das Seil beim Ziehen nicht herausrutschen kann. Daher legt man das Seil komplett in die Öffnung der Spleißnadel und zieht es zurück, damit es einhaken kann. Löst es sich beim Arbeiten, drückt man es einfach wieder hinein. Nun kann man mit dem Einflechten des Auges beginnen. Das funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie das Flicken des Seils.

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Zunächst wird das Seil an der markierten Stelle mittig quer durchstochen und das Seil solange durchgezogen bis man die Größe des geplanten Auges erreicht hat. Die Stelle mit dem Durchstich fixiert man nun etwas mit der anderen Hand, damit sicht das Seil nicht zu weit durchzieht und das Auge zu klein wird.

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Nun folgt der zweite Durchstich in Richtung des langen Endes. Er erfolgt kurz hinter dem ersten Stich. Dabei geht man wieder mittig quer durch das Seil. Eingestochen wird also jeweils auf der Seite, auf der der vorherige Stich herauskommt, also abwechselnd von links und von rechts. Das Seil wird ebenfalls wieder komplett durchgezogen, bis es eng anliegt. Danach muss der erste Durchstich nicht mehr mit der anderen Hand fixiert werden.

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Der dritte Durchstich erfolgt wieder von der gegenüberliegenden Seite. Auch diesmal wird das Seil komplett durchgezogen, bevor man den vierten und letzten Stich angeht. Hat man viermal quer durch das Seil gestochen, hält das auf Zug belastet zwar schon ein wenig, reicht aber für die Belastung beim Winchen noch nicht aus.

Daher wird das Seil hinter den Durchstichen nun etwas gelockert und die Spleißnadel in den dadurch entstehenden Hohlraum im Seil gestochen. Während man immer wieder etwas auflockert, schiebt man die Nadel so weit durch, wie das lose Ende noch lang ist. Dabei schiebt man das lockere Seil jedoch etwas auf, um es zu verkürzen. Nun kann die Nadel wieder aus dem Kern herausgeführt werden. Dabei darauf achten, dass sich das Seilende nicht aus der Spleißnadel löst.

Ist das Seil komplett durchgezogen, kann die Nadel entfernt werden. Dadurch, dass der „Mantel“ gestaucht ist, steht das lose Ende nun etwas heraus.Später soll es jedoch komplett innen verschwinden. Dazu zieht und „melkt“ man das Seil etwas, bis nur noch ein kurzes Ende herausschaut. Den Vorgang muss man durchaus mehrmals wiederholen. Je fester der Mantel um den nun entstandenen Kern liegt, umso besser.

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Den letzten Rest des losen Endes kann man diagonal beschneiden. Dieser Schritt ist nicht unbedingt notwendig, sorgt aber für einen schmaler auslaufenden Übergang zum Seil hin. Das Messer sollte dafür nach wie vor scharf sein. Ist das erledigt, zieht man das Ende komplett ins Seil ein. Das nun entstandene Auge hält unter Last durch die Klemmwirkung ebenfalls sicher.

Das gerissene Kunststoff-Windenseil flicken

Ein Kunststoffseil ist zwar leichter als ein Stahlseil, kann aber auch schnell reißen. Zum Glück lassen sich die beiden Enden aber recht schnell wieder zusammenflicken.

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Zunächst misst man von beiden Enden rund einen Meter ab und markiert sich die Stelle. Dort wird später das jeweils andere Ende durchgezogen. Nachdem man das erste Ende in die Spleißnadel eingesetzt hat, wird sie an der markierten Stelle mittig quer durch das Seil des zweiten Endes gestochen. Anschließend wird das Seilende mit der Nadel bis zu dem markierten Punkt seiner Seite durchgezogen. Beide Enden sollten danach wieder gleich lang sein.

Jetzt sticht man mit der Spleißnadel ein zweites Mal mittig quer durch das Seil des anderen Endes. Dabei unbedingt beachten, dass der Stich nicht zum losen Ende hin gesetzt wird, sondern zum langen Ende des Seils hin. Insgesamt wird viermal durchgestochen. Danach wird das Seil nach dem letzten Stich etwas aufgelockert und die Spleißnadel der Länge nach mittig ein gutes Stück durch das Seil hindurch geführt. Dadurch wird das Seilende an der Nadel zum Kern des anderen Endes.

Ist das erledigt, setzt man das andere, noch lose Ende des Seils in die Spleißnadel ein und wiederholt den Vorgang spielgelverkehrt auf der anderen Seite. Auch hier wird insgesamt wieder viermal durchgestochen und das Seil komplett durchgezogen bis es eng anliegt.

Wie auf der anderes Seite auch, wird die Nadel nun als Kern durch das Seil gesteckt und ein gutes Stück durchgeschoben, bis man sie wieder herausführt. Anschließend werden die beiden Enden etwas beschnitten und in das Seil eingearbeitet. Daszu zieht und „melkt“ man den Verbund solangen, bis beide Enden komplett im Innern verschwunden sind. Auf Zug belastet lässt sich diese Verbindung nicht mehr lösen und hält durch die Klemmwirkung beide Enden sicher zusammen.

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