Mercedes-Benz Vision V: Taugt der neue Van als Campervan?

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Mit dem Vision V präsentiert Mercedes-Benz ein Konzeptfahrzeug, das zeigt, wie luxuriös und innovativ die nächste Generation der V-Klasse aussehen könnte. Doch ist dieses futuristische Modell auch für den Umbau zum Campingfahrzeug geeignet? Wir analysieren alle wichtigen Merkmale, um diese Frage sachlich zu beantworten.

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Außenmaße und Raumangebot: Großzügige Basis mit Einschränkungen

Der Mercedes-Benz Vision V misst rund 5,48 Meter in der Länge und 2,10 Meter in der Breite bei einer Höhe von etwa 1,89 Metern. Damit bietet er genügend Raum, um als Camper genutzt zu werden. Insbesondere der Radstand von 3,53 Metern verspricht großzügige Platzverhältnisse im Innenraum. Allerdings könnte die vergleichsweise geringe Fahrzeughöhe die Innenraumhöhe beschränken, sodass das aufrechte Stehen im Innenraum eventuell nicht möglich ist. Wer ein komfortables Steh-Erlebnis sucht, könnte hier Abstriche machen müssen. Helfen können dann die allseits beliebten Aufstelldächer, die entweder ab Werk als Marco Polo Umbau geliefert werden würden, oder eben aus dem Zubehörhandel.

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Innenraumgestaltung: Luxus-Lounge statt Camper-Funktionalität

Im Inneren setzt der Vision V auf ein luxuriöses Lounge-Konzept mit lediglich zwei elektrisch verstellbaren Lounge-Sesseln im Fond. Diese lassen sich flachlegen und ermöglichen eine komfortable Schlafposition, was Camper sicherlich begrüßen. Andererseits fehlt es an typischer Camping-Funktionalität wie robusten, leicht zu reinigenden Oberflächen und ausreichendem Stauraum. Das Interieur aus weißem Nappaleder, Seide und hochwertigen Holzoberflächen wirkt äußerst elegant, jedoch wenig geeignet für Outdoor-Aktivitäten, die oft mit Schmutz und Feuchtigkeit verbunden sind.

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Klar ist uns aber auch, dass gerade Konzeptstudien eher schick als funktional daherkommen und dass Serienfahrzeuge sehr oft deutlich differenziert produziert werden. Daher haben wir gerade an diesem Punkt Hoffnung, dass der Mercedes deutlich robuster in Serie gehen wird, als es die Studie zeigt.

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Flexibilität und Anpassbarkeit: Komfortabel, aber begrenzt umbaubar

Die Sitzanordnung des Vision V ist äußerst komfortabel und bietet viel Flexibilität. Die Sessel können zwar in bequeme Liegepositionen gebracht werden, allerdings fehlt eine konventionelle Rückbank oder Drehbarkeit der Vordersitze, was in klassischen Campingvans üblich und praktisch ist. Die vorhandene Mittelkonsole mit ausfahrbarem Tisch könnte jedoch als kleiner Ess- oder Arbeitsbereich dienen. Für umfangreiche Umbauten müssten viele Luxus-Elemente entfernt oder modifiziert werden, was technisch anspruchsvoll und finanziell aufwendig sein dürfte.

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Elektrischer Antrieb: Autark und umweltfreundlich unterwegs

Der Vision V basiert auf einer vollelektrischen Plattform und bietet mit seinem geplanten 800-Volt-System eine Reichweite von deutlich über 500 Kilometern. Ein integriertes Solardach mit 168 Solarzellen könnte zusätzliche Autarkie bieten und bis zu 22 Kilometer zusätzliche Reichweite pro Tag generieren – ein entscheidender Pluspunkt für Camping-Abenteuer.

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Gerade für Camper, die Wert auf nachhaltiges und emissionsfreies Reisen legen, wäre der Vision V eine attraktive Basis. Langstreckenfahrten und längere Aufenthalte ohne Zugang zu Stromquellen wären dank der großen Batterie und der Solarunterstützung gut realisierbar. Generell ist aber eine vernünftige Ladeinfrastruktur Voraussetzung für längere Fahrten. Dies ist in fast ganz Europa schon heute der Fall und dürfte in den nächsten Jahren noch verbessert werden.

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Technische Highlights: Luxuriöse Extras für den Campingalltag?

Der Mercedes Vision V überzeugt mit beeindruckenden technischen Features, etwa einer riesigen, ausfahrbaren 65-Zoll Kinoleinwand, einem Surround-Sound-System mit über 40 Lautsprechern und elektrochromatisch verstellbaren Fenstern. Diese Elemente könnten beim Campen durchaus für luxuriösen Komfort sorgen, beispielsweise als mobiles Kino oder hochwertiges Entertainment-System. Allerdings sind diese High-Tech-Features auch energieintensiv und könnten die Autarkie beim Camping deutlich reduzieren.

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Materialien und Design: Luxus statt Camper-Robustheit

Die Materialwahl im Vision V zielt klar auf Luxus ab. Feines Leder, edle Seidenstoffe und hochwertiges Holz vermitteln einen Lounge-Charakter, sind jedoch wenig robust gegenüber typischen Campingbelastungen wie Nässe, Schmutz oder mechanischer Beanspruchung. Für einen praktischen Camper-Umbau müssten diese Materialien ersetzt oder erheblich angepasst werden. Auch die umfangreiche Ambientebeleuchtung und integrierten Vitrinen sind zwar ästhetisch ansprechend, im Camper-Alltag aber eher hinderlich.

Marktstart und Serienversion: Realistische Perspektiven?

Obwohl der Vision V aktuell noch ein Konzeptfahrzeug ist, kündigt Mercedes eine neue Generation der V-Klasse für 2026 an. Die Serienversion dürfte optisch und technisch einige Aspekte des Vision V übernehmen, allerdings wahrscheinlich mit mehr praktischer Ausrichtung und weniger extravaganten Details. Denkbar wäre eine Camper-Version ähnlich dem heutigen Marco Polo, die von den Innovationen des Vision V profitiert, dabei aber alltagstauglichere Materialien und flexiblere Sitzkonfigurationen bietet.

Fazit: Luxus-Vision mit eingeschränkter Camping-Tauglichkeit

Der Mercedes-Benz Vision V beeindruckt durch Design, Komfort und innovative Technik. Als Camper-Basis eignet er sich jedoch nur bedingt. Während Raumangebot, elektrischer Antrieb und Autarkiepotenzial positiv hervorzuheben sind, schränken geringe Stehhöhe, wenig robuste Materialien und komplexe Innenraumgestaltung die Alltagstauglichkeit für Vanlife-Enthusiasten deutlich ein.

Wer einen luxuriösen Glamper-Van sucht und die finanziellen Mittel für aufwendige Umbauten hat, könnte hier dennoch eine faszinierende Grundlage finden. Für klassische Vanlife-Umbauten scheint das Konzept aktuell jedoch zu exklusiv und unpraktisch.

Generell zeigt sich mit dieser Studie, dass Mercedes Luxus wieder deutlich heftiger in den Vordergrund stellt als bisher. Derartige Fahrzeuge, auch in dieser Zeichensprache, kennen wir eigentlich nur aus China. In diesem Sinne könnte diese Studie auch für den chinesischen Markt bestimmt sein.

Bilder: Hersteller

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