Es könnte so einfach sein: dicke Powerstation kaufen und diese beim Campen als Ersatz für einen richtigen Landstromanschluss nutzen. Wir sehen derzeit einige Beiträge in verschiedenen Foren zu diesem Thema und haben uns diese Idee genau angesehen. Gleich vorweg: das kann gefährlich werden. Powerstation als Wohnmobil-Landstrom setzt einige Überlegungen voraus.
Was ist Landstrom?
Wer als Camper über Landstrom spricht meint wohl in den meisten Fällen das Anschließen des eigenen Wohnmobils an einen am Campingplatz befindlichen Stromanschluss. Gemeinhin wird dieser Anschluss als Landstrom bezeichnet und soll erklären, dass die Stromversorgung “über Land”, also nicht aus den Batterien des eigenen Wohnmobils stammt. In diesem Sinne sind auf den allermeisten Campingplätzen mehr oder weniger professionelle Anschlussstationen aufgestellt, deren Nutzung man meist pauschal, oft per Tagespauschale, bezahlt.
Powerstation als Wohnmobil-Landstrom nutzen? Gefährliche Idee.
Nun ist nicht auf jedem Stellplatz ein solcher Anschluss vorhanden oder man campt frei. In solchen Situationen vertraut man oft auf die eingebauten Stromspeicher bzw. die Reserven die man dank großer Batterien und Solarpanelen mitführt. Aber könnte man nicht einfach eine Powerstation als Landstromanschluss nutzen? Schließlich gibt es diese in sehr großen Varianten. Grundsätzlich ist der Unterschied zwischen einem echten Landstromanschluss und einer Powerstation nicht groß. Doch ein wichtiger Unterschied existiert: die Powerstation ist nicht geerdet, weshalb bei einem Fehlerstrom die meist im Wohnmobil verbauten FI-Schutzschalter nicht auslösen. Warum? Weil sie den Fehlerstrom gar nicht erkennen können. Durch diesen Fakt werden Powerstationen als Wohnmobil-Landstromanschluss gefährlich.
Adapter mit zusätzlichen FI-Schaltern nicht immer funktionsfähig
Laut einigen Internetportalen könne man dieses Problem mit einem zusätzlichen FI-Schutzschalter zwischen Powerstation und Wohnmobil umgehen. Aber: das ist nicht bei allen Powerstationen der wirklich geeignete Weg. Denn: auch hier gibt es in erster Linie keine Erdung! Die Lösung: man erdet die Powerstation. Dazu haben viele der Stationen übrigens Buchsen, die dazu dienen ein Kabel anzuklemmen, welches per z.B. Bodenanker als Erdung dient.
Im Zweifel: immer mit einem Elektriker sprechen
Wer der Idee, eine Powerstation als Wohnmobil-Landstrom nutzen zu wollen etwas abgewinnen kann und eine konkrete Powerstation besitzt, sollte Rücksprache mit einem Elektriker halten. Oft haben Elektriker so genannte RCD-Testgeräte und können die ganz konkrete Wohnmobilelektrik bei der Nutzung von Powerstation als Landstromanschluss damit überprüfen. Der gefährliche Fehler bei der Nutzung einer solchen Landstromlösung kann nämlich im individuellen Aufbau der Wohnmobilelektrik liegen. Daher: grundsätzlich kann man eine Powerstation als Landstromanschluss nutzen, man sollte aber genau prüfen, ob die eigene Wohnmobilelektrik dies unterstützt.