Die aktuelle Sonderausstellung im Erwin Hymer Museum “How Vanlife started” zeigt die Anfänge des Reisens im Kastenwagen. Anhänger von Bulli & Co finden exotische und kultige Geschichten sowie Modelle der Camping-Kastenwagen. Mit ihnen nahm das Vanlife seit den 1960er Jahren Fahrt auf. Und am 12. und 13. August wartet ein “Summertime!”-Event für Vanlifer direkt am Museum.
In der Oldtimer-Time des frühen Vanlife – bis dahin gab es beim Camping fast nur Caravans – sind die heckgetriebenen Bullis T1, T2 und T3 das kultige Herzstück der Ausstellung. Der legendäre, unveränderte T1 von Hippie Jürgen Schultz – man könnte ihn auch einen fahrenden Werkzeugkasten nennen – gehört gleichzeitig zur Dauerausstellung. Er bleibt auch für “How Vanlife started” an seinem Stammplatz, denn die Gastfahrzeuge sind in die Dauerausstellung integriert. Ein Logo und Infotafeln zeigen die Sonderexponate an.
How Vanlife started – wie das Leben im Kasten anfing
Auch wenn man es dem vom Leben gedengelten Hippie-T1 zutrauen würde: die Ursprünge des Vanlife liegen noch etwas früher. Zumindest, wenn es um das Alter des Basisfahrzeugs geht. Aktuell gilt der Umbau eines Gutbrod Atlas 800 von 1961 als der zündende Umbau zur Geburt des Vanlife. Das Erwin Hymer Museum interpretiert es als Reisen und Leben im motorisierten und ausgebauten Lieferwagen. Beim Gutbrod Atlas 800 handelt es sich um eine Einzelanfertigung für den Naturforscher Max Reisch, der damit tatsächlich eine Expedition an den Nordpol unternahm.
Die Zeit historischer Vanlife-Bullis ist auch die Zeit von „Love, Peace & Freedom“. Übrigens eher zum Missfallen des Volkswagenkonzerns, der einen Imageschaden befürchtete. Mit dem VW T1 setzte alles ein und mündete bis in die 1980er Jahre, als alle rund um den T3 Antworten gaben auf die Kultfrage “Liebe ist…”. Viel Liebe bringt oder braucht auch so manch skurriler Van. Insbesondere der Bedford Dormobile ist ein Hingucker. Aber auch ein Citroen J7 beeindruckt durch seinem Grundriss und seine kultige Blechdosen-Form. Und wie immer bringt jeder Camper auch eine Geschichte mit, die ihn aufwertet und etwas von der Lebensweise seiner Eigentümer erzählt.
Summertime! Campen und Feiern im Erwin Hymer Museum
Am 12. und 13. August verwandelte sich das Erwin Hymer Museum beim Oldtimer-Event „summertime!“ in einen historischen Campingplatz. Gäste mit gut erhaltenen und restaurierten Oldtimer-Reisemobile brachten noch mehr ursprüngliches Vanlife ins und ans Museum. Die Devise lautete: „Bulli & Co feiern”.
Der Vanlifestyle mit seiner Sehnsucht nach Freiheit, Entschleunigung, Flexibilität und Abenteuer wurde an diesem Wochenende ausgelebt. Auf dem Programm standen auch Reiseberichte, Expertenaustausch mit dem Werkstatt-Team, auf dem neuen Spielplatz ein Familienangebot und Rockabilly-Livemusik.