Da wir als Journalisten viel über Campervans und Reisemobile schreiben, wird uns immer wieder die Frage gestellt: „Welches ist denn das beste Wohnmobil?“ Oder der beste Campervan, denn schließlich würden wir uns ja auskennen. Eine Frage, die man pauschal gar nicht beantworten kann. Genauso gut könnte man nach dem besten Auto, dem besten Haus oder dem besten Rezept für Kartoffelsalat fragen. Unsere ehrliche Antwort lautet daher: Das gibt es nicht – Punkt. Schade, wieder nix mit der berühmten eierlegenden Wollmilchsau.
Und es gibt es doch
Was zunächst traurig klingt, wird bei sachlicher Betrachtung jedoch klarer. So verschieden wie die Menschen sind, so verschieden sind auch die Anforderungen an ihr persönliches, ultimatives Weltreisemobil. So betrachtet kann man dann wieder differenzierter an die Frage herangehen und sich überlegen, was für einen selbst das ultimative Reisefahrzeug sein kann. Doch Vorsicht, die Auswahl ist groß, und nicht alles was schön und teuer ist, muss im Reisealltag wirklich notwendig oder kann unterwegs gar hinderlich sein. Die Frage muss daher anders lauten. „Was ist für mich das beste Reisemobil?“, müsste es heißen. Darauf lässt sich dann sehr wohl eine Antwort finden. Im Vorfeld sollte man sich jedoch ein paar weitere Fragen stellen, aus deren Antworten sich dann auch die Antwort auf das beste Reisemobil ableiten lässt.
Fragen, die man sich vor dem Kauf stellen sollte
Diese Fragen im Vorfeld sind unter anderem:
- Wie viele Personen werden mitfahren, sind Kinder dabei?
- Sind Hunde oder andere Tiere an Bord?
- Wie lange will man unterwegs sein?
- Wohin soll es bevorzugt gehen?
- Benötige ich Stehhöhe, gemütliche Innensitzplätze, ein festes Bett, eine Küche, eine Dusche oder eine Toilette?
- Brauche ich Allradantrieb und in der Folge Bergezubehör oder Sandbleche
- Muss ich Werkzeug und Ersatzteile mitnehmen?
- Möchte ich Fahrräder, ein Motorrad, ein Kajak, Surfbrett oder sonstige Sportgeräte mitnehmen?
- Bin ich bereit mit wenig Platz auskommen, mit wenig Gepäck zu reisen, nicht lange autark stehen können oder nicht in kleine Städte oder durch enge Kurven und niedrige Tunnel fahren können?
Wie lange und wohin?
Viele Antworten auf derartige Fragen finden sich zwar manchmal erst, wenn man tatsächlich unterwegs ist. Eine grobe Richtung kann man jedoch bereits im Vorfeld festlegen. Und oft genug stellt man schon dabei fest, dass weniger auch mehr sein kann. Auch die Frage, ob man lediglich drei, vier oder fünf Wochen Urlaub im Jahr für die Reisen abseits der asphaltierten Straßen nutzen, oder ob man mehrere Monate oder gar Jahre auf Tour gehen kann, spielt eine Rolle. Hat man nur wenige Wochen im Jahr, in denen man auch keine weiten Strecken fahren wird, stellt sich zum Beispiel die Frage, ob es nicht ein Fahrzeug sein kann oder soll, dass den Rest des Jahres auch genutzt und nicht nur irgendwo geparkt wird.
So kann es sinnvoll sein, sich einen Wagen anzuschaffen, der auch im Alltag Verwendung findet. Ein großes Wohnmobil oder gar ein großer Allrad LKW eignen sich dafür eher weniger. Will man dagegen länger im Fahrzeug leben, darf es auch gerne etwas größer sein. Ausreichend Platz, bei Regen, Grippeanfällen oder anderen Unbilden von Natur, Zeit, Alter oder Leben im ganz Allgemeinen, auch mal ein paar Tage im Fahrzeug zu verbringen ohne gleich an Klaustrophobie-Attacken zu leiden, ist von echtem Vorteil.
Was soll es also sein?
Großes Wohnmobil, ausgebauter VW-Bus, Allrad-Reise-LKW, kleiner Geländewagen mit Dachzelt, Teilintegrierter, Campervan in Transportergröße, Pickup mit Wohnkabine, doch lieber ein klassisches Alkoven-Wohnmobil? Die Auswahl ist schier überwältigend. Für was soll man sich also entscheiden? Klar, so ein reisefertiger Unimog sieht schwer nach Abenteuer und mächtig cool aus. Ein Teilintegierter mit seinen drehbaren Sitzen ist aber auch recht praktisch. Oder doch lieber ein Alkoven-Wohnmobil? Oder der gute alte VWBus? Oder ein Defender mit Dachzelt? Mit dem man kommt so ziemlich überall hin. Aber der Platz. Der ist doch eher beengt. Und immer im Dachzelt schlafen? Was, wenn man nachts mal raus muss? Pipi machen. Und überhaupt: Muss das Ding eigentlich geländegängig sein? Denn da ist noch die Frage, ob man für die geplanten Reiseziele einen Allradantrieb überhaupt braucht oder man ohnehin nur auf Camping- und Wohnmobil-Stellplätzen stehen will. Was soll man also kaufen?
Unsere Entscheidungshilfe
Wir haben eine Checkliste zusammengestellt, mit der ihr die grundlegenden Fragen klären könnt. Damit solltet ihr dem besten Wohnmobil für euch schon ein Stück näher kommen. Die Liste könnt ihr als PDF-Datei heruntereladen und zum Ausfüllen ausdrucken.
Vanlifemag.de Checkliste Wohnmobilkauf
Nehmt euch dabei Zeit und überprüft eure Antworten nach ein paar Tagen ruhig noch einmal … und noch einmal … und noch einmal. Der Weg zum passenden Fahrzeug ist nicht immer leicht, aber am Ende werdet ihr sehen, dass sich die Mühe gelohnt hat. Wir wünschen euch viel Erfolg bei der Wahl des passenden Fahrzeugs für euch.
Und was ist nun das beste Wohnmobil?
Wir lieben Kastenwagen! Kastenwagen sind einigermaßen kompakt und können wunderbar bewegt werden. Sie bieten, je nach Länge, vier Schlafplätze, mit Hubdach sogar noch mehr und sind durchaus sparsam. Wenn wir wählen müssen, würden wir immer zu einem Kastenwagen greifen!
Anregungen für Reisemobile und Campervans …
… findet ihr inunserem Rubriken Customized und Serienfahrzeuge.