B Führerschein und 4,25 Tonnen
B Führerschein und 4,25 Tonnen

B Führerschein und 4,25 Tonnen – warum das nicht nur positiv ist

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Die Wohnwagen- und Camperblogs dieser Welt überschlugen sich in den vergangenen Tagen mit dem Vermelden eines Beschlusses des EU-Parlamentes zur möglichen Erhöhung des zulässigen Gewichtes von Fahrzeugen, die mit der Führerschein-Klasse B gefahren werden dürfen. Alles prima – so lautete der Tenor der meisten Beiträge. Doch es gibt auch eine andere Seite dieses Planes für den B Führerschein und 4,25 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht.

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Das Gewichtslimit reicht doch derzeit aus?

Im Grunde wurde nun angeschoben, dass Fahrzeuge der Klassen “Wohnmobile” und “Krankenwagen” schwerer werden dürfen und mit dem bisher bestehenden Führerschein der Klasse B gefahren werden dürfen. Bis zu 4,25 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht darf dann in den Fahrzeugscheinen dieser Fahrzeuge eingetragen sein. Was bei Krankenwagen, deren Fahrer grundsätzlich als Berufsfahrer bezeichnet werden müssen, durchaus nachvollziehbar ist, muss bei Wohnmobilen hinterfragt werden. Warum eigentlich sollen diese Fahrzeuge schwerer werden dürfen? Es gibt doch auch bisher genügend Fahrzeuge der Wohnmobil- oder Campervan-Klasse, die das bisherige Gewichtslimit einhalten. Warum muss dann das Gewicht unbedingt erhöht werden? Nun, es gibt ganz sicher viele Gründe. Zum einen wird gerade bei Neufahrzeugen immer mehr Technik vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Assistenzsysteme beispielsweise. Diese wie auch veränderte Antriebsarten wiegen schlicht mehr, wodurch die Campingeinbauten immer leichter werden müssten. Doch hier ist oft schon das Maximale in Bezug auf Gewicht und Haltbarkeit erreicht. Daher könnte eine Erhöhung des Gewichtslimits als Ausgleich verstanden werden.

Mehr Gewicht heißt auch mehr Gefahr?

Aus unserer Sicht sind schwerere Fahrzeuge rein physikalisch gefährlicher als leichtere. Aber, und das gehört bei der Crashforschung ebenso dazu, sie sind für die Insassen auch sicherer. Gewicht gewinnt im Fall eines Unfalls. Doch zur Wahrheit gehört eben auch, dass die dann beteiligten Unfallgegner mehr Gefahren ausgesetzt sind. Weswegen muss dieses Risiko dann eingegangen werden? Wie schon beschrieben schaffen es die Hersteller doch derzeit auch, dass die Gewichtslimitierung von 3,5 Tonnen eingehalten wird. Ganz grundsätzlich ist es aus Sicherheitsaspekten heraus also eigentlich abzulehnen, dass eine Vielzahl der neuen Fahrzeuge von Werk aus schwerer auf die Straßen Europas entlassen werden.

Wenn Fahrzeuge schwerer werden, muss man auch Nachteile in Kauf nehmen.

Mehr Komfort dank mehr Gewichtsreserven bei der Entwicklung?

Natürlich könnte man argumentieren, dass das zur Verfügung stehende, dann höhere Gewichtslimit mehr Komfort in die Fahrzeuge bringen könnte. Mehr Geräte, wie z.B. in der Küche könnten Einzug halten. Auch die Qualität der Materialien könnte steigen. Doch ist das wirklich vorprogrammiert? Oder könnte man annehmen, dass die Hersteller schlicht weniger Leichtbau umsetzen werden, der im Grunde auch immer teurer als “normaler” Bau ist? Hier können weder wir noch andere in eine Glaskugel schauen und die Zukunft vorhersehen. Doch ist dieses Szenario zumindest zu befürchten. Dann wird das zusätzliche Gewicht nicht für alternative Antriebe bei Wohnmobilen eingesetzt, sondern zur Gewinnmaximierung der Hersteller. Aber: zum Glück gibt es einen Wettbewerb im Wohnmobilsegment. Hier wirken die üblichen Marktkräfte auch innovationsfördernd, was diese negativen Gedanken etwas weniger wahrscheinlich werden lassen.

Dank Zusatzgewicht auch teurer?

Wenn mehr Material in den Fahrzeugen verbaut wird, könnten Fahrzeuge auch teurer werden. Klar, wenn die Mikrowelle nun zum weiteren Standard gehört, einfach weil ihr Gewicht ins neue Limit passt, muss man diese bezahlen. Auch hier muss aber die Marktkraft bedacht werden. Verrückte Entwicklungen sind eher nicht zu erwarten, da der Wettbewerb wie beschrieben, vorhanden ist. Doch die Listen zu möglicher Zusatzausstattung dürften definitiv noch länger werden. Doch das ist kein negatives Argument für das steigende Gewichtslimit.

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Positive oder negative Entwicklung B Führerschein und 4,25 Tonnen?

Wenn wir die genannten Argumente betrachten ist festzuhalten, dass jenes zur sich verändernden Sicherheit am schwersten (im wahrsten Sinne des Wortes) wiegt. Alle anderen Argumente können in der ein oder anderen Weise wegdiskutiert oder differenziert ausgelegt werden. Wir hoffen schlicht, dass sich das mögliche Mehrgewicht in noch besseren Materialien und noch besserer Qualität aber auch Ausstattung niederschlagen wird.

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