Ein Grill taugt nichts, wenn er den Urlaub verkompliziert. Deshalb musste der CADAC Dometic Safari Chef 30 HP Deluxe auf einer dreiwöchigen Reise im Wohnwagen zeigen, ob er mehr kann als nur hübsch aussehen. Vier Personen wollten satt werden, mal mit Steaks, mal mit Pfannkuchen, mal mit Gemüsepfanne. Betrieben wurde das Gerät an einer 11‑Kilogramm‑Propanflasche – ein Setup, das man auf vielen Stellplätzen sieht. Schon nach den ersten Abenden war klar: Dieser Winzling spielt in einer höheren Liga, als sein Packmaß vermuten lässt. Hitze, Vielseitigkeit und unkomplizierte Bedienung wurden zu den ständigen Begleitern der Tour und sorgten für zufriedene Gesichter unterwegs.
Kompakt ohne Kompromisse
Packt man den Safari Chef 30 HP Deluxe in die mitgelieferte Tragetasche, bleibt noch Platz für Besteck und Papierhandtücher. Er wiegt nur rund viereinhalb Kilogramm, die Standbeine klappen blitzschnell ein und rasten genauso fix wieder aus. Dadurch verschwindet der Grill selbst in einem Seitenfach des Caravans, ohne die Zuladung aus der Balance zu bringen. Der Deckel dient gleichzeitig als Wok, die Plancha passt stapelbar auf den Rost, und alles wirkt, als hätte ein findiger Ingenieur erst auf einer staubigen Piste getestet und dann konstruiert. Nichts wackelt, nichts klappert, nichts fordert Werkzeug. Eine kompakte Festung für nomadische Gourmets unterwegs stets.
Die kleinen Details gefallen uns genauso: Die exakte Packweise ist im Deckel der Tragetasche aufgedruckt. Das ist super clever, da man nach zwei Monaten Campingpause sicher nicht mehr weiß, welches Bauteil zuerst in die Verpackung kommt.
Aufbau ohne Ärger
Auf dem Stellplatz dauert es kaum länger als ein Wetterbericht, bis der Safari Chef 30 HP Deluxe betriebsbereit steht. Beine ausklappen, Brenner aufschrauben, Regler einsetzen, fertig. Die Piezozündung entzündet das Gas ohne flüchtige Streichhölzer, und wer lieber Kartuschen statt Flasche nutzt, dreht sie einfach direkt unter die Basis. Vier Kochflächen reisen standardmäßig mit: Topfständer, BBQ‑Rost, glatte Grillplatte und der schon erwähnte Deckel mit hohem Rand. Jede Fläche ruht auf einem Wärmespreizer, der Hitze elegant verteilt. So wird das Gerät zum mobilen Herd, der wahlweise brät, kocht, dämpft oder schmort, ohne zusätzliches Equipment. Das spart Stauraum sowie Nerven während langer Fahrten.
Kraft statt Konserve
Mit nominell zwei Kilowatt wirkt die Leistungsangabe zunächst unspektakulär, doch wehe, der Regler knackt in die Maximalstellung. Binnen zwei Minuten zeigt das Thermometer am Deckel jenseits der dreihundert Grad, und das Rumpsteak merkt plötzlich, dass es heute schnell gehen wird. Die Hitze verteilt sich gleichmäßig über die gesamte Fläche; braune Flecken haben Urlaub. Auch bei windigen Abenden in der Normandie flackerte die Flamme kaum, weil die Fettwanne zugleich als windabweisende Schürze fungiert. Für vier Personen genügte die Rostfläche locker. Zwei Steaks, eine Grillgemüsepfanne und Toastbrot passten zeitgleich, ohne jonglieren zu müssen. Satt wurden alle noch vor dem Sonnenuntergang jedes Mal.
Vier Gänge, ein Grill
Der wahre Reiz des Safari Chef 30 HP Deluxe steckt in seiner Wandlungsfähigkeit. Morgens verwandelte sich die Plancha in eine Pfannkuchenfabrik, mittags diente der Deckel als suppentauglicher Topf für Linseneintopf, am Abend rauchte der BBQ‑Rost unter Maiskolben und Schweinefilet. Weil alle Elemente stapelbar sind, bleibt die Arbeitsfläche frei. Interessant: Der Wärmespreizer unter jeder Platte verhindert Hotspots, sodass selbst Schokolade im Emaille‑Becher langsam schmelzen konnte, während daneben das Steak brutzelte. Camper, die sonst mehrere Kocher mitschleppen, sparen mit dem System wertvolle Kilos – und gewinnen Küche, Backofen und Wok in einem einzigen Paket, ohne den Wagen in ein Rumpelzeuglager zu verwandeln.
Hitze in Sekunden
Die beinahe explosive Anheizgeschwindigkeit verdient ein eigenes Kapitel. Dank der kurzen Gaswege und der kompakten Brennkammer erreicht der Safari Chef 30 HP Deluxe arbeitsfähige Temperatur, bevor der Kaffee leer ist. Das freut nicht nur Frühaufsteher, sondern spart Gas. Denn wer schnell heiß wird, kann früher wieder herunterregeln. Im Test reduzierte sich das Flammenbild nach dem Vorheizen um zwei Drittel, ohne dass die Rosttemperatur spürbar fiel. Ergebnis: Die elf Kilogramm Propan reichten locker für drei Wochen Dauerbetrieb, inklusive täglicher Kochorgien. Ein netter Nebeneffekt: Weniger Abwärme bedeutet auch, dass das Vorzelt nicht zum Schwitzkasten mutiert. Die Nachbarn beklagten höchstens guten Duft, sonst nichts.
Drei Wochen Dauereinsatz
Drei Wochen auf Achse offenbaren jede Schwachstelle. Beim Safari Chef 30 HP Deluxe blieb die Schwachstellenliste leer. Weder Rostbildung noch lockere Schrauben, nicht einmal ein Hitzefleck auf der Beschichtung zeigten sich. Nach jedem Abend wurde der Rost kurz mit einem Silikonpinsel abgezogen, die Plancha wanderte mit Spülwasser einmal durch das Spülbecken am Platz – fertig. Das geringe Gewicht erleichterte das tägliche Verstauen im Gaskasten des Wohnwagens. Auch nach holprigen Etappen über Schotterpisten war alles an Ort und Stelle.
Die Redaktion zollt dem Gerät an dieser Stelle stillen Respekt: Selten so problemlos gekocht und trotzdem mussten kulinarisch keinerlei Abstriche hingenommen werden.
Sauber ohne Schrubben
Reinigung unterwegs ist oft der Knackpunkt. Beim Safari Chef 30 HP Deluxe wurde sie zur Nebensache. Die keramische Green‑Beschichtung ließ Speisereste abrutschen wie Regentropfen auf Wachspolitur. Ein feuchter Lappen und ein Tropfen Spülmittel genügten in fast allen Fällen. Die Fettpfanne fungiert als Auffangschale, kann jedoch genauso als Aufbewahrungsbox für die Grillzange reisen. Weil keine offenen Ecken vorhanden sind, versteckt sich auch kein hartnäckiger Schmutz. Selbst nach verbrannter Teriyaki‑Marinade reichte heißes Wasser. Das bedeutet weniger Zeit am Wasserhahn und mehr Zeit am Lagerfeuer – oder beim Diskutieren über die perfekte Garstufe des nächsten Steaks, ohne die restliche Ausrüstung mit Fettspritzern einzusauen.
Fazit und Empfehlung
Auf der Waage ein Leichtgewicht, auf dem Teller ein Schwergewicht. Der CADAC Dometic Safari Chef 30 HP Deluxe ist der seltene Fall, bei dem Kompaktheit und Leistung nicht in Konkurrenz stehen. Drei Wochen Reisedauer, vier hungrige Personen und ein wankelmütiges Küstenklima konnten dem Grill nichts anhaben. Die schnelle Aufheizzeit, die vielseitigen Kochflächen und die kinderleichte Reinigung machen ihn zum idealen Begleiter für Vanlife, Caravan oder Dachzelt.
Der Preis liegt im oberen Mittelfeld, doch gemessen an den gewonnenen Möglichkeiten wirkt er fair. Wer unterwegs mehr als Würstchen aufwärmen möchte, liegt mit diesem Gerät goldrichtig und spart zugleich Platz im rollenden Zuhause nachhaltig ein. Der Grill kostet derzeit knapp 160 Euro, was ein sehr fairer Preis ist, da das Preis-Leistungsverhältnis absolut stimmt.