Paul Brans vom Outdoor Megastore in Egelsbach hat einen Defender zum ultimativen Camping-Reisemobil umgebaut. Wir haben uns den Portalachsen Landy mit Klappdach näher angesehen.
Der Defender ist nicht der erste Landy-Camper von Paul
Mit Paul haben wir uns vor gut zwei Jahren schon einmal getroffen. Damals hatten wir uns seinen zur zeitweisen Studentenbude umgebauten Ambulance-Landy näher angeschaut und darüber berichtet. Ein ehemaliger Militär-Land-Rover, dem man grade im Fahrerhaus die Jahre durchaus ansieht. Ganz anders der Defender, hinter dessen Lenkrad er diesmal sitzt. Neuer, moderner und vor allem noch heftiger umgebaut.
Ein mächtiger Defender für die Reise
Denn mit den fetten Reifen und den Kotfügelverbreiterungen macht der Landy nicht nur optisch was her, es finden sich auch jede Menge technische Leckerbissen an dem Wagen. Die grobstolligen Cooper-Discoverer der Größe 315/75 R16 auf den Hutchinson-Beadlock-Felgen sitzen nämlich nicht auf einer normalen Starrachse, sondern am Ende von Bolt-On-Portalen von Tibus. Das hebt den Fahrer nicht nur auf eine höhere Sitzposition, sondern schafft auch mehr Luft unter dem Differential. Deswegen ist die Achsübersetzung auch nicht über andere Kegel- und Tellerräder im Differential geändert, sondern durch den Ausgleich in den Portalen. Notwendig, da Motor und Getriebe sonst Probleme mit den größeren Rädern hätten.
Die Seiten werden durch Rockslider von Abenteuer4x4 geschützt, die gleich auch als eine Art Trittbrett dienen, damit man besser in den nun deutlich gewachsenen Defender hineinkommt. Vorne prangt eine Seilwindenstoßstange von Trekfinder, die eine Warn-Winch mit Kunststoffseil beherbergt. Eine eher selten benötigte Modifikation. Mit dem Fahrwerks-Upgrade und nachgerüsteten Sperren bleibt dieser Landy nur dann stecken, wenn es richtig heftig zur Sache geht.
Das Klappdach am Reise-Defender
Daher sehen auch die Sandbleche am seitlichen Träger noch neu und unbenutzt aus. Immerhin, den Träger kann man abklappen und die Bleche als Ablage nutzen. Klappen kann man auch das Dach, und zwar hinten nach oben. Der Umbau dazu kommt von Alu Innovations aus Südafrika und ist in Deutschland noch sehr selten zu finden. Für die Montage musste allerdings der hintere Teil des Überrollbügels von Safety Devices weichen. Beides ging nicht. Nun schützt der Bügel „nur“ noch das Fahrerhaus und trägt vier LED-Zusatzscheinwerfer.
Der Defender als ultimatives Camping-Reisemobil
Da der Landy mit dem Klappdach als Reisefahrzeug dienen soll, hat Paul natürlich – wie schon bei seinem Ambulance – den Bereich hinter den Fahrersitzen komplett ausgebaut. Und das sieht richtig edel und gediegen aus. Weiße Oberfächen aus HPL-beschichtetem Pappelsperrholz, das besonders leicht ist, und die Arbeitsflächen aus Eiche-Echtholz. Maßgefertigt ist der Ausbau natürlich auch. Die einzelnen Platten hat Paul auch diesmal wieder bei einem befreundeten Schreiner millimetergenau auf Maß zuschneiden lassen.
Rechts eine Sitzbank, auf der man auch schlafen könnte.
Das geht aber freilich auch im Klappdach. Links Schränke und Küche. Vorne dann, auf dem Fach für die mobile Toilette, die Kühlbox, die man mittels Auszug zwischen die Vordersitze schieben kann. So kann man dann über Eck sitzen. Tischplatten sind in dem Schrank- und Küchenblock integriert. Alles, was man für einen echten Offroad-Abenteuerurlaub mit ein wenig Komfort eben so braucht.
Doch schwingen wir uns endlich selbst einmal hinter das Lenkrad. „Hoch zu Ross“ trifft die Sitzposition wohl am ehesten. Thront man in Geländewagen per se schon über dem normalen Verkehr, sitzt man durch die Portale in Pauls Defender noch einmal ein gutes Stück höher.
