Vor über einem Jahr haben wir die Eisenpfanne mit abnehmbarem Griff von Elita über einen langen Zeitraum getestet. Nun hat der Hersteller Steffen Lindner aus Landau an der Isar die Lagerfeuerpfanne für Camper verbessert. Wir haben uns das neue Modell natürlich gleich näher angesehen und festgestellt, dass das einzige Manko der ersten Version nun behoben ist.

Belgischer Brocken, Hersteller der Elita Eisenpfanne

Eigentlich ist Steffens Spezialgebiet das Schärfen von Messern. Sein Produkt: der Belgische Brocken, ein Schleifstein, den schon die Römer verwendet haben. Er besteht aus vulkanischen Aschen, dichtem Schiefer und feinsten Granaten. Der Materialmix sorgt beim Schleifen für extrem scharfe Messer oder Werkzeuge wie Stechbeitel. Abgebaut wird der Stein in Belgien in den Ardennen. Steffens Natur-Kombistein „CotPyr“, bei dem ein französischer Naturstein aus den Pyrenäen und ein Blauer Belgischer Brocken zu einem Kombistein vereint sind, gehört für uns beim Campen seit langem unbedingt mit ins Reisegepäck. Warum, das lest ihr hier.

Mit der Elita Eisenpfanne hat Steffen jedoch noch ein weiteres Produkt im Sortiment, das für Camper, Wohnmobilisten, Vanlifer und vor allem für alle Lagerfeuerköche interessant ist. Denn bei der handgeschmiedeten Eisenpfanne kann der Griff einfach abgenommen werden. Und das ist perfekt, denn man kann die Pfanne ins Feuer – oder zu Hause in den Backofen – stellen und der Griff aus Holz bleibt unbeschädigt.

Klar, man könnte natürlich auch eine Eisenpfanne mit Metallgriff verwenden – aber der wird eben heiß, sehr heiß. Anfassen ist also nicht, zumindest nicht ohne möglichst hitzebeständige Handschuhe. Bei der Elita Eisenpfanne stellt sich dieses Problem erst gar nicht. Perfekt also.
Das Manko der ersten Version der Elita Eisenpfanne

Werfen wir einen Blick zurück auf den letzten Absatz unseres Dauertests der Elita Eisenpfanne: „Was geht mit der Elita Eisenpfanne so gar nicht? Man kann die Pfanne nicht kippen, um zum Beispiel etwas auf einen Teller zu leeren. Das hält der abnehmbare Griff nicht, die Pfanne rutscht raus. Das sollte man sich stets bewusst machen. Weiß man es, agiert man dann eben mit Pfannenwender, Löffel oder anderem Kochbesteck. Ist das schlimm? Nein, denn die Vorteile der Pfanne überwiegen bei weitem. Und das Braten von Steaks in einer Eisenpfanne gilt immer noch als mit die beste Garmethode. Und das funktioniert in dieser Pfanne prima – egal ob auf Feuer, Camping-Gaskocher oder Herd in der Küche.“

Wir haben damals mit Steffen gesprochen und ihm unsere Bedenken hinsichtlich des Griffs mitgeteilt. Und wir sind erfreulicherweise auf offene Ohren gestoßen. Denn das war ihm damals auch schon selbst bewusst. Also hat er zusammen mit seinen Schmieden überlegt, probiert und nun nachgebessert. Das Ergebnis: Bei der neuen Version hält der Griff die Pfanne perfekt – und das sogar im 90-Grad-Winkel. Wir sagen: Top, das Problem ist gelöst.
Elita Eisenpfanne Version II – die Lösung

Doch worin genau besteht jetzt diese Lösung? In der Pfanne selbst sind am Rand zwei kleine Nieten eingearbeitet. Sie stören weder beim Braten noch beim Saubermachen. Sie sind so fest ins Material gepresst, dass sich hier auch keine Rückstände oder Fette hinter den Nieten festsetzen können. In die Zunge vom Griff ist nun eine Nut eingearbeitet. Sie greift über die beiden Nieten und hält die Pfanne beim Kippen zur Seite perfekt fest. Wir haben es getestet und „wild mit der Pfanne herumgefuchtelt“ – kein Problem. Klar, wenn man es übertreibt, dann löst sich der Griff natürlich irgendwann schon. Aber beim normalen Gebrauch, also dem Ausleeren von Speisen auf den Teller, hält der Griff die Pfanne zuverlässig und sicher.

Die Lösung des „Problems“, das nicht so ganz wirklich eins war – zumindest kein großes – erscheint einem im Nachgang so einfach wie simpel, dass man sich fragt, warum man da nicht gleich drauf gekommen ist. Aber ist es nicht oft so? Man hat eine Idee für ein Produkt, entwirft und fertigt es, und erkennt erst beim Gebrauch, dass man irgendetwas hätte ein klein wenig besser oder zumindest anders machen können. Grade Selbstausbauer kennen das zur Genüge. Da ist der selbst geplante und selbst ausgebaute Camper endlich fertig, man geht auf die erste Tour und stellt fest, dass dieses Fach besser dort untergebracht und dass jene Klappe besser in die andere Richtung zu öffnen wäre. Warum also sollte es bei einem Produkt wie einer Pfanne anders sein. Wichtig ist doch, dass man erkennt, was man besser machen kann und nach einer Lösung sucht.
Das Einbrennen der Elita Eisenpfanne

Doch wir wollen es ja nicht dabei belassen zu schauen, ob der Griff auch hält. Wir wollen schließlich auch mit der neuen Version Steaks am Lagerfeuer braten, so wie wir das schon mit der alten Pfanne gemacht haben. Dazu müssen wir sie jedoch erst einmal einbrennen. Die beiliegende Anleitung rät das bei 275 Grad im Backofen zu machen. Ähm, nö. Machen wir nicht. Warum? Weil dabei nicht nur Qualm entsteht, sondern auch ein ziemlich übler „Duft“ nach verbranntem Fett.

Zum Einbrennen gehen wir daher nach draußen und nutzen unseren Cadac Carry Chef 40, den wir vor kurzem getestet und seitdem recht häufig zum Grillen benutzt haben. Denn unter seiner Haube erreichen wir auch problemlos 350 Grad. Für die Eisenpfanne nicht nur kein Problem, sondern sogar noch besser. Die erste Version haben wir übrigens auch draußen eingebrannt, allerdings auf offener Flamme auf unserem Primus Gaskocher.


Zunächst spülen wir die Pfanne jedoch – ganz nach Anleitung – mit etwas Spülmittel und Wasser ab, um eventuelle Produktionsrückstände, Öle oder Schmutz zu entfernen. Danach trocknen wir sie gut ab und reiben sie dünn mit Öl ein. Je dünner, umso besser. Dabei sollte man ein Öl verwenden, das man recht hoch erhitzen kann. Da es allerdings ohnehin verbrennt, spielt die Wahl nicht wirklich eine große Rolle. Denn es geht vor allem darum, dass sich auf dem Eisen eine Patina bildet. Sie wird im Laufe der Zeit mit jedem Bratvorgang immer dichter und besser und sorgt so für eine natürliche Antihaftbeschichtung.

Nachdem wir der Pfanne für einen längeren Zeitraum ordentlich eingeheizt haben, lassen wir sie unter der Haube des Gasgrills komplett abkühlen. Danach spülen wir sie nochmal aus, diesmal ohne Spülmittel, sondern nur mit heißem Wasser, trocknen sie ab und ölen sie erneut ein. Anschließend wandert sie nochmal für eine halbe Stunde auf den Gasgrill. Diesen Vorgang könnte man jetzt noch ein paarmal wiederholen. Je öfter, umso besser wird die Patina. Alternativ kann man sie aber auch einfach benutzen und die ersten Male eher fettige Dinge darin braten. Und genau das werden wir tun. Schaut also wieder rein und seid gespannt auf unsere Ideen für Rezepte.

Tolle Rezepte für Wohnmobilisten, Camper und Vanlifer …
… findet ihr übrigens in unserer Rubrik „Eat & Fun“ oder im Reisekochbuch „Cooking off the Road“, das im Pietsch Verlag erschienen ist.
















