Frank Gögel und Benjamin Barg haben es sich mit ihrer Firma Masharia Design zur Aufgabe gemacht mit ihren Anhängern eine individuelle Alternative zum traditionellen Caravan zu bauen. Wir haben die beiden in ihrer Werkshalle besucht.
Masharia – die günstige Alternative zum klassischen Caravan
Das Wort Masharia stammt aus dem Kenianischen und symbolisiert Werte wie Flexibilität, Unabhängigkeit und Freiheit. Laut Frank und Benjamin passt das perfekt zu ihrer Idee Wohnanhänger zu bauen, die anders sind als der übliche Rest. Ihr Grundgedanke: Eine individuelle Alternative zum traditionellen Camping und Caravaning zu entwerfen, die vor allen sehr geländetauglich sein soll. Mit ihrer Firma „Masharia Design“ wollen sie daher Wohnanhänger bauen, die die perfekte Mischung aus Qualität, Funktionalität und individuellem Design bieten.
Wie es begann
Die Geschichte dazu beginnt – wie so oft – jedoch viel früher. Frank ist eigentlich Osteopath, grob erklärt also einer, der mit seinen Händen Verspannungen und Bewegungseinschränkungen ertastet und daraufhin mit verschiedenen Techniken versucht die Muskeln und Gelenke zu mobilisieren. Ende der 1990er-Jahre betreute er als Osteopath die Schweizer Karate-Nationalmannschaft und war zu mehreren Studienaufenthalten in Taiwan und Hongkong. Außerdem war er als Dozent für Osteopathie in Rheinland-Pfalz, Sachsen und der Schweiz tätig. Neben vielen anderen beruflich orientierten Tätigkeiten, wie einer Studie zum Verhalten des Blutdrucks in Extremhöhen beim Bergsteigen inklusive der Besteigung des Peak Lenin (7.135 m) in Kirgistan, engagiert er sich unter anderem auch für ein Waisenhaus im Westen Kenias und ist viel in Portugal unterwegs.
Als echter Offroader war seine Idee bei vielen seiner Reisen unabhängig unterwegs zu sein und dennoch flexibel zu bleiben. Was bot sich also besseres an, als ein geländetauglicher Anhänger? Den zieht man hinterher, wenn man unterwegs ist und hängt ihn ab, wenn man länger irgendwo bleiben will. So lässt sich das Zugfahrzeug, hier ein FJ Cruiser, uneingeschränkt nutzen. Und da Frank auch noch Motorradfahrer ist, sollte das ebenfalls Platz finden. Was ihm vorschwebte, gab es bei den einschlägig bekannten Herstellern allerdings leider nicht.
Also entstand der Toy Hauler mit dem Namen Masharia 2. Mit Platz für das Bike, Dachzelt, kompakter Box mit Küchenabteil auf der Deichsel und vielen Gimmicks mehr. Nach den ersten Touren erfolgten ein paar Anpassungen und Umbauten und irgendwann die Erkenntnis, dass es dann insgesamt doch auch etwas wohnlicher sein darf, allerdings ohne die Offroadeigenschaften einzuschränken.
Geht nicht gibt´s nicht
Und hier kommt Benjamin ins Spiel. Der Mann für „Geht nicht gibt´s nicht“. Denn der gelernte Schreiner und technische Produktdesigner scheut sich nicht auch ungewöhnliche Lösungen zu finden. Und für die neue Masharia-Anhängergeneration standen einige ungewöhnliche Ideen auf der Projektliste. Wohl aufwändigste Parts dabei: die Realisierung des Hubdachs mit festen Wänden und das Fahrwerk, das den Anhänger auf Knopfdruck um fast 30 Zentimeter in die Höhe hebt. Das Fahrwerk soll für extreme Geländegängigkeit sorgen, unter dem Hubdach wird später der Schlafbereich zu finden sein.
In der Treppe nach oben sind diverse Staufächer untergebracht. Dinge wie Sitzecke, Küchenzeile und Fenster aus Echtglas sind selbstverständlich. Sollte, aus welchen Gründen auch immer, das Hubdach nicht ausgefahren werden können oder weitere Schlafplätze benötigt werden, lässt sich der Sitzbereich zum Bett umbauen.
Um derart komplexe Anhänger bauen zu können, braucht es natürlich Platz. Den haben die beiden in den Hallen von Archemobil, ebenfalls auf den Bau von individuellen Wohnkabinen für Reisemobile spezialisiert, gefunden. Das bietet für beide Seiten Vorteile, denn man kann sich mit gegenseitig auch mal schnell aushelfen. Und während der erste neugeplante Anhänger bereits fast fertig ist, wird schon am Kundenauftrag eines zweiten Exemplars gebaut.
Noch mehr spannende Caravans …
… findet ihr in unserer Rubrik Serienfahrzeuge.