Wir haben uns die Bimobil-Pickup-Wohnkabine Husky 240 näher angesehen, die in diesem Fall auf einem Toyota Hilux montiert ist. Das Besondere: Die Kabine ist schnell auf- und wieder abgesattelt. Das dauert pro Vorgang nur rund zehn Minuten. Nach dem Absatteln kann der Pickup für Fahrten zum Einkaufen oder das Erkunden der Gegend verwendet werden. Und das ist ziemlich cool.
Bimobil-Wohnkabine Husky auf Toyota Hilux
So eine Pickup-Wohnkabine ist eine praktische Sache. Sie lässt sich relativ schnell auf- und absatteln und der Wagen lässt sich im Alltag nutzen. Am Wochenende packt man dann die Wohnkabine auf die Pritsche, fährt an einen einsamen See und lässt die Seele baumeln. Die klassischen Pickup-Kabinen werden dabei auf die Pritsche gesetzt und fest mit ihr verbunden. Das geht meist schnell und problemlos. Leider ist durch die Pritsche jedoch nicht nur der Platz in der Kabine begrenzt, auch beim Gewicht ist nicht viel Luft nach oben. Da die Kabine zwischen die Radkästen der Ladefläche passen muss, fällt untenrum jede Menge Platz weg, und obendrein muss man das Pritschen-Gewicht auch noch nutzlos mit durch die Gegend kutschieren.
Die Pritsche muss runter
Als Alternative kommen Wohnkabinen in Frage, die statt der Pritsche auf den Pickup geschraubt werden. Werden sie abgesattelt, fehlen jedoch Radabdeckung und Rückleuchten, was ein Fahren auf der Straße unmöglich macht. Anders bei der Husky-Kabine von Bimobil. Beim Umbau auf das System setzt Bimobil darauf, statt der Pritsche eine Plattform mit Radläufen und Rücklichtern zu montieren.
Sie dient gleichzeitig als Ankerplattform für die Bimobil-Pickup-Wohnkabine Husky, die mit vier Schrauben daran fixiert wird. In den Ecken der Kabine sitzen Kurbelstützen, mit denen sie hochgefahren und abgesenkt werden kann. Da die Kabine über die Plattform hinausragt, verfügt sie über eigene Rücklichter, die, wie ein Anhänger, per Stecker mit dem Fahrzeug verbunden werden. Auch Rückfahrkamera und Abstandswarner ließen sich so verbinden. Das hintere Nummernschild ist mit Flügelschrauben befestigt. Bolzen zur Aufnahme sind sowohl an Kabine als auch an Plattform angebracht. Hat man abgesattelt und will zum Supermarkt fahren, sollte man also nicht vergessen das Kennzeichen auch umzuschrauben.
Das Absatteln ist in rund zehn Minuten erledigt
„Hat man es ein paarmal gemacht, schafft man das Absatteln in rund zehn Minuten“, sagt unser Ansprechpartner von Bimobil. Dazu fängt man sinnvollerweise mit dem Abziehen des Steckers an, damit man das ganz am Ende nicht doch vergisst. Als nächstes muss die Trittstufe ausgefahren werden, da man sonst nicht an die hintere Verschraubung auf der Beifahrerseite kommt. „Anschließend legt man sich das Werkzeug und die Unterteile der Kurbelstützen auf die obere Trittstufe“, rät unser Ansprechpartner. „Macht man es sich zur Gewohnheit das benötigte Werkzeug dort abzulegen, vergisst man auch nicht die Stufe auszufahren“, begründet er seinen Tipp. Werkzeug und Stützenfüße sind in einer Tasche verstaut, die mitgeliefert wird. Viel Werkzeug ist es jedoch nicht, das man dazu benötigt.
Viel Werkzeug wird für das Auf- und Absatteln nicht benötigt
Eine Ratsche mit Nuss und Verlängerung für die vier Verschraubungen und vier Kurbeln für die Stützen. Nachdem die vier Zahnstangen der Kurbelstützen ein Stück aus den Ecken der Kabine geleiert worden sind, werden die Füße aufgesteckt und verschraubt. Anschließend wird die Stütze bis zum Boden abgesenkt. Nun werden die vier Schrauben, mit denen die Kabine an der Plattform verschraubt ist, gelöst.
Jetzt kann die Kabine Stück für Stück hochgekurbelt werden. Dabei fängt man vorne an, damit sich der Alkoven nicht versehentlich auf dem Dach vom Fahrerhaus abstützt. Ist man zu zweit, kann man jeweils vorn und hinten parallel kurbeln, ist man allein, muss man ein paar Mal ums Fahrzeug laufen. „Wenn man jetzt erst die Luftfederung ganz nach unten fährt, geht es schneller“, bekommen wir als weiteren Tipp. Wenn die Radläufe frei sind und man nochmal kontrolliert hat, ob man nichts vergessen hat, kann der Wagen herausgefahren werden.
Ist man ohne Kabine unterwegs, fehlt Gewicht auf der Hinterachse
Ist man ohne die Kabine unterwegs, fehlt – wie allen Pickups – auch dem Toyota Hilux Gewicht auf der Hinterachse. Das sollte man besonders bei nassen oder gar verschneiten Straßen bedenken. Dafür lassen sich jetzt auch schnell mal der neue Kühlschrank oder ein paar Säcke Gartenerde holen. Da der mittlere Teil der Plattform leicht versenkt ist, gibt es einen gewissen Schutz gegen Herunterrutschen. Zusätzlich sollte man die Ladung jedoch verzurren. Vier Punkte um Gurte einzuhängen bieten dafür praktischerweise die Augen an denen die Kabine verschraubt wird. Tanken ist übrigens weder mit auf- noch mit abgesattelter Kabine ein Problem. Der Tankstutzen und auch eine Einfüllmöglichkeit für Ad-Blue werden an der Rückseite der Fahrerkabine montiert.
„In die abgestellte Wohnkabine kann man auch bei hochgekurbelten Stützen mal schnell rein, um was zu holen, die fällt nicht um“, erfahren wir von unserem Ansprechpartner. „Will man jedoch drin wohnen, sollte man sie komplett absenken“, führt er weiter aus.
Damit ist ein Pickup mit einer Bimobil-Wohnkabine Husky, die in drei Größen erhältlich ist, eine clevere Lösung, wenn man viel Platz in der Kabine benötigt, das Fahrzeug im Urlaub aber auch separat nutzen möchte. Da Ab- und später wieder Aufsatteln relativ schnell zu bewerkstelligen sind, kann man mit einem kompakten und wendigen Fahrzeug die Gegend erkunden oder schnell zum Supermarkt fahren, während das Urlaubs-Domizil einfach stehen bleiben kann. Fast also wie mit einem Caravan, nur eben in einem Fahrzeug.
Noch mehr Pickup-Wohnkabinen …
… findet ihr in unserer Rubrik Customized.
