Sandiger oder schlammiger Untergrund, eine geschotterte Steigung oder nasses Gras, auf denen die Räder durchdrehen, schon ist man mit dem Wohnmobil oder dem Campervan steckengeblieben. Bergen kann man sie mit dem Handseilzug „Hooist“ von Relleumdesign. Wir erklären wie er funktioniert.
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Hooist – was ist das?
Hooist? Äh, was bitte? Was soll das das denn sein? Die einfache Antwort lautet: ein Handseilzug. Doch fangen wir mit dem Begriff an. Das englische Substantiv „hoist“ lässt sich unter anderem mit Hebezug, Winde oder auch Flaschenzug übersetzen. Das dazugehörige Verb – ebenfalls „hoist“ – bedeutet soviel wie heben, ziehen oder winden. Und damit sind wir der Sache schon ein Stück näher.
Erfunden hat den Hooist Dirk Müller-Paul von Relleumdesign. Und damit hat er einmal mehr (wir hatten bereits über seine Feuerschale berichtet) seine Kreativität unter Beweis gestellt – nicht nur in Bezug auf das Gerät selbst, sondern auch auf den Namen, der natürlich ein Kunstwort ist. Denn der Bergriff „hoist“ wird bereits für ein anderes Bergegerät verwendet, das ähnlich aber eben doch ganz anders funktioniert. Der bei uns unter dem Begriff Greifzug bekannte Mehrzweckzug ist in den USA als Griphoist geläufig.
Der Hooist von Relleumdesign wurde 2022 auf der Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen erstmalig vorgestellt. Er lässt sich zwar ähnlich verwenden wie der Greifzug, funktioniert aber nach einem anderen Prinzip. Vor allem ist er aber samt Seil wesentlich leichter, denn hier findet ein Kunststoffseil statt eines schweren Stahlseils Verwendung. Das Gerät kombiniert Doppelspill-Rillenwalzen und sogenannte Flaschenrollen. Konzipiert wurde er für den professionellen Bereich, also für Industrie und Rettungswesen aber auch für die Fahrzeugbergung. Zuverlässigkeit ist also unerlässlich.
Mit dem Campervan stecken geblieben – bergen mit dem Hooist
Doch wie funktioniert das nun? Durch die Rillenwalzen und die Flaschenrollen bleibt die Kraft, die man beim Kurbeln aufwenden muss, gering. Auch das fein dosierbare Ablassen der Last ist kein Problem, da die beiden Rillenwalzen eine hohe Reibungsenergie aufweisen, die auch hält, wenn man das System entspannt. Ein Seilführungsauge sorgt außerdem dafür, dass das Seil bei plötzlicher Entspannung nicht unkontrolliert herausspringen kann und im Betrieb immer sauber auf die erste Rille trifft. Durch die mehrfachen Umlenkungen des Seils wird die Zugkraft verstärkt, die Strecke pro Umdrehung ist jedoch kurz. Daher braucht es schon einiges an Kurbelei, bis der Campervan oder das Wohnmobil aus seiner misslichen Lage befreit ist – kein wirkliches Problem.
Der Hooist ist für eine Zugkraft von drei Tonnen ausgelegt und damit eine spannende und vor allem leichte Alternative zu den kleineren Greifzügen. Genau wie auch der Greifzug lässt er sich hinten oder seitlich am Fahrzeug oder separat zum Wegziehen von Hindernissen verwenden. Und mit seinem Preis von knapp 1.200 Euro ist er günstiger als eine Seilwinde samt Einbau, und der Einsatz ist nicht auf ein Fahrzeug festgelegt.
Bergen mit dem Hooist – so geht´s
Der Hooist getaufte Handseilzug funktioniert ähnlich wie ein Greifzug, wird aber mit einem Kunststoffseil verwendet und ist daher um einiges leichter. Das Seil läuft über Doppelspill-Rillenwalzen und sogenannte Flaschenrollen.
Das Einlegen des Seils in den Hooist zum Bergen des Campervans
Relleumdesign auf der Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen
Wer sich selbst davon überzeugen will, wie der Hooist funktioniert, der kommt vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2024 nach Bad Kissingen auf die Abenteuer & Allrad und schaut am Stand von Relleumdesign vorbei. Die Standnummer ist Z50. Dort ist ein Modell aufgebaut, mit dem die Funktionsweise demonstriert wird.