Porsche war lange bekannt für flache und vor allem schnelle Autos. Mit Dachzelt als Reisefahrzeug sieht man die flachen Flundern dagegen eher ziemlich selten. Und ob der Sportwagen ein wirklich langstreckentaugliches Reisfahrzeug ist, sei dahingestellt. Viel Gepäck geht jedenfalls schon mal nicht rein.
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Cayenne und Touareg erblicken die Welt
Das änderte sich als vor rund 20 Jahren die zweieiigen Zwillinge Touareg und Cayenne das Licht der Welt erblickten. Damals hatten VW und Porsche etwas komplett Neues auf die Beine gestellt. Schluss mit Spielereien wie höhergelegtem VW Golf oder für die Dakar gepimptem 9-irgendwas. Nein, die beiden standen auf einer komplett neuen Plattform, auf der später auch der Q7 aufgebaut wurde. Während der große Audi nur noch über sehr mäßige Geländeeigenschaften verfügte, war das bei seinen beiden älteren Zwillingsbrüdern jedoch anders, ganz anders. Dass sich der Touareg im Gelände durchaus gut schlägt, hatte sich schnell herumgesprochen. Dass der Cayenne dem in nichts nachsteht, sollte er dann 2007 auf der seit 2003 stattfindenden Transsyberia Rallye beweisen. Und das tat er auch. 2007 belegte Porsche im Gesamtsieg die Plätze 1 bis 3 und zusätzlich Platz 5. 2008, im letzten Jahr der Rallye, dann gleich die kompletten Plätze 1 bis 5.
Porsche Cayenne mit Dachzelt als Reisefahrzeug
Und sowohl der Cayenne als auch der Touareg eignen sich durchaus als Reisefahrzeug und ein Dachzelt geht auch obendrauf. So zumindest die Vision von Carpoint aus Karlsruhe. Dass man es dabei nicht bei dem Cayenne von der Stange belassen hat, ist Programm. Denn die auf Porsche spezialisierte Firma bietet das komplette Zubehör an, um den „braven“ Cayenne in eine ziemlich originalgetreue Kopie der legendären Transsyberia-Cayennes. Das Sondermodell war damals für gute 77.500 Euro zu haben.
Der Carpoint-Umbau umfasst ein höheres Fahrwerk, Unterfahrschutzplatten, eine erhöhte Luftansaugung, die sich vom Original etwas unterscheidet, ein geändertes Differential mit verstärkten Achswellen und Gummis mit gröberem Profil. In der Transcontinental-Folierung kommt der Umbau dem Original damit ziemlich nahe. Eine besonders gute Nachricht gibt es übrigens auch für Touareg-Fahrer: Die meisten Umbauteile, wie zum Beispiel das Fahrwerk, passen auch beim VW.
Preise für gebrauchte Porsche Cayenne
Heute sind gebrauchte Cayennes schon für unter 10.000 Euro zu haben. Auf den einschlägigen Autoverkaufsplattformen ist der Cayenne zuhauf zu finden. In nahezu jeder Ausstattung und mit nahezu jeder Motorisierung. Und für einen Bruchteil dessen, was er mal neu gekostet hat. Die günstigsten Exemplare sind schon ab rund 3.500 Euro zu haben, in der Regel jedoch ohne TÜV dafür mit Sicherheit mit dem einen oder anderen versteckten Mangel. Investiert man irgendwo zwischen 8 und 10.000 Euro, bekommt man ein Fahrzeug mit TÜV und in guten Zustand, ab 12 bis 15.000 Euro sind die Fahrzeuge dann in der Regel optisch und technisch noch besser in Schuss und haben weniger Kilometer auf der Uhr. Wer den kompletten Umbausatz bei Carpoint ordert legt allerdings in etwa diesen Betrag nochmal obendrauf – das Dachzelt nicht mitgerechnet. Dafür hat man aber dann auch ein ziemlich einzigartiges Fahrzeug, das sich auch abseits der Straße wacker schlägt. Ausflügen in die Botanik steht also nichts im Wege.
Mit Tempo zum Reiseziel
Der andere Vorteil ist, das man auf der Autobahn Tempo und damit Strecke machen kann – zumindest solange die Verkehrsverhältnisse und die Geschwindigkeitsbeschränkungen es zulassen. Mit den AT-Reifen von BF-Goodrich, die Carpoint montiert, ist man auf der Autobahn dann allerdings nicht mehr ganz so schnell unterwegs, wie der Wagen eigentlich könnte. Der Speedindex S erlaubt Geschwindigkeiten bis 180 Km/h. Das ist aber aus zwei Gründen eigentlich auch kein Problem. Erstens halten die aktuellen Benzin- und Dieselpreise fast schon automatisch vom spritschluckenden Fahren ab, und zweitens ist außerhalb Deutschlands ist in den meisten Ländern bei 130 Km/h eh Schluss.
Ein ungewöhnliches Reisefahrzeug
Klar, mit dem Dachzelt obendrauf sieht der Cayenne auf den ersten Blick irgendwie seltsam aus. Gewöhnungsbedürftig. Und den einen oder anderen verwunderten Blick wird man auch sehen, wenn man damit auf dem Campingplatz vorfährt. Dafür dürfte diese Kombination jedoch ziemlich individuell sein. Außerdem, wen kümmert´s schon was die andere sagen. Lasst sie reden.
Mehr Infos zu Dachzelten …
… und Fahrzeugen mit Dachzelten findet ihr in unserer Rubrik Dachzelt.