Ein Suzuki Vitara als Reisefahrzeug? Ist das nicht ein wenig zu klein zum Reisen? Nicht wenn man ein Dachzelt oben draufpackt und seitlich noch eine Markise montiert. Vor allem nicht, wenn das Fahrzeug dabei auch noch im Alltag genutzt und auf der Offroadtour wendig bleiben soll. Die Wild Land Drivers aus Höhenkirchen bei München haben den Beweis angetreten, dass das Setup eine spannende Lösung ist.
Denkt man an Suzuki und an Geländewagen, kommt einem sofort der Jimny in den Sinn. Klar, der kleine Würfel ist schließlich ein echter Offroader. Doch auch der etwas größere Bruder hat abseits der Straßen Qualitäten zu bieten. Oder besser hatte – muss man bedauerlicherweise sagen. Beim aktuellen Modell ist davon leider nicht mehr so viel übrig geblieben. Mit ihm hat Suzuki, wie so viele andere Hersteller auch, den Weg in Richtung SUV eingeschlagen. Verwunderlich, da man mit dem aktuellen Jimny eindrucksvoll bewiesen hat, dass es ziemlich erfolgreich auch anders geht.
Der Vitara als geländegängiges Reisefahrzeug
Erfreulich also, dass die älteren Vitara-Modelle noch als gute Gebrauchtwagen erhältlich sind. Und gut, dass Firmen wie die Wild Land Drivers aus Höhenkirchen bei München, sich zur Aufgabe gemacht haben, diesen Fahrzeugen zu etwas mehr Vitalität im Gelände zu verhelfen. Schließlich bietet der Vitara doch erheblich mehr Platz als sein kleiner Bruder Jimny. Eine perfekte Basis also, wenn man nicht ins ganz heftige Gelände will, fürs Reisen abseits des Asphalts aber dennoch ein kompaktes Auto sucht. Zumal viele Geländewagen-Reisende die heftigen Strecken meist ohnehin eher auslassen und besonders schwierige Passagen umfahren, um das Risiko von Beschädigungen am Fahrzeug zu minimieren. Schließlich will man reisen und nicht schrauben.
Dafür, dass der Wild-Land-Drivers-Vitara dann doch ziemlich geländegängig ist, sorgen die Umbauten unter dem Wagen. Da wäre zunächst das Komplett-Fahrwerk, dass den Suzuki um satte sieben Zentimeter höherlegt. Ein paar 30-Millimeter-Spurplatten pro Seite sorgen für stabileres Fahrverhalten, General-Grabber-ATs für mehr Traktion. Wird das Gelände verworfener, schützt ein dreiteilges Unterfahrschutz-Set Motor, Getriebe und Benzinpumpe und ein Frontschutzbügel die Stoßstange.
Mehr Licht vor dem Wagen
Der Bügel dient dann auch gleich als Lampenhalterung für eine Zehn-Zoll-Lihgtbar und zwei kleine Zusatz-Scheinwerfer, die leicht zur Seite strahlen. An zusätzlichen Lichtquellen war es das aber noch lange nicht Auf dem Dachträger haben die Wild Land Drivers vorne und hinten weitere Scheinwerfer montiert. Der Clou dabei: Sie sind per App über das Handy steuerbar. Sitzt man also gemütlich am Lagerfeuer und irgendwo raschelt etwas im Gebüsch, zieht man lässig das Handy aus der Tasche und schaut mal eben nach – sitzend.
Der Dachträger stammt von Front Runner, diverses Zubehör dafür ebenso. Zum Beispiel der Tisch, der sich unter dem Dachträger verstauen lässt. Oder der Schwenkarm für die Markise. Er sorgt dafür, dass man den Sonnenschutz sowohl seitlich als auch hinten nutzen kann. Die Markise ist eine Eigenentwicklung der Wild Land Drivers und rollt sich von selbst auf. Ganz ähnlich wie ein Rollo am heimischen Schlafzimmerfenster. Praktisch, denn damit entfällt das lästige Aufwickeln. Besonders wenn man allein unterwegs ist ein echter Vorteil.
Das Dachzelt stammt von Maggiolina und nennt sich 360 X-Long Medium. Die 360 steht dabei für den Rundumblick, den das Zelt bietet, wenn alle Fenster geöffnet sind, das Medium für die mittlere Größe des X-Long, das auch in den Größen Small und Large erhältlich ist. Die drei Größenbezeichnungen stehen für die Breite des Dachzelts.
Auf der Dachschale des Zelts ist ein Solarpanel befestigt, das die Zweitbatterie mit Strom versorgt. Befestigungsset und Steuereinheit dafür kommen wieder von Front Runner. Der Kasten für die zweite Batterie ist im Kofferraum auf der rechten Seite untergebracht.
Der Akku versorgt unter anderem die Outwell-Kühlbox mit Strom. Sie findet ihren Platz dort, wo sich üblicherweise die kürzere Seite der Rückbank befindet. Die wurde nämlich kurzerhand demontiert und durch eine Siebdruckplatte ersetzt, die, nach hinten in den Kofferraum fortgeführt, auch die Basis für den Schubladen- und Staubkasten aus Siebdruckplatte bildet. Auf der linken Seite befindet sich darin eine Schublade, die rechte Seite besteht aus einem offnenen Staufach. Obendrauf rechts besagter Batteriekasten und zwei Airlineschienen zum Verzurren von Ladung.
Damit ist der Vitara tatsächlich ein schönes und kompaktes Reisefahrzeug, in dem auch vier Insassen mitfahren können. Im Jimny absolut ein Ding der Unmöglichkeit.
Die am Vitara montierten Produkte findet ihr im Online-Shop der Wild Land Drivers.
Noch mehr spannende Fahrzeuge …
… mit Schlafplatz im 1. Stock findet ihr in unserer Rubrik Dachzelt, wie zum Beispiel den neuen Land Rover Defender mit Dachzelt von Front Runner.