Ab heute hat Aldi Süd ein Camping-Taschenmesser mit Gabel und Löffel im Angebot. In unserer Aldi-Filiale lag es gestern schon im Aktions-Regal. Deswegen haben wir sofort zugeschlagen und gestern noch einen Test durchgeführt, damit wir heute, zum offiziellen Verkaufsstart gleich ein Urteil dazu abgeben können.
Das Camping-Taschenmesser von Aldi im aktuellen Angebot
Ab heute gibt es in den Filialen von Aldi Süd ein Taschenmesser mit Gabel und Löffel. Der Preis: ganz knappe fünf Euro. Eigentlich eine gute Sache für Camper, Rucksackreisende oder Menschen, die eben gerne ihr eigenes Besteck und ein paar zusätzliche Dinge, wie Flaschen- und Dosenöffner und Korkenzieher dabei haben wollen. Praktischerweise ist noch eine Tasche dabei, damit man es am Gürtel befestigen oder sicher verstauen kann. Doch was taugt das Taschenmesser? Wir haben es getestet.
Test Aldi-Camping-Taschenmesser mit Gabel und Löffel
Fangen wir mit der Tasche an. Die geht im großen und ganzen in Ordnung. Am unteren Rand unseres Exemplars franst die Umrandung etwas aus, aber das lässt sich mit der Flamme eines Feuerzeugs schnell beheben.
Der Löffel und die Gabel sind seitlich des Griffs aufgeschoben. Will man sie nutzen, zieht man sie heraus und steckt sie umgekehrt wieder ein. Sie sitzen in beiden Positionen recht sicher, lassen sie sich jedoch leich hin und her bewegen. Könnte besser sein, geht aber.
Besonders groß sind beide jedoch nicht. Vergleicht man sie mit einer normalen Gabel oder einem normalen Löffel, sieht man, dass beide eher die Größe eines kleineren Kaffeelöffels haben. Auch das kann man verschmerzen. Wären sie größer, wäre auch das Taschenmesser insgesamt größer.
Das Messer des Aldi-Camping-Taschenmessers
Kommen wir zum Messer. Es schneidet, aber scharf ist anders. Man kann – zumindest leicht –mit dem Finger über die Klinge fahren, ohne sich zu schneiden. Das kennen wir anders, das sollte anders sein. Die Tomaten im Test ließen sich zwar schneiden, aber nicht gut. Und auch für das Radieschen war etwas mehr Druck nötig, um es zerteilen zu können. Gut, die Schärfe kann man mit einem Schleifstein korrigieren. Wir müssen an der Stelle jedoch bemerken, dass wir schon Messer getestet haben, die bereits ab Werk richtig scharf waren. Okay, die haben allerdings auch nicht nur fünf Euro gekostet.
Der Korkenzieher des Aldi-Camping-Taschenmessers im Test
Man stellt es auf den ersten Blick fest, die Wendel ist etwas klein im Durchmesser. Korken kann man zwar ziehen, aber das ist – je nach Korken – mit dieser Art von Messern ohnehin schwierig. Kein Vergleich jedoch zu unserem Wine Master, der allerdings auch um ein vielfaches teurer ist. Aber ja, im Notfall mit dem Aldi-Taschenmesser eine Flasche öffnen geht.
Die Ahle des Aldi-Camping-Taschenmessers
Eigentlich sollten wir an der Stelle schreiben: Reden wir nicht drüber. Da es sich jedoch um einen Test handelt, und wir unseren Lesern das Ergebnis nicht vorenthalten wollen, reden wir eben doch darüber. Das Teil hätte man sich getrost sparen können. Die Ahle dürfte die stumpfeste Ahle sein, die wir je an einem Taschenmesser erlebt haben. Einen Schleifstein hat sie in ihrem bisherigen Leben definitiv noch nicht gesehen und ist daher komplett nutzlos.
An der Stelle könnte man allerdings fragen, wer dieses Werkzeug, das an vielen Taschenmessern zum Standard gehört, überhaupt schon mal genutzt hat. Wir jedenfalls tatsächlich in über 40 Jahren nicht. Wie auch immer, diese Ahle ist unbrauchbar. Da hätte ein anderes Werkzeug mehr Sinn gemacht.
Der Kapselheber des Taschenmessers mit Gabel und Löffel
Hier brauchen wir nicht viele Worte verlieren. Der macht, was er soll. Das allerdings ist auch keine große Kunst. An diesem Werkzeug kann man nun wirklich kaum etwas falsch machen.
Der Dosenöffner des Aldi-Taschenmessers im Test
Zum Glück, zum großen Glück muss man sagen, verfügen die meisten Dosen heute über einen Abreiß-Deckel. Wir hatten tatsächlich Mühe im Supermarkt eine Dose zu finden, die man noch ganz klassisch öffnen muss.
Die Funktion dieser Art von Dosenöffner ist eigentlich simpel und funktioniert auch gut – sofern man bei der Herstellung zwei Dinge beachtet: Einen Haken, der außen unter den Rand der Dose greift und eine gebogene Schneide, die durch die Hebelwirkung des nach oben gezogenen Taschenmessers das Blech des Deckels durchtrennt.
Doch genau wie bei der Ahle hat auch der Dosenöffner bei der Produktion keine Bekanntschaft mit einem Schleifstein gemacht. Ja, man bekommt einen kurzen Schnitt ins Blech, aber spätestens nach dem dritten oder vierten Schnitt fragt man sich, ob man die Dose nicht vielleicht auch anders auf bekommt und zum Beispiel mit der Klinge vom Messer weiterarbeitet. Die ist ja eh schon nicht so scharf, als dass man da noch viel Unheil anrichten könnte. Aber wie schon oben geschrieben: Zum Glück haben die meisten Dosen heute einen Abreiß-Deckel.
Unser Fazit zum Test des Aldi-Camping-Taschenmessers mit Gabel und Löffel
Zugegeben, viel haben wir für fünf Euro nicht erwartet. Etwas mehr als das, was wir bekommen haben, allerdings schon. Ganz ohne Beanstandung ging eigentlich nur der Kapselheber durch. Der Rest bewegt sich irgendwo zwischen „Naja, geht“ und „komplett unbrauchbar“.
Unser Tipp ist daher, die fünf Euro zu sparen, ein paar Euro draufzulegen und zum Beispiel für 18 Euro das Taschenmesser „Waiter“ von Victorinox zu kaufen und zusätzlich einen Göffel, eine Mischung aus Gabel und Löffel, einzupacken. Die sind aus Kunststoff schon ab einem Euro zu haben.