Es hat fast etwas von Verschwörung, als wir uns auf der CMT in Stuttgart nicht auf einem Messestand, sondern in einem kleinen Extraraum einfinden. Doch unser Besuch lohnt sich. Denn hier wird als Weltneuheit die Renogy-Solarmarkise für Camper vorgestellt. Noch ist es nur ein Prototyp und es wird noch die eine oder andere Änderung geben. Dennoch ist schon die hier gezeigte Solarmarkise eine Sensation. Und als ob das nicht ausreichen würde, gibt es gleich noch eine weitere Neuheit, über die wir uns informieren dürfen.
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Weltneuheit Renogy-Solarmarkise für Campervans, Wohnmobile und Caravans
Solarmodule auf Campingfahrzeugen aller Art sind nichts Neues. Sie sind mittlerweile auf vielen Campern zu finden. Klar, quasi kostenlos Strom aus der Sonne tanken ist prima. Komplett neu ist jedoch die Idee Solarmodule in eine Markise zu integrieren. Doppelter Nutzen sozusagen. Darunter gibt es Schatten, oben drauf wird Strom produziert und in die Bordakkus geladen.
Die Solarmodule, die Renogy hier verwendet, gehören zur neuesten Generation. Heißt, wenn Teile des Solarmoduls verschatten, wird weiter Strom produziert. Das war früher nicht so. Sobald ein Schatten auf Teile eines Modulstrangs fiel, ging der komplette Strang mit der Produktion in den Keller. Vergleichbar ist das zum Beispiel mit einer Taschenlampe mit drei oder vier Batterien. Ist eine davon leer, ist es egal, ob die anderen voll sind. Ja, auch die neuen Module der Renogy-Solarmarkise produzieren bei Verschattung etwas weniger Strom als bei voller Sonneneinstrahlung, aber eben nur ein klein bisschen weniger.
Die neue Renogy-Solarmarkise soll es in vier Breiten geben: 2,5, 3, 3,5 und 4 Meter. Damit dürften die meisten Fahrzeugtypen und -längen abgedeckt sein. Von kleinen Campervans über Wohnmobile bis hin zu langen Caravans. Der Auszug soll 2 und 2,5 Meter umfassen. Die Solarmodule werden jedoch nur auf dem vorderen Teil angebracht sein. So kann man die Markise auch nur ein Stück ausfahren und hat quasi ein Vordach, produziert aber trotzdem Strom.
Außerdem reicht die Fläche komplett aus. Denn je nach Länge der Markise stehen 200, 240, 280 und 320 Wattpeak zur Verfügung. Das ist mehr als ordentlich. Aus- und eingefahren werden soll elektrisch, eine manuelle Kurbelfunktion steht aber für den Fall eines Defekts zur Verfügung. Optional soll man noch einen Windsensor dazu ordern können, der die Markise ab einer gewissen Windstärke automatisch einfährt. Eine gute Versicherung gegen Beschädigung.
Auch zum Preis haben wir bereits erste Infos. So ist für die 3,5 Meter lange Renogy-Solarmarkise ein Endkunden-Verkaufspreis zwischen 2.000 und 2.200 Euro angepeilt. Wir werden in jedem Fall berichten, sobald es weitere Informationen gibt und die ersten Renogy-Solarmarkisen bei den Händlern verfügbar sein werden.
Mehr zum Thema Solarstrom im Camper und wie man die benötigte Größe der Module berechnet, haben wir übrigens in unserem Artikel „Strom im Campervan Teil 5: Solaranlage“ zusammengefasst.
Noch eine Neuheit – Super Slim Solid State Lithium Batterie
Wenn wir dachten, mit der Solarmarkise war es das mit spannenden Neuheiten von Renogy, dann haben wir uns getäuscht. Denn Renogy wartete noch mit einer superflachen Solid State Lithium Batterie auf. Klar, passt ja prima zur Solarmarkise. Schließlich muss der Strom ja irgendwo gespeichert werden.
Und die Abmessungen des Super-Slim-Akkus können sich wirklich sehen lassen. Sie betragen 579x290x schmale 61 Millimeter. Damit lässt sich die Batterie sogar hinter einer Verkleidung vom Campervan unterbringen. So klein und vor allem flach der Akku auch ist, mit seiner Leistung muss er sich dennoch nicht verstecken. Denn er leistet ganze 104 Amperestunden. Richtig gelesen, Eins Null Vier. Da kommen „normale“ Batterien nur selten mit.
Ein weiteres Plus versteckt sich hinter der Bezeichnung „Solid State“. Heißt, dass sich im Inneren fast keine Flüssigkeit mehr befindet und die Temperatur beim Laden zwischen minus 10 und plus 55 Grad liegen kann, Entlade- und Ruhestrom kommen sogar mit minus 20 bis plus 60 Grad klar. Außerdem verspricht Renogy über 600 Ladezyklen. Damit sollte der Akku mehrere Jahre halten.
Ach ja, nach IP67 ist er auch abgedichtet. Bedeutet, der Akku ist staubdicht und bis zu 30 Minuten in einer maximalen Tiefe von einem halben Meter in Süßwasser wasserdicht. Aber wer will seinen Camper schon einen halben Meter im Wasser versenken? Was dadurch aber möglich ist: den flachen Akku auch unter dem Camper zu montieren. Bluetooth und CAN2.0 sind natürlich ebenfalls an Bord.
Hat jemand nach dem Preis gefragt? Selbstverständlich haben wir auch dazu eine erste Info. Er soll bei knapp 1.060 Euro liegen. Denn auch die Super Slim Solid State Lithium Batterie ist noch ein Prototyp. Und klar, auch hier werden wir am Ball bleiben und weiter berichten.
Noch mehr Infos zum Thema Zweitbatterien im Camper haben wir in unserem Artikel „Strom im Campervan Teil 4: Aufbau-Batterien“ zusammengestellt und über den Einbau eines Zweitbatteriesystems haben wir in unserem Artikel „T4-Syncro-Projekt – Doppelbatteriesystem“ berichtet. Mit dem neuen, flachen Renogy-Akku scheint es aber so, dass wir das Thema vielleicht demnächst noch mal neu denken sollten.