Vorgestellt haben wir beide schon, zum Teil vor einer ganzen Weile. Nun gilt es: Brot backen – Omnia vs. Petromax Dimego. Hier kommt unser erster Vergleichstest.
Aller Anfang ist schwer
Zugegeben, es war das erste Mal, dass wir den neuen Campingbackofen von Petromax verwendet haben. Und wie es scheint, muss man sich an das Backen mit dem Dimego erst herantasten. Aber das ist beim Omnia genauso. Denn das Backen in dieser Art Campingbacköfen unterscheidet sich grundlegend vom Backen im heimischen Ofen.
Was aber schnell klar war, das Backen im Dimego unterscheidet sich auch vom Backen im Omnia. Trotz identischer Idee, gleichem Prinzip und ähnlicher Backform gibt es große Unterschiede beim Backen selbst.
Zwei identische Brote sollen es werden – die Testvoraussetzungen
Um unseren Test realistisch zu gestalten, haben wir einen Brotteig hergestellt, den wir, nachdem er ein erstes Mal gegangen ist, in zwei gleich schwere Teile geteilt haben. Die beiden jeweils knapp 700 Gramm schweren Teige haben wir zu Rollen geformt, in die Backformen der beiden „Kontrahenten“ gelegt und noch einmal für rund 30 Minuten gehen lassen.
Als Kocher haben wir zwei „Trucker-Kocher“ verwendet. Ursprünglich war geplant, sie auf unseren Primus Tupike zu stellen. Doch beide Camping-Backöfen passen nicht so nebeneinander drauf, dass die Flamme in der Mitte der Öffnung sitzt. Keine Option also.
Also haben wir unsere beiden Günstig-Kocher nebeneinander auf den Petromax Gastisch gestellt, damit wir einen guten Windschutz haben. Um für einen stabilen Stand zu sorgen, haben wir Bretter unterlegt. Den Gastisch von Petromax, der uns sonst gute Dienste leistet, zu verwenden, schien uns keine Option, da seine Flammringe viel zu groß für die beiden Campingbacköfen sind.
Beide Camping-Backöfen haben wir mit dem Omnia-Thermometer ausgestattet, da Petromax kein Thermometer für den Dimego anbietet. Klar ist, dass das Thermometer für den Omnia konzipiert ist. Da das Prinzip der beiden Camping-Backöfen jedoch gleich ist, sollte es auch am Dimego funktionieren.
Brot backen – Omnia vs. Petromax Dimego
Beide Unterteile der Campingbacköfen haben wir leicht vorgeheizt, um später schnell Hitze von unten zu haben. Nachdem wir die Backformen mitsamt den Deckeln darauf gestellt haben, haben wir die Regler noch einen Moment auf voller Leistung gelassen, um sie dann beide zurückzudrehen. Was auffällt: Das Thermometer im Omnia klettert schneller nach oben als im Dimego. Nun könnte man vermuten, dass sich die Hitze im Dimego anders verteilt, da der Deckel des Petromax anders geformt ist. Doch dazu gleich mehr.
Über die gesamte Backzeit hinweg hat das Thermometer des Omnia knappe 150 Grad erreicht, während es beim Dimego nicht wesentlich über 100 bis maximal 110 Grad hinausging. Und dass dies eben nicht an der Hitzeverteilung unter dem Deckel lag, zeigte sich kurz vor Ende der Backzeit. Während das Brot im Omnia oben schon eine Kruste aufwies, war es im Dimego oben noch weich.
Schnell zu viel Hitze von unten im Petromax Dimego
Aus dem Dimego roch es schon nach kurzer Backzeit angebrannt. Also Hitze bei beiden Camping-Backöfen runter, damit sie identisch ist. Sicher mit ein Grund, warum die Hitze im Dimego nicht weiter steigen wollte. Dennoch, jeder Versuch sie hochzudrehen führte unweigerlich zu verbranntem Geruch. Dass unser Brot unten am inneren Ring stark angebrannt ist, zeigte sich bereits bei einem zwischenzeitlichen Anheben.
Um die Vermutung auszuschließen, dass es an den doch etwas unterschiedlichen Brennern der beiden Kocher liegen könnte, haben wir die beiden Backöfen zwischenzeitlich getauscht, die Hitze der Kocher aber nicht verändert. Das haben wir jedoch ganz schnell wieder rückgängig gemacht, denn der Tausch entsprach dem Ergebnis beim Hochdrehen der Hitze unter dem Dimego. Daher haben wir unser Petromax-Brot nach gut zwei Drittel der Backzeit kurzerhand umgedreht.
Das Backergebnis Omnia vs. Petromax Dimego
Gebacken haben wir beide Brote insgesamt etwa eine Stunde und sie nach dem Ausschalten der Hitze noch etwa fünf Minuten bei geschlossenem Deckel in den Backformen gelassen. Dabei haben wir die beiden Thermometer beobachtet. Um so viel schneller, wie die Hitze im Omnia steigt, um so viel schneller fällt sie auch wieder. Gereicht das dem Dimego zum Vorteil? Nein, nicht wirklich. Denn er wird beim Backen selbst entweder oben nicht heiß genug oder eben unten zu heiß, und das Brot brennt unten an. Die Nachhitze bringt da auch nichts mehr.
Die Lösung kann daher nur heißen: Mit weniger Hitze länger backen und das Brot nach der Hälfte der Backzeit drehen, damit es auf beiden Seiten knusprig wird. Hier werden wir einen zweiten Versuch starten und berichten.
Zur Ehrenrettung des Petromax Dimego müssen wir allerdings auch zugeben, dass uns das Brot im Omnia unten auch etwas angebrannt ist. Allerdings bei weitem nicht so stark wie im Dimego. Woran kann das gelegen haben? Nun, da wir identische Voraussetzungen schaffen wollten, haben wir die Flammen der beiden Kocher jeweils gleich eingestellt. Das mag beim Hochdrehen unter dem Omnia, der ja bereits bei 150 Grad war, zu zu viel Hitze von unten geführt haben. Und da die Flamme dieses Kochers offensichtlich auch „heißer“ war als die des anderen, dürfte das eben auch zu viel gewesen sein, und unser Omnia-Brot ist ebenfalls angebrannt – wenn auch bei weitem nicht so stark wie das Petromax-Brot.
Unser Fazit zum Test Brot backen – Omnia vs. Petromax Dimego
Das Backen in den diversen Camping-Backöfen unterscheidet sich definitiv voneinander. Erfahrungen, die man mit dem Omnia gemacht hat, lassen sich nicht auf den Dimego übertragen. Hier gilt daher: Herantasten ist angesagt.
Die Griffe des Petromax Dimego funktionieren. Sie werden zwar recht warm, aber die Backform lässt sich nach dem Backen problemlos damit herumtragen – erst recht, wenn die Form auf dem ausgeschalteten Herd ein paar Minuten abgekühlt ist.
Dem Omnia fehlen diese Griffe. Dafür hat der Hersteller jedoch letztes Jahr einen Tragegriff ins Programm aufgenommen, mit dem sich die heiße Backform sehr sicher und ohne die Gefahr sich zu verbrennen überall hin tragen lässt. Vorzugsweise auf den Omnia-Untersetzer aus Bambus. Denn da steht die Backform sicher drin und Tischplatten oder andere Oberflächen sind vor Hitze geschützt. Auch das gibt es bei Petromax nicht. Aber ja, ein beliebiges Holzbrett tut es auch.
Am auffälligsten jedoch: Der Petromax Dimego kann – zumindest beim Backen – nicht genügend Oberhitze erzeugen, ohne dass der Boden zu heiß wird und Brot oder Kuchen unweigerlich anbrennen. Das beherrscht der Omnia zunächst einmal besser. Doch wie oben geschrieben: Wir werden weitere Tests durchführen.
Und wie schmeckt jetzt das Brot aus den beiden Camping-Backöfen?
Ach ja, da war ja noch was. Ganz klar: Beide Brote sind lecker. Das Angebrannte etwas weggeschnitten, kann man auch das Petromax-Brot problemlos essen. Gar keine Frage. Und – wie ebenfalls oben geschrieben – weniger Hitze, längere Backzeit und es dürfte auch nicht anbrennen.
Das Rezept zu unserem Testbrot in Omnia und Petromax Dimego
Zutaten (für ca. 1.400 Gramm Teig – für einen Camping-Backofen die Hälfte verwenden)
- 150 g grobes Dinkelmehl
- 350 g grobes Roggenmehl
- 100 g grobes Emmermehl
- 150 g Körner (in diesem Fall Buchweizen und Leinsamen, es können aber z. B. auch Dinkelkörner, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne verwendet werden)
- 15 g Salz
- 2 Päckchen Trockenhefe
- 500 ml Wasser
- 2 Esslöffel Apfel- oder Obstessig
- Mehl zum Durchkneten und Bestäuben
Zubereitung
Alle trockenen Zutaten in einen Schüssel geben und miteinander vermischen. Dann zwei Esslöffel Essig und das Wasser hinzugeben und mit der Hand, einem Kochlöffel oder einem stabilen Teigschaber in das Mehl einarbeiten, bis ein Teig entsteht. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ordentlich durchkneten. Er sollte am Ende nicht zu klebrig, aber auch nicht zu trocken sein. Gegebenenfalls etwas Wasser oder Mehr hinzufügen.
Den Teig 45 Minuten bis eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. Danach nochmals durchkneten und zu Rollen formen, die man zu einem Ring legt, der in den Camping-Backofen hineinpasst. In der Backform des Camping-Backofens mit aufgesetztem Deckel noch einmal für 30 bis 45 Minuten gehen lassen. Danach im Camping-Backofen circa eine Stunde lang bei niedriger Hitze backen.