Wir haben eine Eurobox zu einer günstigen, mobilen Spüle umfunktioniert. Sie passt nicht nur perfekt zu unserer Euro-Küchenbox, sie ist ebenfalls schnell gebaut und belastet den Geldbeutel wenig.
Eine Eurobox als mobile Spüle
Low-Budget-Projekte schonen nicht nur Portemonnaie und Bankkonto, es macht auch Spaß sie mit den eigenen Händen umzusetzen. Für unsere Spüle benötigen wir außer der Eurobox mit den Maßen 60x40x32 Zentimeter nicht viel Material (die Materialliste findet ihr am Ende des Artikels).
Nachdem wir schon eine mobile Küchenbox aus einem Eurobox-Schubladenbehälter gebaut haben, kommt in einem zweiten Step unsere mobile Spüle dran. Auch hierfür ist das benötigte Material nicht sehr teuer. Insgesamt sind wir dafür unter 100 Euro geblieben. Auch dieses Projekt ist schnell und einfach zu realisieren. Als Waschbecken dient uns dabei ein Edelstahl-Gastro-Behälter der Größe GN ½ mit den Abmessungen 325x265x150 Millimeter. Man kann aber auch so ziemlich jede andere Schüssel mit Rand dafür verwenden. Ob aus Edelstahl oder Kunststoff spielt dabei keine Rolle. Der Gastro-Behälter in dieser Größe passt allerdings perfekt in die eine Hälfte unserer Eurobox mit dazu passendem Deckel. Die Box und der Deckel haben das Standardmaß 60×40 Zentimetern, die Box ist 32 Zentimeter hoch.
Material aus dem Camping-Zubehör
Die Pumpe, den Wasserhahn sowie den Kanister haben wir uns im Camping-Zubehör besorgt. Wichtig war, dass der Kanister ziemlich genau in die andere Hälfte der Box passt. Wir haben hierfür einen 20-Liter-Universalkanister mit den Maßen 39x25x 32 Zentimeter gefunden, der unsere Voraussetzungen perfekt erfüllt. Er passt sehr genau in die eine Hälfte der Box, nach oben ist noch genügend Luft für die Anschlüsse und unser Spülbecken hat ebenfalls ausreichend Platz. Einen zum Kanister passenden Deckel mit Durchlass und ein Stück Schlauch haben wir ebenfalls dort erstanden. Ein paar Kabel, Kabelschuhe und den Stecker für den 12-Volt-Anschluss von irgendeinem ausgedienten Gerät haben wir in unserer Kiste mit den Dingen, die man besser noch mal aufhebt, gefunden. Eine in der Größe ungefähr passende Siebdruckplatte haben wir aus der Restekiste im Baumarkt gefischt.
Der Bau unserer Eurobox-Spüle
Damit ist unsere Materialliste komplett und wir können loslegen. Als erstes müssen wir den Deckel der Eurobox verstärken, damit sowohl unser Waschbecken als auch der Wasserhahn später genügend Stabilität haben. Dazu schneiden wir die Siebruckplatte so zu, dass sie in den hochgezogenen und leicht innen liegenden Rand des Deckels passt. Ist das erledigt, stören jedoch noch die Ecken der Platte. Wir haben sie mit dem Tellerschleifer abgerundet, es geht aber zum Beispiel auch mit einem Dreiecksschleifer oder zur Not von Hand. Die geraden Kanten haben wir mit dem Abrundfräser versäubert. Natürlich geht auch das mit einem Schleifgerät oder Schleifpapier. Zum Schluss haben wir die Kanten noch gewachst, damit sich die offenen Schnittkanten nicht mit Wasser vollsaugen können.
Nachdem die Platte nun perfekt in den Deckel der Eurobox passt, werden die Positionen für das Spülbecken und den Wasserhahn festgelegt. Dabei sollte das Becken an den schmalen Rändern des Ausschnitts noch genügend Auflagefläche haben. Zu weit an der kurzen Seite sollte er nicht liegen. Die beiden Ränder an den langen Seiten mitteln wir aus. Da wo der Kanister unter dem Deckel sitzt, bleibt später genug Platz für gespültes Geschirr. Sind die Maße angezeichnet, kommt in den Ecken zuerst der Holzbohrer zum Einsatz. Er sollte so groß sein, dass später das Blatt der Stichsäge hindurchpasst. Sind die Löcher gebohrt, wird gesägt. Man kann die Siebdruckplatte vorher auf den Deckel der Eurobox leimen und beides zusammen sägen, oder man sägt einzeln und verleimt später. Dann setzt sich auch kein Leim im Sägeblatt ab.
Ist das erledigt, wird die Bohrung für den Wasserhahn angezeichnet. Beim Ausmessen unbedingt den Überstand vom Rand des Beckens berücksichtigen, sonst passt das Becken später nicht mehr in den Ausschnitt. Das Loch für den Wasserhahn haben wir unten zusätzlich noch mit einer Metallplatte verstärkt. Das ist aber eigentlich nicht notwendig.
Ist der Wasserhahn montiert, kann man an die Elektrik gehen. Den Strom für die Pumpe könnte man direkt anschließen, wir haben uns jedoch für eine Steckerlösung entschieden. Der Stecker passt in die gängigen Zigaretten-Anzünder. Wir haben für die Stromversorgung unseren Jump-Starter mit in die Box gelegt. So hat das Starter-Pack auch gleich seinen Platz. Außerdem mussten wir so kein Loch in die Seitenwand der Box bohren, um den Stecker durchzuführen und wir sind unabhängig von irgendwelchen Kabellängen. Will man den Strom außerhalb anschließen, muss man hierfür nochmal zum Bohrer greifen.
Rechnet man die Zeit für die Besorgungen und die Suche in den eigenen Restekisten nicht mit, sind die Arbeiten in ein bis zwei Stunden locker erledigt. Das Ergebnis ist eine günstige, mobile Spüle, die sich auf andere Euroboxen stapeln lässt – und die man auch noch selbst gebaut hat.
Materialliste Eurobox-Spüle
- 14,99 € Eurobox 60x40x32
- 6,99 € Eurobox-Deckel 60×40
- 8,95 € Gastro-Behälter GN 1/2, 325x265x150 mm
- 26,95 € Wasserkanister mit Weithals-Öffnung, 20 l, 39x25x32 cm
- 4,99 € Deckel mit Durchlass
- 14,49 € Camping-Wasserhahn mit Schalter
- 12,49 € Tauchpumpe
- 2,00 € Schlauch 1 m
- 3,00 € Siebdruckplatte aus Restekiste im Baumarkt
- 0,00 € Kabel & Stecker aus eigener Restekiste
- 0,00 €Stecker für Zigaretteanzünder aus eigener Restekiste
- 94,85 € Gesamt*
* zum Zeitpunkt des Projekts
Weitere Tipps zum Selberbauen …
… findet ihr in unserer Rubrik “DIY und Ausrüstung”.
Infos und Tricks zum Thema Ausbau von Campervans und Reisefafahrzeugen findet ihr im Buch “Living off the Road” aus dem Pietsch Verlag, in dem auch der Bau unserer Eurobox-Spüle beschrieben ist.