Ford Ranger mit drei Achsen als Pickup-Camper

Ford Ranger mit drei Achsen als Pickup-Camper

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Wohnkabinen für Pickups sind mitunter schwer, zu schwer für das Basisfahrzeug. Und das kann fatale Folgen bis hin zum Rahmenbruch haben. Eine mögliche Lösung stammt von Offroad-Motorhomes aus dem hessischen Groß-Gerau und nennt sich Six Wheeler. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Ford Ranger mit drei Achsen als Basis für einen Pickup-Camper. Wir haben uns den Umbau auf der Messe in Stuttgart näher angesehen.

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Mit drei Achsen wird der Offroad-Motorhome-Ranger zum Muskel-Pickup mit bis zu 2,2 Tonnen Zuladung.

Wenn die Wohnkabine zu schwer für den Pickup ist

Ein Pickup mit einer Wohnkabine ist für Camper ein tolles Setup. Grade wenn man sich nicht für eine Aufsetzkabine, die auf der originalen Pritsche befestigt wird, entscheidet, sondern für eine Kabine, die statt Pritsche aufgesetzt wird – wie zum Beispiel die Husky von Bimobil, die wir bereits ausführlich vorgestellt haben – hat man viel Platz im Innenraum.

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Bimobil Wohnkabine Husky
Bei diesem Setup mit der Husky-Wohnkabine von Bimobil passt alles zusammen. Doch was, wenn die Kabine schwerer ist oder der Pickup nicht genug Zuladung hat?

Doch trotz des um die Pritsche reduzierten Gewichts kann es schnell eng werden. Schon allein, weil die größere Kabine dazu verleitet mehr einzupacken als nötig. Und dann ist das zulässige Gesamtgewicht schnell überschritten. Aber auch ohne viel Ausrüstung und Gepäck kann es eng werden. So lag zum Beispiel das tatsächlich gemessene Gewicht unseres alten Nissan-Pickups mit seiner Globe-Cab-Wohnkabine bei 2,7 Tonnen – leer aber mit gefülltem Wassertank. Das zulässige Gesamtgewicht betrug damals 2,8 Tonnen. Mit anderen Worten: Steigen zwei Personen ein, ist man drüber.

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Die Pickup-Kabine ist zu schwer
Die Wohnkabine auf unserem alten Nissan war zu schwer und der Pickup ging hinten deutlich in die Knie.

Der Ford Ranger als Pickup-Camper-Basis

Der Ford Ranger ist Europas meistverkaufter Pickup. Er ist mit Einzel-, 1,5er- und Doppelkabine erhältlich. Die Motorenpalette reicht vom Zweiliter-Diesel bis zum Dreiliter-Sechsender. Und klar, der Ranger ist eine gute Basis für einen Pickup-Camper. Je nach Ausführung des Ranger variiert die Nutzlast jedoch in einer Range zwischen eher mageren 656 Kilo beim Doppelkabiner-Topmodell mit über 290 Pferden unter der Haube und üppigen 1.361 Kilo beim Fahrgestell mit Einzelkabine. Je nachdem für welchen Ranger als Pickup-Camper-Basis man sich also entscheidet, hat man mehr oder eben weniger Luft beim Gewicht für die Kabine.

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Der Ranger von Ford ist der meistverkaufte Pickup Europas. Je nach Ausführung bleibt jedoch nicht viel Luft für das Gewicht einer Wohnkabine.

Der Six Wheeler – ein Ford Ranger mit drei Achsen als Basis für einen Pickup-Camper

Um das Problem zu lösen, hat Offroad-Motorhomes zusammen mit Ulterio Motiv aus Südafrika den Six Wheeler entwickelt, einen Ford Ranger mit drei Achsen. Neben der dritten Achse gibt es noch ein verstärktes Fahrwerk und – für die, die eine Wohnkabine aufsetzen wollen interessant – eine Ladefläche von bis zu 2,6 Metern. Beim zulässigen Gesamtgewicht kann man wählen. Sollen es 3,5, 4,5 oder 4,75 Tonnen sein? Eine Nutzlast bis zu 2,2 Tonnen? Alles machbar.

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Die Länge der Ladefläche kann bis zu 2,6 Meter betragen. Jede Menge Platz auch für eine große Pickup-Kabine.

Bei der dritten Achse handelt es sich um eine gebremste Nachlaufachse. Heißt, die dritte Achse ist beim Six Wheeler nicht angetrieben, der Ranger also ein 6×4. „Rein theoretisch wären auch drei angetriebene Achsen möglich“, erklärt uns Markus Gruse, Geschäftsführer von Offroad-Motorhomes, und führt weiter aus, dass das jedoch nicht nur einen beträchtlichen Aufwand mit Tests, Prüfungen und Gutachten bedeuten, sondern auch ziemlich teuer werden würde. Außerdem brauche es das nicht wirklich. Denn vor allem kommt es bei dem Konzept auf das höhere Gesamtgewicht an und nicht auf extrem gesteigerte Geländefähigkeit. Recht hat er, sagen wir. Denn wer sein Heim Huckepack durch die Welt transportiert, wird die ganz heftigen Offroad-Passagen auslassen.

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Die dritte Achse ist eine gebremste Nachlaufachse und nicht angetrieben.

Bleibt die Frage: Was muss man tun, um künftig einen Six Wheeler mit drei Achsen als Basis für einen Pickup-Camper sein Eigen nennen zu können? Im ersten Step erwirbt man einen passenden Ford-Pickup ab Modelljahr 2022 – oder hat ihn bereits. Ob das Fahrzeug neu oder gebraucht ist, spielt dabei keine Rolle. Im nächsten Schritt vereinbart man einen Termin mit Offroad-Motorhomes. Ist alles besprochen, fährt man den Wagen in die Werkstatthallen von Offroad-Motorhomes, die mit dem Umbau starten.

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Rund vier Wochen später holt man seinen Dreiachser ab, setzt anschließend die Wohnkabine drauf und kann mit seinem dreiachsigen Pickup-Camper ins Reiseabenteuer starten. Ach ja, vorher sind für den Umbau zum Six Wheeler natürlich noch ab rund 31.000 Euro zu überweisen. Dafür ist man dann aber auch mit einem ganz besonderen und sehr individuellen Allrad-Reisemobil unterwegs.

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relleumdesign

Fotos: Michael Scheler, Offroad-Motorhomes

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