Wer mit einem Fahrzeug auf Camping-Tour geht oder zu einem Event fährt, auf dem er auch übernachtet, will in der Regel Getränke und Lebensmittel mitnehmen, die gekühlt werden müssen. Doch wie kann man zuverlässig, aber auch günstig in Campervan und Minicamper kühlen? Denn beides schließt sich oft aus. Eine Lösung, die beides bietet, kommt nun von Crosstools. Wir haben ein Setup aus Kompressor-Kühlbox, Akkubox und Solarmodul getestet.
Kühlboxen – günstig vs. gute Kühlleistung
Kühlboxen fürs Camping gibt es von günstig bis richtig teuer. Und auch bei der Kühlleistung gibt eine große Spanne. Sie reicht von eher mäßig bis richtig gut. Die günstigsten Kühlboxen sind die Peltier-Kühlboxen. Ihre Kühlleistung ist jedoch leider eher gering, während ihr Stromverbrauch meist hoch ist. Sie kühlen auch nur bis zu einem gewissen Maß unter Umgebungstemperatur. Heißt: Je heißer es draußen ist, umso wärmer bleibt auch der Inhalt.
Die Kühlboxen mit der besten Kühlleistung sind dagegen die Kompressor-Kühlboxen. In aller Regel sind die aber leider auch ein gutes Stück teurer. Dafür kühlen sie den unabhängig von der Außentemperatur auf eine an der Box einstellbare Temperatur – und das bis in den Minus-Bereich hinein. Sie werden, wie die Peltier-Boxen, mit 12 oder 230 Volt betrieben. Manche Modelle können auch an 24 Volt angeschlossen werden.
Die dritte Variante des mobilen Kühlens sind Absorber-Kühlboxen, die außer mit Strom auch mit Gas betrieben werden können. Ihre Kühlleistung liegt irgendwo zwischen den Peltier- und den Kompressor-Boxen. Auch hier spielt die Außentemperatur eine gewisse Rolle. Außerdem lässt ihre Leistung im Alter leider in der Regel nach. Grade für den Einsatz im Campervan oder Minicamper sind sie eher ungeeignet. Denn will man sie mit Gas betreiben, benötigt man zusätzlich Platz für die Gasflasche. Hinzu kommt, dass der Einbau einer Gasanlage mit einigen Auflagen verbunden ist.
Will man also sicher gehen, dass die Lebensmittel gut gekühlt und das Bier am Abend auch ordentlich kalt ist, ist eine Kompressor-Box die richtige Wahl. Damit die auch lange, dauerhaft und zuverlässig kühlt, macht es jedoch Sinn einen zusätzlichen Akku an Bord zu haben und den eventuell auch noch per Solar zu laden (das gilt allerdings auch für eine Peltier-Box). Zu den Kosten für die Box kommen also noch weitere Ausgaben hinzu. Doch wie wäre es, wenn man das komplette Setup für gut unter 500 Euro bekommen kann? Ein Preis, der in der Regel allein für eine Kompressor-Kühlbox über die Ladentheke zu schieben ist.
Kompressor-Kühlbox Icebox 25 von Crosstools
Fangen wir also mit der Kompressor-Kühlbox an. Die Icebox 25 von Crosstools kostet lediglich knappe 180 Euro. Richtig gelesen. Der Preis liegt weit unter 200 Euro. Dafür bietet die Box 21 Liter Volumen, ausreichend Platz für Lebensmittel und Getränke für drei oder vier Tage. Im Lieferumfang sind ein Gitterkorb, ein Anschlusskabel für 12 und für 24 Volt, sowie ein Netzteil für den 230-Volt-Anschluss dabei.
Die Icebox 25 verfügt über zwei Kühlmodi. Im Max-Modus kühlt sie besonders schnell auf die gewünschte Temperatur, benötigt aber natürlich auch mehr Strom. Der Eco-Modus senkt dagegen den Energieverbrauch. Er ist daher besonders für den Dauerbetrieb geeignet. Auf der Oberseite der Box befindet sich ein LC-Display, über das sich alle Einstellungen, wie Temperatur-Vorwahl oder Einstellung des Modus, vornehmen lassen. Im Betrieb zeigt das Display die aktuelle Temperatur in der Box sowie den Batteriestatus des angeschlossenen Akkus an.
Noch komfortabler – und natürlich auf Höhe der Zeit – geht die Einstellung per App. Sie ist kostenlos für Android und IOS verfügbar. Über die App kann die Box ein- oder ausgeschaltet und die Kühltemperatur eingestellt werden. Natürlich wird auch die aktuelle Temperatur in der Box angezeigt. Sinnvoll ist auch die Möglichkeit den Batteriewächter einzustellen. Heißt, ab welchem Ladezustand des angeschlossenen Akkus die Box abschalten soll. Außerdem kann man die Anzeige auf Grad-Celsius oder Grad-Fahrenheit umstellen, die Sprache anpassen oder eine Kindersicherung aktivieren.
Ein weiteres Plus an der Icebox ist, dass der Anschlag des Deckels versetzt werden kann. Dazu schraubt man die beiden Scharniere ab und setzt sie seitlich am Deckel und an der Kühlbox wieder ein. Das ist zwar mit etwas Aufwand und Schrauberei verbunden, macht die Icebox aber noch vielseitiger einsetzbar.
Die Akkubox zur Kühlbox – Travelbox 500+ von Crosstools
Um die Kühlbox unabhängig von der passenden Steckdose im Auto oder einem 230-Volt-Anschluss betreiben zu können, hat Crosstools unter anderem die Travelbox 500+ im Programm. Sie kostet knappe 150 Euro und hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Denn die mobile Stromversorgung verfügt über fünf USB-Ports, drei 12-Volt-Anschlussbuchsen für DC-Hohlstecker, einen 12-Volt-KFZ-Universalanschluss sowie zwei 230-Volt-Steckdosen.
Die Akkubox ist mit einem Lithium-Ionen-Akku bestückt, der über eine Kapazität von 555 Wattstunden und eine Dauerleistung von 500 Watt verfügt. Kurzzeitig (bis zu drei Sekunden) stehen auch 700 Watt zur Verfügung. Sinnvoll, wenn der Anlaufstrom von angeschlossenen Geräten kurzzeitig höher ist. Ebenfalls integriert sind Überlastschutz, Kurzschlussschutz sowie eine automatische Kühlung als Überhitzungsschutz.
Die Travelbox 500+ kann über 230-Volt am Netz, über das 12- oder 24-Volt-Bordnetz eines Fahrzeugs oder über Solar aufgeladen werden. Sie kann gleichzeitig betrieben und geladen werden. Das ermöglich es auch, sie als Notstromversorgung für einen Computer oder andere Geräte zu nutzen. Dazu wird die Travelbox zwischen den PC und das Stromnetz geschaltet. Die Ansprechzeit bei Stromausfall liegt unter fünf Millisekunden. Und klar, natürlich kann man sie, während sie die Kühlbox mit Strom versorgt, auch im Camper oder über Solar laden.
Das Crosstools-Solarpanel Solarbox 120
Damit kommen wir zum dritten Teil des Autark-Setups zum Kühlen im Camper. Passend zur Akkubox 500+ bietet Crosstools das Solarpanel Solarbox 120 an, das für knapp 140 Euro zu haben ist. Das faltbare Solarpanel leistet – wie der Name schon vermuten lässt – 120 Watt. Es ist mit vier 30-Watt-Monokristall-Modulen ausgestattet. Es verfügt über einen USB-3.0- und einen USB-C-Anschluss. Handy & Co. können also direkt geladen werden.
Im Lieferumfang ist ein Anschlusskabel für die Travelbox enthalten. Damit kann sie direkt an das Solarpanel angeschlossen werden. Ein Solarladerichter ist nicht notwendig und auch nicht dabei. Das bedeutet aber auch, dass man das Solarpanel nicht ohne weiteres an eine Fahrzeug- oder Aufbau-Batterie anschließen kann. Dafür ist es aber auch nicht primär gedacht. Es soll vor allem die Travelbox ergänzen.
Die Solarbox ist mit einer regenabweisenden PET- und ETFE-Schicht versehen und wasserfest. Sie kann also auch bei Regen oder starker Sonneneinstrahlung eingesetzt werden. Bei der Travelbox ist übrigens ebenfalls ein Anschlusskabel für das Solarpanel dabei. Das ist etwas länger als das Kabel des Solarpanels, allerdings nicht wirklich viel. Aber manchmal machen ja ein paar Zentimeter mehr oder weniger den Unterschied.
Das komplette Setup im vanlifemag.de-Test
Wir haben die drei Produkte zu einem kompletten Setup zusammengestellt und getestet. Die Kühlbox haben wir über mehrere Tage in unserem Jimny, der auch schon mal als 4×4-Minicamper fungiert, angeschlossen. Dafür gibt es glücklicherweise im Heck einen Anschluss, der nur funktioniert, wenn die Zündung eingeschaltet ist. So zieht die Kühlbox dann keinen Strom aus der Fahrzeugbatterie. Damit sie aber auch läuft, wenn das Fahrzeug abgestellt ist, haben wir die Travelbox dazwischengeschaltet.
Auf dem Filzuntergrund im Heck unseres Würfels rutsch die Icebox beim Fahren ziemlich hin und her. Deshalb haben wir sie mit Gurten gesichert. Das hat gleich noch den Effekt, dass auch die Travelbox, die wir zwischen Kühlbox und Seitenwand platziert haben, ebenfalls gesichert ist. Die Travelbox versorgt nun die Icebox beim Fahren und im Stand zuverlässig mit Strom. Ohne nennenswert nachzuladen hat sie das mehrere Tage durchgehalten. Beim Fahren wird sie dann permanent wieder geladen.
Doch auch wir fahren ja nicht nur permanent durch die Gegend, damit die Akkubox genügend Saft hat. Also haben wir auch das Solarpanel getestet. Das Anschlusskabel ist erfreulicherweise fast vier Meter lang. Für das Kabel zur Travelbox kommt noch einmal ein guter Meter hinzu. Kühlbox im Fahrzeug und Solarmodul können also rund fünf Meter auseinander stehen. Prima, so kann man im Schatten parken und die Solarbox in die Sonne stellen.
Das komplette Setup aus Icebox 25, Travelbox 500+ und Solarbox 120 schlägt mit 468,85 Euro zu Buche. Und das ist für alle drei Komponenten ein Preis, der mehr als in Ordnung geht. Wem die 21-Liter-Kühlbox etwas zu klein ist, der greift zur Icebox 40, die knappe 250 Euro kostet.
Unser Fazit: Die Icebox kühlt zuverlässig und ordentlich, die Travelbox versorgt sie lange mit Strom und in Verbindung mit der Solarbox kann man recht lange autark irgendwo stehen. Wahrscheinlich werden also eher das Bier alle und die Steaks aufgegessen sein, bevor das Setup das Kühlen aufgibt. Und spätestens dann muss man ja eh zum nächsten Supermarkt und kann die Fahrt dann euch gleich zum Laden der Akkubox nutzen.