Kompakte Campervan-Basis – 30 Jahre Mercedes Vito
25 Jahre Mercedes-Benz Vito 25 years of Mercedes-Benz Vito

Kompakte Campervan-Basis – 30 Jahre Mercedes Vito

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Echt jetzt, gibt es den auch schon wieder so lange? Die Marke mit dem Stern feiert in diesem Jahr tatsächlich schon 30 Jahre Mercedes Vito. Ein Van, der auch als kompakte Campervan-Basis dient. Und ein Van, dessen erstes Baujahr künftig auch ein H-Kennzeichen bekommen, also – unter bestimmten Voraussetzungen – als kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut gelten kann. Wir werfen einen Blick zurück in die Vergangenheit.

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1995 – die ersten Vito rollen in die Verkaufsräume

Der Vito der 1. Generation.

Gedacht war der Mercedes Vito damals für den gewerblichen Bereich, als Fahrzeug für Handwerker, für den Service und für Einsatzkräfte. Nachdem der Vorgänger, der MB 100 nur mäßig erfolgreich war, während der Bauzeit von 1988 bis 1995 fuhren gute 200.000 Stück von den Höfen der Händler, dachte man das Konzept Kleintransporter bei Mercedes neu. Heraus kam die Baureihe W 638, der Vito der ersten Generation. Um es vorwegzunehmen: Er verkaufte sich doppelt so gut wie sein Vorgänger. Von 1996 bis 2003 wurden über eine halbe Millionen Fahrzeuge verkauft.

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Der 1995 vorgestellte Vito war in der Klasse 2,6 bis 2,8 Tonnen angesiedelt. Der Antrieb erfolgte über die Vorderräder. Und da der ebenfalls vorne zu finden war, gab es hinten jede Menge Platz für Handwerkszeug, Pakete und Paletten oder Einbauten – auch Campingeinbauten. Auf 3,6 Quadratmetern Ladefläche und fünf Kubikmetern konnte man eine Menge unterbringen. Dennoch blieb der Vito kompakt. Mit einer Höhe von unter zwei Metern waren auch Parkhäuser oder Garagen kein Thema.

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Produktion der ersten Generation im Mercedes-Benz Werk Vitoria.

Fahrerairbag, Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen an allen Rädern, ABS mit automatischem Bremsdifferential sowie eine Servolenkung sorgten nicht nur für Sicherheit, sondern auch für ein gutes Handling des Kleintransporters mit dem Stern auf dem Kühlergrill. Die Vierzylinder-Diesel- und -Benzinmotoren waren quer eingebaut und brachten, je nach Modell, zwischen knappen 80 und knappen 128 Pferdestärken auf die Straße. 1996 erhielt der Vito sogar die Auszeichnung „Van of the Year“.

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Vitoria-Gasteiz – Produktionsort in Spanien

Das Mercedes-Benz Werk Vitoria.

Wie schon der MB 100 lief der Vito im spanischen Vitoria-Gasteiz vom Band. Der Ort prägte – wen wundert es – auch den Namen des Kleintransporters. Er liegt südlich von Bilbao im Baskenland und zählt zu den wichtigsten Produktionsstandorten von Mercedes‑Benz Vans weltweit. Und es ist das zweitgrößte Transporterwerk der Marke mit dem Stern. Hier laufen heute nicht nur Vito und eVito, sondern auch die privat positionierten V‑Klasse-Modelle und der EQV vom Band.

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Produktion der aktuellen Modelle im Mercedes-Benz Werk Vitoria.

Fahrzeuge werden hier schon seit 70 Jahren produziert. Das gesamte Areal umfasst heute knappe 700.000 Quadratmeter, die Produktionsfläche ist 373.000 Quadratmeter groß. Knappe 5.000 Menschen arbeiten hier. 2024 wurde der Grundstein zu einer Erweiterung der Produktion gelegt, ab 2026 sollen dann auch vollelektische Vans vom Band laufen, als E-Fahrzeug.

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2003 – die zweite Baureihe des Vito

Die zweite Geeneration des Vito (Mitte) war unter der Bezeichnung E-Cell in Kleinserie auch als E-Transporter zu bekommen.

2003 folge dann unter der Modellbezeichnung W/V 639 die zweite Baureihe des Vito. Dafür wurde das komplette Konzept überarbeitet. Frontantrieb war passé, ab nun wurde der Van zum Hecktriebler. Außerdem konnte man jetzt knappe 1,3 Tonnen Ladung oder sonstiges hinten reinpacken. Neben den Vierzylinder-Motoren konnte man im Bestellformular ab sofort auch ein V6-Aggregat ankreuzen. Drei Aufbaulängen, zwei Dachhöhen und fünf verschiedene Motoren machten die Auswahl nicht einfach. Und eine Version mit Allradantrieb war zudem auch noch zu haben.

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Das 750.000ste Fahrzeug der Van-Baureihen Vito und Viano, ein obsidianschwarzer Mercedes-Benz Viano Avantgarde V6 mit Automatikgetriebe und luxuriöser Leder-Innenausstattung.

2005 wurde der Vito erneut zum „Van of the Year“ gekürt. Bis zum Bauzeitende 2014 verkaufte sich die zweite Generation weltweit knapp 750.000 mal. Im Vergleich zur ersten Genaration nochmals eine satte Steigerung, im Vergleich zum MB 100 … naja, lassen wir das. 2010 kam dann mit dem E-Cell bereits der erste E-Vito in Kleinserie heraus. Er verfügte über 95 PS und hatte eine Reichweite von rund 130 Kilometern. Eingesetzt wurde er vor allem bei Kurier- und Paketdiensten.

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relleumdesign

2014 – Vito-Baureihe Nummer 3

Die dritte Baureihe des Vito bot noch mehr Auswahlmöglichkeiten.

Mehr Länge, mehr Varianten, mehr Design. 2014 wurde die dritte Baureihe des Vito vorgestellt, die unter der Bezeichnung W 447 lief. Jetzt konnt man nicht nur Heck- oder Allradantrieb bekommen, sondern auch wieder angetriebene Vorderräder. Der Radstand blieb unverändert, die Karosserie wurde jedoch etwas länger. Ein Plus von 13 Zentimetern lies den Vito auf eine Länge von maximal 5,37 Meter wachsen. Noch mehr Platz also für alles, was hinten eingeladen werden soll. Und das durfte auch nochmal schwerer sein. Bis zu 1.369 Kilo Zuladung waren ab sofort möglich.

Der Mercedes-Benz E-Vito.

Serienmäßig waren Airbags sowie Gurtwarner für Fahrer und Beifahrer mit an Bord. Ein Novum in der Klasse, genau wie der Seitenwind-Assistent. 2018 feierte dann der E-Vito Premiere, ein vollelektrischer Midsize-Van ab Werk und der Nachfolger des E-Cell.

2020 und 2024 kamen weitere Neuerungen und Assistenzsysteme hinzu. Aktuell sind die Vito-Modelle zu Preisen ab knapp 33.000 Euro zu bekommen. Bei der verkauften Stückzahl dürften sich aber auch gute Gebrauchte finden lassen. Und die kann man ja dann selbst zum Camper umbauen.

Living off the Road ISBN 978-3-613-50922-1 Preis 29,90 EUR

Wie das geht und auf was man dabei achten muss, ist zum Beispile im Buch „Living off the Road“ aus dem Pietsch Verlag beschrieben. Und außerdem sind natürlich jede Menge Tipps hier auf vanlifemag.de zu finden. Einfach mal die Suche nutzen.

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Bilder: Mercedes-Benz – Screenshot: vanlifemag.de – Text: Mercedes-Benz, Michael Scheler

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