Auf Facebook trifft sich die Vanlife und Camping Community. Wir schauen mit einer neuen Interview-Serie hinter die Kulissen dieser Gruppen und stellen jene Menschen vor, die in ihrer Freizeit solche Gruppen pflegen und betreuen.
Den Anfang macht die Facebook-Gruppe „4×4 Kastenwagen – offroad adVANture“ mit ihrem Gründer Philipp.
Vanlifemag.de: Philipp, du bist selbst absolut vanlife-addicted. Etwas spezieller als viele andere Vanlifer, weil du mit einem amerikanischen Allradler unterwegs bist, aber das dann auch mal fünf Monate am Stück. Wie bist du zu diesem Reisestil gekommen?
Philipp: Vanlife ist so ein Wort, das ich ja eher weniger mag. Ich habe vor gut 20 Jahren im südlichen Afrika mehrfach Hilux mit Dachzelt gemietet und das Offroadreisen lieben gelernt. In Deutschland habe ich mir einen Lada Niva mit Dachzelt angeschafft. Wir sind damit und später einem Toyota FJ Cruiser viel in und um Europa, bis nach Marokko, gereist. Nachdem sich 2014 Nachwuchs ankündigte kam der familientaugliche Ford e350 4×4 aus USA zu uns. Also nicht um unbedingt „Vanlife“ zu haben, sondern um mit einem fähigen Off-roader mit Innenraum wie bisher reisen zu können. Jetzt waren wir 5 Monte vor der Einschulung des Kleinen unterwegs. Bis weit in die Türkei hinein. Ein wahnsinniges Erlebnis. Nur zu kurz.
Vanlifemag.de: Irgendwann hast du die Facebookgruppe „4×4 Kastenwagen – offroad adVANture“ gegründet. Warum hast du das gemacht und hat es sich für dich gelohnt?
Philipp: Recht einfach. Es gab noch keine europäische FB Gruppe für Allradvans im Allgemeinen. Nur speziell für Sprinter oder so. Das wollte ich zusammen bringen und hab es halt selbst gemacht. Ohne irgendwelche Vorkenntnisse. Ganz nüchtern gesehen „lohnt“ es sich nicht. Es macht nur Arbeit. Ich verdiene da nichts. Bei uns herrscht sogar strenges Werbeverbot. Aber man vernetzt sich und lernt nette Menschen kennen.
Licht und Schatten in einer Gruppe für die Vanlife Community
Vanlifemag.de: So eine Gruppe bringt viele Menschen zusammen. Das kann super spannend sein, aber auch anstrengend. Was magst du an deiner Gruppe?
Philipp: Das stimmt. Ich mag, dass sachlich diskutiert wird. Keiner wird beschimpft oder platt gemacht. Da sind wir von Adminseite – ich habe tolle Mitadmins und Moderatoren- sehr hinterher und das hat die Gruppe verinnerlicht. Man erfährt immer wieder neues und skurriles. Schön waren auch die persönlichen Zusammentreffen im Offroadpark Bayern.
Vanlifemag.de: Und was magst du nicht?
Philipp: Naja. Streit und Selbstdarsteller. Die gibt es – besonders bei Neuen – halt auch immer mal wieder. Aber da grätschen wir schnell rein.
Tolles Team hinter der Gruppe
Vanlifemag.de: Wie viele Menschen seid ihr, die die Gruppe betreuen?
Philipp: Zwei Admins und drei Moderatoren. Aber je nach beruflicher Einbindung sehr unterschiedlich aktiv.
Vanlifemag.de: So eine Gruppe rund um die Vanlife Community soll ja auch Hilfestellung geben. Was ist in Bezug darauf das für dich eindrücklichste Erlebnis gewesen?
Philipp: Das sind meist Fragen von Interessierten welches Fahrzeug für sie passend wäre. Dazu haben wir eine 4×4 Kastenwagenübersicht und eine Galerie zur Offroadfähigkeit. Und aber eben viele Mitglieder die Interessenten beraten über Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle und worauf zu achten ist.
Vanlifemag.de: Wenn du dir für das Reiseleben etwas wünschen könntest, was wäre es?
Philipp: Das Ende von Krieg, Corona, Engstirnigkeit und Nationalismus. Wir hier können uns an vielen anderen Ländern ein Beispiel nehmen, was Gastfreundschaft angeht.
Name: Philipp Körblein
Alter: 50
Beruf: Rechtsanwalt
Fahrzeug: Ford e350 4×4 5.4 V8 (und ein paar andere)