Grade wenn man länger mit dem Reisefahrzeug unterwegs ist, muss irgendwann die Wäsche gewaschen werden. Wir haben eine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten in Wohnmobil und Campervan Wäsche zu waschen zusammengestellt.
Wäsche waschen in Wohnmobil und Campervan
Schmutzige Wäsche waschen – im wahrste Sinne des Wortes – müssen wir alle. Egal ob zu Hause oder mit dem Wohnmobil oder Campervan unterwegs auf dieser Welt – die Klamotten brauchen irgendwann eine Wäsche. In den eigenen vier Wänden haben wir dafür eine Waschmaschine und oft sogar auch einen Trockner. Unterwegs sieht das anders aus. Klar, besonders große Wohnmobile der Luxusklasse bringen auch die unter und einige haben sie sogar mit an Bord, doch sobald das Fahrzeug kleiner wird, schrumpfen die Möglichkeiten. Zum Glück gibt es dafür aber mittlerweile auch kleinere Waschmaschinen-Modelle, die sich in ein Fahrzeug einbauen lassen. Doch auch hier gilt: Was in einem Alkoven-Wohnmobil noch geht und praktikabel ist, wird im Bulli schwierig und im Minicamper unmöglich. Was also tun?
Auch ohne elektrisch betriebene Mini-Waschmaschine bleiben Vanlifern, Overlandern und Urlaubern, die länger als nur zwei oder drei Wochen unterwegs sind, viele Möglichkeiten Wäsche zu waschen. Sicher, manche Methoden sind etwas aufwändiger und bringen gute alte Handarbeit mit sich, aber es gibt auch Möglichkeiten die Technik für sich arbeiten zu lassen. Auf den Trockner jedoch muss man – mit zwei Ausnahmen – verzichten. Eine Wäscheleine an Bord, die man zum Beispiel zwischen Fahrzeug und Bäumen aufspannt, ist also genauso unverzichtbar wie ein Satz Wäscheklammern. Auch Waschmittel sollte man – mit einer Ausnahme – dabeihaben. Was man sonst noch dafür benötigt haben wir in der folgenden Übersicht zusammengestellt.
Waschsalon & Co.
Auch wenn man ihn immer seltener findet, der gute alte Waschsalon ist eine Möglichkeit unterwegs zu waschen. Dabei gibt es die Möglichkeit in einem Salon mit mehreren aufgestellten Maschinen, nach Einwurf der passenden Münzen, selbst zu waschen und in der Regel auch zu trocknen, oder man gibt die Wäsche in einer Wäscherei ab. Allerdings findet man beides eher in Städten und kann – grade mit einem größeren Reisemobil – meist schlecht in unmittelbarer Nähe parken. Alternativ kann man natürlich auch eine Nacht in einem Hotel mit Waschservice verbringen. Dort gibt es in der Regel auch einen Hotelparkplatz, auf dem das Fahrzeug – zum Teil bewacht – stehen kann. Auch die Übernachtung auf einem Camping- oder Stellplatz, der über Waschmaschinen verfügt, ist eine gute Möglichkeit zwischendurch für saubere Klamotten zu sorgen.
Vor allem in Europa finden sich aber mittlerweile vermehrt auch Waschstationen an Supermärkten. Sie umfassen in der Regel zwei bis drei Waschmaschinen und einen Trockner. Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden und auch mit einem größeren Fahrzeug kann man irgendwo in der Ecke des Platzes für ein paar Stunden problemlos stehen. Während man auf die Wäsche wartet, kann man dann auch gleich den anstehenden Einkauf erledigen, die Vorräte auffüllen und noch in Ruhe einen Kaffee trinken. Da die Supermärkte, die diesen Service anbieten, meist etwas außerhalb liegen, ist auch die Anfahrt kein Problem. Der Nachteil dieser Maschinen: Man muss eigenwillige, chemische Duftkompositionen, wie Lotusblüte-Magnolie, wenn schon nicht mögen, so zumindest ertragen können. Denn hier kann man kein eigenes Waschmittel verwenden und bekommt oft auch noch den passenden Weichspüler im letzten Spülgang gleich noch dazu. Außerdem muss man sich bewusst sein, dass viele Ortsansässige in diese Maschinen gerne ihre Hunde- und Pferdedecken oder Katzenkissen waschen, da sie das aus verschiedenen Gründen in ihrer eigenen Maschine nicht machen möchten. Ob Rückstände wie Hunde-, Katzen- oder Pferdehaare in der Maschine zurückbleiben oder ob das keine Rolle spielt, kann jedoch sicher lange diskutiert werden.
Elektrische Waschmaschine an Bord
Wer mit einem richtig großen Wohnmobil unterwegs ist, ist in der glücklichen Lage eine ganz normale Haushaltswaschmaschine unterzubringen und zu betreiben. Ist das Fahrzeug kleiner, passt eine große Maschine jedoch nicht mehr rein. Doch mittlerweile gibt es kleine und praktische Lösungen, die wenig Platz wegnehmen und sich an der Wand montieren lassen.
Mini-Waschmaschine von Jost-Technik
Mit den Abmessungen 55 Zentimeter in der Breite, 60 in der Höhe und nur 32 in der Tiefe ist diese Waschmaschine zur Wandmontage richtig kompakt. Sie lässt sich entweder im Innenraum des Reisemobils oder in der Heckgarage einbauen. Die Mini-Waschmaschine fasst 2,5 Kilo Wäsche und wiegt 17 Kilo. Sie benötigt 230 Volt und hat eine Leistung von 1.500 Watt. Es stehen mehrere Waschprogramme mit 30, 40, 60 und 90 Grad zur Verfügung. Der Listenpreis ohne Einbau liegt bei knapp 1.000 Euro. Einbaupartner sind zum Beispiel Hünerkopf oder Kerkamm Weltreisemobile.
www.huenerkopf.com oder www.weltreisemobile.com
Mini-Waschmaschine Tiny-Wash
Mit ein paar wenigen Zentimetern mehr Breite, Höhe und Tiefe (58/62/35) ist die Tiny-Wash ebenfalls noch kompakt und punktet zusätzlich mit einer Trockner-Funktion. Sie fasst, je nach Waschprogramm, 1,5 oder 2,5 Kilo Wäsche und wiegt 17 Kilo. Insgesamt stehen sechs Waschprogramme bis 90 Grad Temperatur zur Verfügung. Auch die Tiny-Wash wird an der Wand montiert. Ob in einem Schrank, dem nicht mehr genutzten Gaskasten oder der Heckgarage bestimmt der zur Verfügung stehende Platz. Es stehen zwei verschiedene Modelle zur Verfügung. Die Listenpreise ohne Einbau betragen 1.169 und 1.239 Euro. Einbaupartner sind zum Beispiel Kerkamm Weltreisemobile oder Güma Services.
www.weltreisemobile.com oder www.guema-caravan.de
Ecowash-Pico Camping-Waschmaschine
Die One-Concept Ecowash-Pico Mini-Waschmaschine ist eine mobile Waschmaschine für Camper, kleine Haushalte, Tiny-Häuser oder Gartenlauben. Sie wird von oben beladen. Sie wiegt fünf Kilo, ist 44 Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser von 35 Zentimetern. Das Wasser wird separat eingefüllt, läuft nach dem Waschen aber über einen Schlauch ab. Die Maschine fasst 3 Kilo Wäsche. Die Länge der Waschprogramme beträgt zwischen drei und 15 Minuten. Die Ecowash-Pico benötigt 230 Volt Wechselstrom. Der Preis im Internet liegt bei den verschiedenen Anbietern zwischen rund 110 und gut 170 Euro. Es lohnt sich also ein wenig zu recherchieren. Bei den Farben kann man zwischen schwarz, grün und blau wählen.
z. B. bei: www.klarstein.de, www.mediamarkt.de oder www.kaufland.de
Camping Waschmaschine von Syntrox
Ebenfalls mit 230 Volt, aber tragbar ist die Camping-Waschmaschine von Syntrox. Sie fasst 3,8 Kilo Wäsche, kann schleudern und hat die Abmessungen 35 x 56 x 37 Zentimeter in Breite, Höhe und Tiefe. Der kurze Ablaufschlauch kann zum Beispiel direkt in einen Abfluss oder Gully gelegt werden. Wird die Maschine nicht gebraucht, verschwindet sie in einem Staufach. Sie ist in den Farben Grün, Pink und Blau erhältlich. Das Gewicht liegt bei rund fünf Kilo. Die Camping Waschmaschine kostet ganz knappe 70 Euro und ist bei Syntrox direkt oder über Amazon erhältlich.
Tragbare Mini-Waschmaschine von Tago
Mit der Tago-Mini-Waschmaschine ist Fußarbeit angesagt. Denn sie wird per Pedal angetrieben. Das kennt man von den Fußpumpen, mit denen man Reifen auffüllen kann. Das Fitness-Programm für die Beinmuskulatur ist also inklusive. Das Wasser zum Waschen muss man freilich separat erhitzen. Die Waschmaschine fasst zwei Kilo Wäsche. Sie ist knappe 50 Zentimeter hoch, der Durchmesser beträgt gute 34 Zentimeter. Der Einführungspreis ist mit EUR 139,95 angegeben, der Shop-Preis mit EUR 69,95. Die Mini-Waschmaschine ist ausschließlich bei Produce-Shop erhältlich.
White Magic Waschmaschine
Beim Waschen mit der White Magic Waschmaschine werden nicht die Bein-, sondern die Armmuskeln trainiert. Denn sie wird per Kurbel angetrieben. Sie hat eine Höhe von 40, einen Durchmesser von 30 Zentimetern und wiegt 2,6 Kilo. Die White Magic fasst 2,23 Kilo Wäsche. Das Wasser muss auch hier separat erhitzt werden. Durch ein Hochdrucksystem soll das Waschpulver tief in die Faser eindringen und die Wäsche so in wenigen Minuten sauber waschen. Der Preis liegt um die 110 Euro. Die White Magic ist bei den gängigen Anbietern von Camping-Ausrüstung, wie zum Beispiel Camping Wagner oder Campingplus, zu bekommen.
www.campingwagner.de oder www.campingplus.de
Camping-Waschmaschine von Bo-Camp
Auch bei der Bo-Camp-Waschmaschine ist Handarbeit angesagt. Die Bo-Camp verfügt über Saugfüße und kann so auf dem Boden oder einem Tisch befestigt werden, solange der Untergrund das zulässt. Die Maße sind 33 Zentimeter im Durchmesser und 46 in der Höhe. Die Maschine aus Kunststoff wiegt 2,5 Kilo. Von Art und Funktion erinnert die Bo-Camp an eine überdimensionale Salatschleuder mit Kurbelantrieb. Nach dem Waschen kann die Wäsche so auch geschleudert werden. Der Preis ist bei Bo-Camp mit knapp 90 Euro angegeben, beim Handelspartner Camping Wagner ist die Waschmaschine aber auch schon für knappe 70 Euro erhältlich.
www.bo-camp.com oder www.campingwagner.de
Handwäsche-Maschine von Genialo
Ziemlich identisch mit der Bo-Camp-Waschmaschine, mit leicht anderen Abmessungen und ohne Saugfüße, kommt die Handwäsche-Maschine von Genialo daher. Auch mit ihr kann man waschen und Schleudern. Die Belastbarkeit ist mit zwei Kilo angegeben. Auch die Genialo-Maschine besteht aus Kunststoff. Im Gegensatz zur Bo-Camp kostet sie jedoch nur knappe 50 Euro und ist zum Beispiel bei Walz-Vital oder Die moderne Hausfrau zu bekommen.
www.walzvital.de oder www.moderne-hausfrau.de
Weithalstonne als Waschmaschine
Ein Klassiker unter Offroad-Reisenden und Overlandern ist die als Waschtrommel genutzte Weithalstonne. Das Prinzip damit Wäsche zu waschen, ist so simpel wie effektiv. Tonne aufschrauben, schmutzige Wäsche rein, Wasser rein, Waschmitten rein, Tonne fest zuschrauben, auf den Dachträger oder an das außen angehängte Ersatzrad schnallen, Zündschlüssel drehen und losfahren. Durch die stetige Bewegung und die Kräfte, die beim Beschleunigen, Bremsen und bei Kurvenfahrten auf den Inhalt wirken, wird die Wäsche automatisch gewaschen. Ist sie ausreichend durchgeschüttelt, wird das Waschwasser ausgeleert, die Wäsche wird mit klarem Wasser ausgespült und aufgehängt. Die Weithalstonnen sind in verschiedenen Größen erhältlich. Die Preise gehen bei knapp 20 Euro für die kleinste Tonne mit gut 3,5 Liter Fassungsvermögen los. Die 20-Liter-Tonne, die eine gute Größe für das Waschen unterwegs darstellt, ist für knappe 50 Euro zu haben.
3,6 bis 68, Liter www.mehari-offroad.de oder 3,6, 6 und 10 Liter www.wieland-verlag.com/shop
Scrubba Wash Bag
Mit dem wohl niedrigsten Gewicht und dem kleinsten Packmaß punktet der Scrubba Wash Bag. Grade mal 145 Gramm wiegt der kleine, zusammenfaltbare Waschbeutel aus Polyamid. In der Ausführung als Wash Bag Mini sind es sogar nur 70 Gramm. Der große Wash Bag fasst 13,5 Liter, der kleine drei Liter Inhalt. Gewaschen wird mit maximal 50 Grad warmem Wasser. Wobei das Waschen eher ein Walken ist. Denn der Wash Bag will, wie ein Brotteig, kräftig durchgeknetet werden. Der Verschluss ist, wie bei den wasserdichten Ortlieb-Packsäcken, als Rollverschluss ausgeführt. Auseinandergefaltet betragen die Abmessungen 52 x 18 Zentimeter beim Wash Bag und 26 x 12 Zentimeter beim Wash Bag Mini. Der Preis beträgt je nach Anbieter und Größe des Beutels zwischen circa 40 und rund 55 Euro. Mit seinem geringen Gewicht ist der Scrubba sogar rucksacktauglich und kann überdies als Packsack genutzt werden.
www.bergfreunde.de, www.globetrotter.de oder www.campingwagner.de
Waschbecken, Waschschüsseln & Co.
Und natürlich lässt sich Wäsche auch ganz einfach im Waschbecken oder einer Waschschüssel waschen. Ob man dabei normales Waschpulver, Flüssigwaschmittel oder das seit der Jugendzeit bekannte Produkt aus der Tube verwendet, spielt keine Rolle. Auch hier ist Handarbeit angesagt. Der Vorteil zum Wash Bag besteht darin, dass man beim Waschen besonders hartnäckige Flecken sieht und ihnen daher stärker zu Leibe rücken kann. Für diese Methode sind neben Waschbecken oder Waschschüssel auch Eimer oder faltbare Waschschüsseln geeignet. Man muss also nicht unbedingt ein extra Behältnis mitführen, sondern kann das verwenden, was man ohnehin mit an Bord hat.
Alle Preise ohne Gewähr, da Änderungen unterworfen.
Fotos: Michael Scheler, Hersteller