Trotz der Branchenkrise im Caravaning zieht LMC auf der CMT 2025 durch. Fiktiver Lohn ist zunächst der erste Platz auf dem Neuheiten-Treppchen im aktuellen Modelljahr. Die Sassenberger Reisemobilschmiede ist bekanntlich traditionsbewusst und so wundert es nicht, dass die Ostwestfalen das 70jährige Jubiläum des Unternehmens – vorbei an so manchen Trends – gebührend feiern. Im Vordergrund stehen dabei die beiden Neuheiten e:dero und das Modo-System, aber auch die Sondermodelle unter den motorisierten Reisemobilen.
Der e:dero zwischen Zitat und Zukunft
Ein legendärer Wohnwagen steht am Anfang eines Weges, der heute LMC Caravan heißt. Der Wohnwagen „Knospe“ gehört zu den Kult-Caravans, die im Zuge des Wirtschaftswunders, dem Aufbau unserer Wohlstandsgesellschaft und mit dem mobilen Reisen auf den Markt kamen. Entscheidend war dabei weniger, dass die Knospe beim Fahren schmal war und am Standplatz auseinadergezogen werden konnte, sondern dass mit ihr Camping vom Zelt her gedacht wurde. Einfachheit, Beweglichkeit und Sicherheit sollten eine Einheit bilden. Dieses Konzept zitiert der auf der CMT 2025 vorgestellte neue e:dero und führt es unter den Bedingungen der heutigen Zeit in die Zukunft.
Zu diesen Bedingungen gehören neben der Marktsituation auch Nachhaltigkeitsaspekte und – in Anlehnung an die Einfachheit eines sicheren Zeltes – die Korrespondenz zwischen innen und außen. Im LMC e:dero werden hier einige Besonderheiten ausgespielt. Der kleinste e:dero 350 D kommt mit einem unschlagbaren Startpreis von 13.490,00 Euro auf den Markt. Darin enthalten sind alle Basics, die Umsteiger vom Zelt auf einen Caravan benötigen. Sitzgruppe und Tisch sind darin noch nicht enthalten, können aber optional mitbestellt werden. Dieses Konzept ist keine reine Lockvogelstrategie, sondern verfolgt im wesentlichen zwei Aspekte:
Nachhaltigkeit und Flexibilität im e:dero
Warum kommt ein Wohnwagen ohne Sitzmöbel auf den Markt? In dieser Unsichtbarkeit kommt ein Nachhaltigkeitsaspekt ins Spiel. „Wir sind davon ausgegangen, dass zeltende Camper beim Umstieg auf einen Caravan bereits Campingmöbel besitzen. Im e:dero können sie weiterverwendet werden. Der Wechsel bleibt in diesem Bereich also ressourcenschonend”, sagt Marketingleiterin Nina Wesselmann dazu. Auch besteht im e:dero die Möglichkeit das Bett zu einem Sofa zusammenzuklappen, sodass im Interieur keine Sitzbänke notwendig sind.
Neben der Option, eine klassische Sitzbank dazu zu bestellen, hat LMC noch eine zweite, besonders gemütliche Variante für den e:dero entwickelt. Statt der Sitzbänke bieten die Münsterländer auch zerlegbare Sessel an. Sie können durch ein einfaches Stecksystem auseinandergenommen und wieder zusammengebaut werden. So können sie einfach mit ins Freie gestellt werden und erweitern den Wohnwagen in die umgebende Landschaft. Die abgebauten Sessel schaffen auch bei Bedarf während der Fahrt mehr Stauraum.
Ähnlich ist es beim Küchenblock. Caravans sind in aller Regel auf dem Campingplatz zu finden. Das macht den Einsatz von Gas im Prinzip unnötig. Gekocht werden kann auf einem Induktionsfeld. Wer hingegen im Urlaub sowieso nur essen geht oder im Freien grillen will, kann auch noch auf das Kochfeld verzichten. Dennoch bleibt es im Interieur schön gemütlich und es gibt auch individuelle Gimmicks wie die herausdrehbare Schlüsselablage.
Das Modo-Konzept kommt jetzt auch in den Kasten
Bereits auf dem Caravan Salon 2024 wurde der Modo als Kooperation mit dem Anhänger-Produzenten Humbaur als modulares Ausbausystem präsentiert. Das innovative Ausbaukonzept wird nun von LMC Caravan erweitert. Gemeinsam mit Iveco wird der Modo zum Selbstausbauer-Set. Mit Iveco hat sich LMC für einen Partner entschieden, der mit dem Daily Switch einen Kastenwagen anbietet, der sowohl Arbeits- als auch Freizeitmöglichkeiten vereint. Das Möbel- und Transportsystem von LMC bietet hierfür eine maximal flexible Lösung, die immer einen spontanen Wechsel der Nutzungsoptionen zulässt.
Für die flexible Nutzung stehen auch die einheitlichen Maße der einzelnen Module, die noch dazu mit den Systemen von Würth, Häfele und Sortimo kompatibel sind. Modo wendet sich also an alle, die Interessen des Selbstausbaus mit denen eines Gewerbetreibenden verbinden möchten. LMC weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass dieses System für Selbstständige steuerliche Vorteile bietet. Iveco ist mit dem Daily Switch als Basisfahrzeug ein Partner, dessen Expertise diesen Brückenschlag zwischen Arbeit und Freizeit vereint – auf Wunsch auch mit Allrad-Antrieb. Das Modo-System bietet dabei auch die Möglichkeit einen Workation Van zu kreieren.
Basis für die flexible Nutzung bilden neben den Modo-Modulen die Airline-Schienen im Iveco Daily Switch. Sie sind Aufnahme für die Möbel- und Schrankelemente und bleiben auch für ihre klassische Option als Halterung für Zurrösen und Gurte erhalten, falls das Fahrzeugvolumen einmal für einen Transport benötigt wird.
70 Jahre LMC: Sondermodelle für das rollende Zuhause
Ungeachtet der stagnierenden Märkte fokussiert sich LMC Caravan auf seine Werte “Qualität. Vertrauen. Zuhause.” und feiert das 70jährige Firmen-Jubiläum. Dies ist auch dank einer soliden Geschäftspolitik möglich, die das Abgleiten in Turbulenzen zu vermeiden weiß. Profiteur sind die Kunden, die auf gut ausgestattete Jubiläumsangebote blicken können.
Mit dem e:dero hat LMC Caravan eine Baureihe kleiner Wohnwagen entwickelt – die sich in die Tradition des Unternehmens gleichermaßen einreiht wie in die nachhaltigen Perspektiven unserer Zeit – um Camping-Einsteiger zu gewinnen. Wenn Flexibilität ein Nachhaltigkeitskriterium ist, zum Beispiel durch Vielfachnutzung gleicher Elemente, dann gehört das Modo-System ohne Zweifel dazu. Nach der Erstpräsentation auf dem Caravan Salon 2024 in einem Humbaur-Anhänger folgt mit der Kompatibilität im Iveco Daily Switch die konsequente Erweiterung auf Kastenwagen und Campervans.
Nicht vergessen werden sollte, dass LMC für das Jubiläum nicht nur innovative Reisemobile entwickelt hat, sondern auch den Bestand mit Jubiläumseditionen ausstattet. Unter den Caravans ist das die Reihe „Style“ mit zwei Modellen. Aber auch die motorisierten Reisemobile werden in allen Klassen als Jubiläumsedition angeboten. Bei den Teilintegrierten stehen drei Modelle auf Fiat Ducato-Basis zur Auswahl: zwei Tourer (T 663 G und H 663 G) sowie der Cruiser V 643 G. Und wer einen Jubiläumskasten will, wird auch nicht enttäuscht. Der Innovan 603 – ebenfalls auf Ducato-Basis – steht für Vanlifer bereit.