Jetzt wo die Saison so langsam beginnt und die Camper und Campervans ausgewintert werden geht es auch um die Sicherheit auf der ersten Reise. Wir beschrieben die Checks, die man beim Start umsetzen sollte – und was ist, wenn der TÜV fällig ist? Umgangssprachlich wird die Hauptuntersuchung als „TÜV“ bezeichnet, dabei können verschiedene Prüforganisationen diese Untersuchung umsetzen. Die DEKRA, die GTÜ, KUS aber auch der TÜV selbst sind wie andere berechtigt. Wir geben euch eine Checkliste TÜV für Camper – falls euer TÜV abgelaufen ist und eine Untersuchung fällig ist.
Wann geht es zum TÜV?
Ganz grundsätzlich gilt: die allermeisten Campervans müssen alle zwei Jahre zum TÜV. Zumindest ganz neue Fahrzeuge, die erstmals zugelassen werden, müssen erst nach drei Jahren das erste Mal gecheckt werden. Für alle anderen geht es alle zwei Jahre zur Untersuchung. Wiegt der Camper mehr als 3,5 Tonnen, muss er nach sechs Jahren alle 12 Monate zum TÜV.
Vorher sollte man, wenn man keinen Check in einer Werkstatt in Anspruch nimmt, selber alle wichtigen Teilbereiche prüfen.
Innen geht’s los. Dazu sollte der Verbandskasten geprüft werden. Ist er überhaupt da? Ist er noch nicht abgelaufen und entspricht er den aktuellen Vorschriften? Gleiches gilt für Warndreieck und Warnweste. Wer Sitze ausgebaut hat, sollte sie einbauen und die Anhängerkupplung mitnehmen. Natürlich müssen auch die Fahrzeugpapiere und, falls Veränderungen am Fahrzeug umgesetzt wurden, z.B. ein anderes Fahrwerk, die Nachweise mitgenommen werden. Das entfällt, wenn man diese Umbauten bereits im Fahrzeugschein eingetragen hat. Sind Dinge verbaut, die nur per ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) nachgewiesen werden müssen, sollte diese ABE mitgeführt werden.
Auch Außen geht es auf der Checkliste TÜV Camper weiter
Dann geht es auf der Checkliste TÜV für Camper weiter ans Fahrzeug außen. Kennzeichen sichtbar? Reifenprofil über 1,6 mm und keine Beschädigungen sichtbar? Genau sollte die Beleuchtung geprüft werden, auch wenn einzelne defekte Leuchten nur als geringer Mängel gewertet werden. Ablend- und Fernlicht, Blinker ringsherum, Bremsleuchten. Ganz wichtig: Positionslichter nicht vergessen. Sind die Spiegel Innen wie Außen in Ordnung, leuchten keine Warn- oder Kontrolleuchten, ist die Frontscheibe ohne Beschädigungen im Sichtbereich des Fahrers? Hupe hupt? Dann geht’s unter das Fahrzeug. Der Motor sollte dicht sein, kein Öl verlieren. Auch dem Auspuff muss man Aufmerksamkeit schenken. Er darf nicht kaputt sein und vor allem nicht zu laut. Wichtig: vor Ort wird auch ein Bremsentest umgesetzt. Hier sollte man einerseits auf Sicht kontrollieren und selber testen – insbesondere die Handbremse. Gleiches gilt für die Lenkung. Hier darf nur ganz wenig Spiel vorhanden sein.
Lieber selber Fehler finden und abstellen
Alle selbst erkannten Mängel sollten abgestellt werden, bevor es zum Termin geht. Zwar kostet eine Nachprüfung nicht unbedingt viel Geld, aber die zusätzliche Zeit muss man sich nicht aufbrummen. Übrigens: auch eine Abgasuntersuchung muss durchgeführt werden. Hier kann man ziemlich wenig selber vorab checken, aber Warn- und Kontrollleuchten zeigen oft Fehler im Abgassystem an. Leuchten sie, sollte man vorher eine Werkstatt nach dem Problem fahnden lassen.
Die Untersuchung kostet zwischen 60 und 125 Euro (wenn die Abgasuntersuchung mit umgesetzt wird). Wer mehr als zwei Monate den Termin überzogen hat, muss 20 Prozent Aufschlag zahlen.
Checkliste TÜV Camper
- Papiere (Zulassungsbescheinigung Teil I und Unterlagen für Umbaumaßnahmen , z.B. Fahrwerk) mitführen
- Personalausweis mitnehmen
- Sichtbarkeit der FIN sicherstellen (für die Identifikation des Fahrzeuges)
- Beleuchtung prüfen (alle Lampen intakt? Paare leuchten gleich stark?)
- Kennzeichen gut sichtbar?
- Sicherheitsgurte intakt und ohne Beschädigungen?
- Keine Kontrollleuchten an?
- Bremsen prüfen (auch Handbremse)
- Elektrik (alle Anschlüsse fest, nicht oxidiert, Kabel sicher verlegt und unbeschädigt?)
- Keine illegalen Geräte montiert (z.B. nicht zugelassene Standheizung)?
- Anhängerkupplung mitnehmen
- Alle Sitze einbauen
- Reifen prüfen (Profil min. 1,6 mm, keine Risse oder Beschädigungen)
- Rost (keine Durchrostungen z.B. am Rahmen oder anderen tragenden Teilen?)
- Lenkung prüfen (wenig Spiel, leichtgängig)
- Hupe prüfen
- Scheibenwischer und Scheibenwaschanlage prüfen
- Spiegel prüfen
- Frontscheibe ohne Beschädigungen im Sichtbereich?
- Kein Ölverlust?
- Auspuff intakt?
- Warndreieck mitführen
- Verbandskasten mitführen (darf nicht abgelaufen sein, aktuelle Vorschriften erfüllen)