Man kennt es, nicht überall darf man mit dem Campervan sein Lager aufschlagen und übernachten. Es gibt Städte, in denen das, grade im Innenstadtbereich, komplett verboten ist. Evan aus den USA wollte aber für längere Zeit mitten in San Francisco im Campervan leben und hat sich daher, zusammen mit seinem Vater, einen unsichtbaren Campervan gebaut, einen Stealth Camper.
Inhaltsverzeichnis
Der unsichtbare Campervan
Ein Jahr unerkannt mitten in San Francisco im Campervan leben? Das muss man erst mal schaffen. Und doch hat Evan mit seinem Nissan NV 200 mitten in der Stadt auf Parkplätzen oder direkt vor den Häusern irgendwelcher Menschen gestanden – ohne, dass es aufgefallen ist. Wie das geht und wie er seinen Campervan ausgestattet hat, erklärt er bei einer Roomtour auf seinem Youtube-Kanal.
Klar ist, so ein Fahrzeug muss von außen unauffällig sein. Und was würde sich dafür besser eignen als ein weißer Van ohne Fenster. Das sieht nach Transporter, Handwerkerauto, Lieferfahrzeug eines Geschäfts oder Ersatzauto für den Paketlieferservice aus – nur eben nicht nach Campervan. Und das ist fast schon der eigentliche Trick an der Sache.
Die Einrichtung des unsichtbaren Campervans
Innen darf es dann wieder zugehen wie in einem Campingfahrzeug. In dem Fall allerdings einem kleinen Campingfahrzeug. Denn mit dem Nissan NV 200 gehört man schon fast in die Klasse der Microcamper. Es muss also alles gut organisiert sein.
Auf der Fahrerseite hat Evan hinter dem Fahrersitz seinen Kleiderschrank. Der besteht allerdings nur aus einer Kleiderstange. Türen gibt es nicht. Das sei gut fürs Durchtlüften der Kleidung, sagt er. Hinter dem Kleiderschrank schließt sich ein deckenhoher Schrank mit Klappe an, an dessen Rückseite die über die Heckklappe zugängliche Elektrik sitzt.
Die restliche Fläche des Laderaums haben Evan und sein Dad mit einen Podest versehen. Darunter gibt es jede Menge Stauraum für offene Kisten und auch eine Campingtoilette findet dort Platz. Direkt vor der Heckklappe befindet sich ein halbhoher Staukasten, der wahlweise als Schreibtisch oder als Waschbecken dient. Um am Schreibtisch zu sitzen, hebt Evan einen Deckel im Podest ab, nimmt die darin befindlichen Staukästen raus und schon haben die Beine und Füße Platz. Clever.
Um am Schreibpult zu arbeiten, wird eine Deckelklappe des Podests abgenommen, die Staukisten herausgenommen und schon haben die Beine Platz.
Die Spülen, Kochen und Kühlen im Stealth Camper
Die Spüle befindet sich unter der Schreibtischplatte. Die wird einfach nach hinten hochgeklappt und schon können die Zähne geputzt, das Gesicht oder das Geschirr gewaschen werden. Zum Kochen hat Evan einen kleinen Gaskocher dabei, zum Kühlen eine Passiv-Kühlbox, die er mit Eis betreibt. Das spart Strom. Dennoch hat Evan Solarmodule auf das Dach geklebt. Der Strom, mit dem sie den Bordakku laden, wird unter anderem für den Ventilator in der Dachluke, die LED-Leuchten oder die Steckdosen für Laptop & Co. gebraucht.
Schlafen im unsichtbaren Campervan
Zum Schlafen werden Polster auf das Podest gelegt und der Schlafsack hervorgeholt. Zur Fahrerkabine hin schirmt ein blickdichter Vorhang nach draußen hin ab. Die beiden Heckfenster werden mir isolierenden Abdeckungen per Magnet verdunkelt. Licht dringt jetzt allenfalls noch durch die Dachhaube nach draußen. Aber da könnte auch jemand einfach vergessen haben das Licht auf der Ladefläche auszumachen.
Fazit für Selberbauer
Wer sich selbst einen Campervan bauen will, mit dem man möglichst unerkannt nahezu überall stehen und auch ungestört übernachten kann, wählt möglichst einen weißen Transporter ohne Fenster und verzichtet außen auf alle Merkmale, die auf ein Campingfahrzeug hinweisen können. Eine Dachluke geht noch in Ordnung. Die findet man auch an machen Lieferfahrzeugen.
Und so ein Stealth Camper hat dann auch gleich noch einen Vorteil. Da man ihn nicht als Campingfahrzeug erkennt, ist er für Langfinger und andere üble Gesellen in der Regel uninteressant. Klar was soll es in einem abgestellten Transporter, auf dem nichts draufsteht, schon zu holen geben. Nachts sind die doch eh meist leer – es sei denn es schläft jemand ganz ungestört darin.
Bilder: Youtube-Screenshots und Instagram-Bilder von Stories from a Van