Großglockner mit dem Campervan – die Fahrt zur alpinen Straße

Werbung

Eine Vanlife-Sommerreise zum Großglockner zählt zu den eindrucksvollsten Roadtrips, die man in den Alpen unternehmen kann. Die Route führt aus Deutschland kommend über Salzburg ins österreichische Pinzgau. In Bruck an der Großglocknerstraße beginnt die legendäre Großglockner-Hochalpenstraße, die auf knapp 48 Kilometern Länge mit 36 Kehren durch den Nationalpark Hohe Tauern bis nach Kärnten führt. Schon nach wenigen Kilometern heißt es: höher, kurvenreicher, spektakulärer – der Weg ist hier wahrlich das Ziel. Diese alpine Panoramastraße wurde von Anfang an als Ausflugsziel konzipiert und gilt als eine der schönsten und höchsten Gebirgsstraßen Österreichs.

Werbung

Für Camper und Vanlife-Fans ist sie ein besonderes Highlight, denn sie verbindet Fahrspaß mit grandiosen Ausblicken und der Freiheit, unterwegs jederzeit einen Stopp einzulegen, um die Bergwelt zu genießen. Wir waren zum Großglockner mit dem Campervan unterwegs und geben spannende Tipps und Hinweise zu dieser atemberaubenden Tour.

Werbung

Großglockner-Hochalpenstraße: Panorama und Fahrspaß garantiert

Die Großglockner-Hochalpenstraße schlängelt sich vom Salzachtal bis ins Mölltal und überwindet mehr als 1.500 Höhenmeter auf dem Weg zum Großglockner – von blühenden Almwiesen bis in die hochalpine Gletscherregion. Hunderttausende Besucher aus aller Welt befahren sie jährlich zwischen Mai und Oktober, denn im Winter ist die Strecke wegen Schneemassen gesperrt.

Werbung

Wer die Tour in Ruhe genießen möchte, sollte die Tagesrandzeiten nutzen, also früh morgens oder spät nachmittags starten. Dann sind die Chancen am größten, die Straße zeitweise fast für sich allein zu haben und das wechselhafte Bergwetter in all seinen Stimmungen zu erleben – vom glasklaren Fernblick bis zu mystisch vorbeiziehenden Nebelschwaden.

Werbung

Für Campervans und Wohnmobile geeignet

Obwohl die Straße zwei Spuren hat und für praktisch alle Fahrzeuge – auch Wohnmobile und Gespanne – befahrbar ist, erfordert sie Konzentration. Enge Spitzkehren, bis zu 12% Steigung und steile Abgründe verlangen umsichtiges Fahren, insbesondere mit einem größeren Camper. Doch genau diese Herausforderungen machen den Reiz aus. Schon die Pioniere der 1930er Jahre haben die Straße als technisch geniales Meisterwerk gefeiert, das selbst Nicht-Bergsteigern im Wohnmobil eine grandiose Hochgebirgswelt erschließt.

Werbung

Zahlreiche Haltebuchten, Aussichtspunkte und Lehrpfade entlang der Route laden dazu ein, immer wieder anzuhalten und die Aussichten zu bestaunen. So wird die Hochalpenstraße tatsächlich zu einem Freilichtmuseum der Alpen. Info-Tafeln, kleine Ausstellungen und Naturlehrpfade vermitteln Wissen über Geologie, Flora und Fauna der Region und machen die Reise zugleich lehrreich.

Werbung

Vom Tal hinauf zum Fuscher Törl: Erste Etappe mit Ausblick

Hinter dem Mauttor bei Fusch-Ferleiten beginnt der Anstieg in die hochalpine Welt. Schon in den unteren Kehren passieren Camper romantische Schluchten und Wasserfälle – etwa die Bärenschlucht mit ihrem Schleierwasserfall –, bevor die Baumgrenze erreicht wird. Ab etwa 1.500 m Höhe öffnen sich weite Ausblicke. Auf den grünen Almwiesen am Straßenrand tummeln sich im Sommer Kühe und Murmeltiere, während in der Ferne schneebedeckte Gipfel aufragen. Spätestens ab 2.000 m Höhe spürt man die klare, dünnere Bergluft und sieht rechts und links der Straße Geröllhalden und erste Schneefelder, die auch im Hochsommer in schattigen Mulden liegen bleiben.

Werbung

Erster Scheitelpunkt auf 2.428 Metern

Nach rund der Hälfte der Strecke zum Großglockner mit dem Campervan ist der Aussichtspunkt Fuscher Törl erreicht. Er ist mit etwa 2.428 m der erste Scheitelpunkt der Route. Hier oben, an einem markanten Denkmal und einer kleinen Aussichtskanzel, eröffnet sich ein atemberaubender Rundblick auf das bisher zurückgelegte Straßenband und die umliegenden Dreitausender. Vom Fuscher Törl zweigt auch die schmale Edelweißstraße ab, eine nur knapp zweispurige Kopfsteinpflaster-Stichstraße, die weitere 1,6 km hinaufführt.

Werbung
relleumdesign

Bevor es dort hochgeht, lohnt ein Blick nach unten: Am kleinen Bergsee Fuscher Lacke unterhalb des Törls steht das historische Wegmacherhaus. Dieses kleine Museum erinnert an die Entstehung der Hochalpenstraße. In den 1930er Jahren schufen bis zu 4.000 Arbeiter mit viel Mühe und einfachen Mitteln diese beeindruckende Verbindung zwischen Salzburg und Kärnten. Ein kurzer Stopp am Fuscher Törl vermittelt also nicht nur grandiose Aussichten, sondern auch einen Einblick in die Geschichte dieser berühmten Passstraße.

Abstecher zur Edelweißspitze: Höchster Punkt für Camper

Ein absolutes Highlight der Route – gerade für Vanlife-Reisende – ist der Abstecher zur Edelweißspitze. Diese liegt auf 2.571 m Höhe und ist damit der höchste mit einem Fahrzeug erreichbare Aussichtspunkt der Großglocknerstraße. Die Auffahrt dorthin erfolgt über die bereits erwähnte Edelweißstraße, die mit sechs engen, kopfsteingepflasterten Kehren auf den Gipfel führt. Für geübte Fahrer mit Kastenwagen-Campern ist die Herausforderung machbar; große Wohnmobile sollten hier jedoch besser pausieren. Aufgrund der sehr engen Kurven und des begrenzten Platzes am Gipfelparkplatz wird bei größeren Fahrzeugen empfohlen, unten am Abzweig zu parken und die letzten Meter zu Fuß zu gehen. Doch die Mühe lohnt sich. Oben erwartet einen ein 360-Grad-Panoramablick auf bis zu 37 Dreitausender und 19 Gletscher bei klarem Wetter.

Dieses einzigartige Bergpanorama lässt sich am besten von der Aussichtsplattform oder bei einer Einkehr in der urigen Edelweißhütte genießen, die hungrige und durstige Reisende mit regionalen Schmankerln versorgt. Für Vanlife-Fans ist dieser Ort etwas Besonderes. Hier oben kann man sich mit einer Tasse Kaffee vor dem Camper hinsetzen (übernachten darf man nicht) und die gewaltige Bergwelt ringsum auf sich wirken lassen – ganz in Ruhe und fernab vom Trubel im Tal.

Kaiser-Franz-Josefs-Höhe: Auge in Auge mit dem Großglockner

Der wohl berühmteste Aussichtspunkt der Großglocknerstraße ist die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Sie liegt auf 2.369 m Höhe am Ende der 9 km langen Gletscherstraße und wurde nach dem österreichischen Kaiser Franz Joseph benannt, der im Jahr 1856 an dieser Stelle den Blick auf „seinen“ Großglockner genossen haben soll. Heute thront dort ein großes Besucherzentrum mit Aussichtsplattformen, einem Museum, Gastronomie und sogar einem mehrstöckigen Parkhaus. An schönen Sommertagen herrscht hier reger Andrang – Bergeinsamkeit darf man an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe nicht erwarten.

Werbung

Doch das Panorama entschädigt. Direkt gegenüber erhebt sich der markante Großglockner (mit 3.798 m Österreichs höchster Berg) und tief unten liegt die Pasterze, der längste Gletscher der Ostalpen. Die einst mächtige Gletscherzunge zieht sich allerdings Jahr für Jahr zurück und ist aktuell nur noch etwa 7,5 km lang. Ein nachdenklich stimmender Anblick, der die Auswirkungen des Klimawandels vor Augen führt.

Stellplatz für Wohnmobile und Campervans

Für Camper und Wohnmobilisten bietet die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe einen besonderen Vorteil. Direkt nach einem Tunnel vor dem Hauptparkplatz gibt es einen ausgewiesenen Stellplatz nur für Wohnmobile. Von hier oben hat man einen grandiosen Ausblick und meist etwas mehr Ruhe als auf dem überlaufenen Hauptareal neben den Reisebussen. In etwa 10 Gehminuten erreicht man vom Wohnmobil-Stellplatz die Aussichtsplattform beim Besucherzentrum. Dort kann man das gewaltige Panorama aus nächster Nähe genießen oder auf dem Gamsgrubenweg ein Stück entlang des Gletscherrands wandern.

Werbung

Mit etwas Glück lassen sich am Morgen oder späten Nachmittag rund um die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe Murmeltiere beobachten – sie pfeifen lautstark und huschen zwischen den Steinen umher. Sogar Steinböcke wurden hier schon gesichtet, und auch sie scheinen sich an die Anwesenheit von staunenden Touristen gewöhnt zu haben. Dieses Erlebnis, wilden Alpenbewohnern so nahe zu kommen, macht den Reiz des Aufenthalts an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe für Naturfreunde und Vanlife-Begeisterte nur noch größer.

Abfahrt nach Heiligenblut: Finale mit Alpenglühen

Nach den höchsten Punkten der Reise führt die Straße in vielen Kehren wieder hinab Richtung Tal. Die Südauffahrt endet im Bergsteigerdorf Heiligenblut in Kärnten, das auf 1.301 m Höhe liegt. Schon von weitem ist der spitze Turm der berühmten Wallfahrtskirche St. Vinzenz zu sehen, der vor der Kulisse mächtiger Berge emporragt. Die letzten Kilometer ziehen sich in sanfteren Kurven hinunter, vorbei an Gletscherbächen und Almwiesen. Besonders am Abend ist diese Talfahrt stimmungsvoll. Die Sonnenuhr der Berge taucht die Felswände in goldenes Licht, während im Tal langsam die Dämmerung einsetzt. Unten angekommen, umfängt einen wieder das Grün der Täler – und der Blick zurück schweift hoch zu den schneebedeckten Gipfeln, wo man gerade noch gestanden hat.

Nicht zu teuer

Heiligenblut selbst lohnt einen Stopp. Im malerischen Ortskern plätschert ein Brunnen, in dem Bergkristalle das ewige Eis der Glockner-Gletscher symbolisieren. Für Camper gibt es hier die Möglichkeit, direkt im Nationalpark zu übernachten. Der Nationalpark-Campingplatz Heiligenblut bietet rund 150 Stellplätze und modernen Komfort – und vor allem die Chance, abends und morgens die Bergwelt in völliger Ruhe zu erleben. Viele Vanlife-Reisende nutzen Heiligenblut als erholsamen Abschluss der Hochalpenstraße, um nach der anspruchsvollen Fahrt noch ein oder zwei Tage im Angesicht des Großglockners zu verweilen.

Wer möchte, kann am nächsten Tag die Großglocknerstraße sogar von Süden nach Norden noch einmal befahren – mit neuen Perspektiven und Fotostopps. Dank vergünstigtem Zweitagesticket (gegen geringen Aufpreis) ist eine zweite Befahrung am Folgetag möglich. So verlockend die Strecke ist, ertappen sich nicht wenige dabei, dass sie “nur noch einmal schnell auf den Gipfel fahren” möchten, weil es so schön war.

Stellplätze und Camping: Wo übernachten am Großglockner mit dem Campervan?

Wild campen oder über Nacht auf Parkplätzen entlang der Großglockner-Hochalpenstraße stehen? Das ist offiziell nicht erlaubt, denn die gesamte Straße verläuft durch empfindliches Schutzgebiet. Für Vanlife-Reisende heißt das, die Etappe so zu planen, dass man rechtzeitig wieder ein Tal erreicht oder vor der eigentlichen Auffahrt übernachtet. Eine beliebte Option ist, bereits vor der Mautstelle Ferleiten (Nordseite) zu nächtigen. Hier gibt es einen Parkplatz sowie Campingmöglichkeiten in Fusch an der Großglocknerstraße – etwa den Campingplatz Lampenhäusl am Eingang des Nationalparks Hohe Tauern. Dort kann man am Vorabend ankommen, im Dorf Fusch noch das lokale Flair genießen und früh am nächsten Morgen mit dem Camper als einer der Ersten durch die Mautstation fahren.

Tipp: Das Übernachten auf dem Parkplatz direkt vor der Mautstation wird zumindest außerhalb der Hauptsaison oft geduldet, wenn man höflich nachfragt. Reisende berichten, dass sie dort schon um 6:00 Uhr morgens starten konnten. Bei Sonnenaufgang in die Hochalpenstraße zu fahren, ist ein nahezu magisches Erlebnis.

Viele Campingmöglichkeiten bei der Fahrt zum Großglockner mit dem Campervan

Auf der Südseite empfiehlt es sich ebenso, in der Nähe der Ausfahrt zu übernachten. In Heiligenblut steht der erwähnte Nationalpark-Campingplatz zur Verfügung, wo man am Abend die letzte Sonne auf den Gipfeln beobachten kann und morgens ausgeruht die Weiterreise antritt. Alternativ gibt es im nahen Mölltal weitere Stellplätze und kleine Campingplätze, falls Heiligenblut ausgebucht sein sollte. Generell ist die Infrastruktur um den Großglockner gut auf Wohnmobilisten eingestellt. Im Umkreis von Bruck/Fusch im Norden und Heiligenblut/Winklern im Süden finden sich mehrere offizielle Stellplätze, Versorgungsstationen und Gasthöfe mit Caravan-Stellflächen.

Wichtig ist, genügend Zeit einzuplanen. Auch wenn die Strecke nur 48 km lang ist, verbringt man mit Stopps leicht einen ganzen Tag oder mehr dort oben. Die Mautgebühr von aktuell etwa 45 € pro Tag für Camper (Stand 2025) mag hoch erscheinen, doch sie beinhaltet alle Ausstellungen und Aussichtspunkte und ist angesichts des gebotenen Erlebnisses absolut lohnenswert. Wer alle Highlights mitnehmen will, sollte nicht hetzen – lieber langsam fahren, öfter pausieren und die Eindrücke auf sich wirken lassen. Genau das macht ja den Charme des Vanlife aus: Sich Zeit nehmen zu können und unabhängig zu sein, wo und wann man anhält.

Fazit: Freiheit auf vier Rädern am Großglockner

Eine Campervan-Reise zum Großglockner ist im Sommer ein unvergessliches Abenteuer für jeden Vanlife-Enthusiasten. Die Großglockner-Hochalpenstraße verbindet zwei Bundesländer, aber wichtiger noch: Sie verbindet Menschen mit der Natur. In kurzer Zeit durchfährt man sämtliche Vegetationszonen. Fast wie eine Reise von Mitteleuropa bis in die Arktis, nur eben auf 2.500 m Höhe statt in tausenden Kilometern Entfernung. Für Camper bietet diese Route die perfekte Kombination aus atemberaubender Landschaft und flexibler Reisegestaltung. Man spürt auf jedem Kilometer das Gefühl von Freiheit, wenn man mit eigenem Zuhause auf Rädern unterwegs ist und spontan dort Rast machen kann, wo es am schönsten ist.

Gleichzeitig ist die Hochalpenstraße ein gut erschlossenes Erlebnis. Aussichtsplattformen, Infopunkten und sicheren Parkbuchten sei Dank kann man die Natur gefahrlos genießen und teilen. Sei es mit Gleichgesinnten, die mit ihrem Bulli die gleiche Route nehmen, oder mit Motorradfahrern und Oldtimer-Liebhabern, die man auf den Parkplätzen trifft.

Kulinarik überall möglich

Am Ende dieser Reise bleibt die Erkenntnis, dass hier tatsächlich der Weg das Ziel ist. Die Fahrt im Campervan über den Großglockner ist weit mehr als nur eine Überbrückung von A nach B. Sie ist eine Hommage an das langsame Reisen und das Staunen über die Wunder der Bergwelt. Vanlife-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Sie erleben die Alpen in ihrer ganzen Pracht, von glitzernden Gletscherfeldern bis zu blühenden Almwiesen, und genießen dabei den Komfort, ihr Zuhause stets dabeizuhaben. Dieses Gefühl, am Abend im eigenen Camper unterm Sternenhimmel der Hohen Tauern zu sitzen, nachdem man einen Tag lang Kühe, Murmeltiere und vielleicht sogar Steinböcke gesehen hat, ist mit keinem Hotelurlaub zu vergleichen. Freiheit, Abenteuer und Natur – all das vereint die Großglockner-Straße in einem einzigen Roadtrip.

Kein Wunder, dass diese Tour für viele als Must-do auf der Bucketlist steht. In diesem Sinne: Motor starten, Kamera griffbereit und auf zur Fahrt zur alpinen Straße, die man so schnell nicht vergessen wird! Wer den Großglockner mit dem Campervan ansteuert, wird dieses Erlebnis nie vergessen.

Werbung
Werbung
Cookie Consent mit Real Cookie Banner