Hymer Zentrale

Millionenbetrag von Hymer nach Aufsichtspflichtverletzungen eingezogen

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In den letzten Wochen kamen in der gesamte Unruhe in der Wohnmobilbranche die Knaus Tabbert AG nicht mehr aus den Schlagzeilen. Eine davon handelte von Betrugsvorwürfen in Zusammenhang mit den Gewichtsangaben von Reisemobilen. In ähnlichen Zusammenhängen führten solche Vorwürfe nun bei Hymer zu einer sogenannten Einziehungsanordnung, wie zahlreiche Medien, darunter der SWR, berichten.

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Die Vorwürfe gegen den oberschwäbischen Reisemobilhersteller Hymer aus Bad Waldsee sind nicht neu. Bereits seit rund drei Jahren läuft ein Ermittlungsverfahren wegen “Aufsichtspflichtverletzungen von Mitarbeitern”, wie es im Juristendeutsch heißt. Die Vorwürfe richten sich nicht gegen Vorstände der Erwin Hymer Group oder eines der Tochterunternehmen, sondern gegen Mitarbeiter in den darunter liegenden Ebenen.

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Dennoch muss nun das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag an den Staat abführen, um das Verfahren vom Tisch zu bekommen. Falsche Gewichtsangaben sind als illegale Werbung strafbar in Zusammenhang mit dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Die Höhe des Betrags soll sich nach dem Gewinn richten, der durch solche Vorgänge erzielt wird. Über Details wird aber sowohl unternehmensseitig als auch von den Ermittlungsbehörden geschwiegen.

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Herausforderung 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht

Hintergrund ist die 3,5 Tonnen-Grenze, die Hersteller hinsichtlich des Gewichts der Ausbauten herausfordert. Sind diese gewichtsintensiv, wird bei geringer Zuladung das zulässige Gesamtgewicht schnell überschritten. Die gängige Möglichkeit zur gesetzeskonformen Nutzung besteht in der Auflastung von Reisemobilen. Dies ist zwar technisch vergleichsweise einfach, sorgt aber bei der Gewinnung jüngerer Kundschaft dafür, dass der Führerschein der Klasse B nicht mehr ausreicht und durch einen zusätzlichen Führerschein ausgeglichen werden muss.

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Die Aussetzung des Bußgeldverfahrens gegen das Unternehmen und die Mitarbeiter bei bleibender Einziehungsanordnung wurde durch die umfängliche Kooperation des Unternehmens mit den staatlichen Behörden möglich, betont Hymer. Die Einziehungsanordnung bewegt sich laut Medienberichten im unteren zweistelligen Millionenbereich.

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Hymer und die Erwin Hymer Group

Die Erwin Hymer Group versammelt zahlreiche Marken unter seinem Dach, darunter Hymer, Eriba, Dethleffs, Crosscamp, LMC, Bürstner, Carado, Sunlight, Etrusco, Laika und Niesmann & Bischoff sowie die Vermietmarken Crossrent und McRent. Die Erwin Hymer Group gehört seit 2019 zum US-amerikanischen Konzern Thor Industries.

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Foto: (c) Stefan Blanz

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