Franz Giel und Marlene Eitler von „FRLN off the Road“ waren mit ihrem zum 4×4-Minicamper umgebauten Mitsubishi Pajero im Balkan auf Reisen. Wir stellen ihren „Eddi“ genannten Begleiter vor.
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Ein 4×4-Minicamper für echte Offroad-Reisen
Das Kennzeichen beweist es eindeutig. Dem „M“ für München folgen die Buchstaben „U“ und „D“. Die Besitzer dieses Fahrzeugs wollen dahin, wo es richtig dreckig wird. Wobei es zugegebenermaßen des Blicks auf das Kennzeichen nicht wirklich bedarf, um das festzustellen. Denn das macht der alte Pajero mit seinen zahlreichen Umbauten dem Betrachter schon selbst unmißverständlich klar. Und das der Pajero ohnehin kein Auto für die Münchner Innenstadt ist, versteht sich von selbst.
Mit dem 4×4-Minicamper auf Reisen
Daher waren Franz und Marlene, in der Kurzeform eben FRLN, auch selten in der bayerischen Landeshauptstadt zu finden. Denn eigentlich sind sie lieber unterwegs. Beliebtes Ziel ist der Balkan. Vor allem Serbien und Albanien haben die beiden intensiv bereist. Aber auch Slowenien, Kroatien oder – die ganz andere Richtung – Schweden sind in der Liste der bereisten Länder zu finden.
Der Umbau zum 4×4-Minicamper
Und genau wie der Pajero fühlen sie sich eher auf den unbefestigten Wegen dieser Welt wohl. Daher haben sie ihren betagten Japaner – er hat immerhin fast 30 Jahre auf dem Buckel – auch passend umgebaut. Neben einem Fahrwerk von Old Man Emu, größeren Rädern von BF-Goodrich und Warn-Seilwinde haben sie dabei vor allem Wert auf den Reiseausbau gelegt. Denn der Pajero soll auf ihren ausgedehnten Touren nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern auch als Campmobil dienen. Bei einem Dreitürer eine kleine Herausforderung.
Denn im Fahrzeug schlafen ist nicht. Zumindest dann nicht, wenn man nicht das komplette Gepäck ausräumen und alle Sitze umlegen will. Und schon gar nicht, wenn man im Heck einen Einbau mit Kühlbox und ausziehbarer Küche montiert hat. Der Küchenauszug mit Primus-Zweiflammkocher, Stauraum für Töpfe & Co. sowie einer weiteren Ablagefläche zum Ausziehen sitzt auf der rechten Seite. An der Hecktür sind an einer Metallplatte, die das Fenster komplett abdeckt, Stautaschen von Vantale untergebracht, die weiteren Platz für Kochutensilien und andere Dinge bieten. Die Kühlbox stammt von ARB und lässt sich ebenfalls herausziehen. Beides sitzt in einem fest verschraubten Kasten aus Holz, auf dem oben noch Platz für Gepäck und vor allem für zwei 20-Liter-Wasserkanister ist. Über einen Schlauch sorgt die Schwerkraf dann für fließendes Wasser direkt an der Kochstelle.
Geschlafen wird auf dem Dach
Doch kommen wir zurück zum Thema Schlafen. Dafür haben Franz und Marlene ein ARB-Dachzelt auf einer Pinoneer-Plattform von Rhino-Rack montiert. Das Dachzelt Esperance verfügt über ein festes Dach, das auf einer Seite nach oben geklappt werden kann. Um die volle Liegefläche von knapp 140 x 200 Zentimetern zu erhalten, wird die andere Seite ausgeklappt, an der dann auch die Leiter für den sicheren Auf- und Ausstieg eingehängt wird. Vorne auf der Plattform ist noch Platz für zwei Benzinkanister und Unterlegkeile. Damit lässt sich der Mitsubishi auch an unebenen Plätzen grade ausrichten, damit man nachts im Schlaf nicht zu einer Seite hin rollt.
Die Reisen zum Nachfahren
Damit auch andere Offroader von ihren Touren profitieren können, bieten die beiden abenteuerlustigen Ex-Münchner ihre GPS-Reisedaten auf ihrer Webseite für einen kleinen Obulus zum Download an. Und für die, die erst einmal schnuppern wollen, gibt es die Daten für eine zweitägige Serbien-Tour sogar kostenlos. Für München gibt es jedoch keine Tourempfehlung.
Der 4×4-Minicamper steht zum Verkauf
Doch die Zeit der Reisen von Franz und Marlene im Pajero ist vorüber. Sie haben mittlerweile einen Nachfolger, der aktuell zum Camper umgebaut wird. Das neue 4×4-Reisegefährt ist ein Toyota Land Cruiser, der auf den Namen „Werner“ getauft wurde.
Wer also Interesse an dem Mitsubishi Pajero Eddi hat, kann sich hier informieren und Kontakt zu den beiden aufnehmen. Standort des Fahrzeugs ist allerdings nicht mehr München, sondern Kulmbach. Denn die beiden sind mittlerweile umgezogen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Text: Michael Scheler
Fotos: Franz Giel & Marlene Eitler