Wer sich mit dem Campervan abseits der befestigten Straßen bewegt, kann auch schnell mal stecken bleiben. In diesem Fall ist ein klassisches Abschleppseil nicht unbedingt das richtige Mittel, um den Karren aus dem berühmten Dreck zu ziehen. Denn zum einen ist es meist zu kurz, zum anderen ist es nicht dafür ausgelegt, ein Fahrzeug, das im Schlamm oder im Sand feststeckt, herauszuziehen. Denn es kann dabei schnell reißen. Eine Lösung für das Problem kommt von Seilflechter aus Braunschweig. Wir erklären, wie man den steckengebliebenen Campervan mit einem Seil bergen kann und welches sich dafür besonders eignet.
Mit dem Campervan steckengeblieben – bergen mit einem Seil
Ein normales Abschleppseil reicht nicht aus, um ein steckengebliebenes Fahrzeug mit einem anderen Fahrzeug herauszuziehen. Das Abschleppseil ist dafür nicht stark genug, kann reißen und damit Beschädigungen oder Verletzungen verursachen. Abgesehen davon bleibt der steckengebliebene Wagen in der Regel einfach stecken und es ist nichts gewonnen. Die richtige Wahl für die Bergung ist ein Bergeseil. Denn das ist die richtige Wahl, um den steckengebliebenen Campervan oder das Wohnmobil mit einem anderen Fahrzeug wieder herauszuziehen.
Denn für die Bergung mit einem Seil wird immer ein zweites Fahrzeug benötigt. Bergeseile sind in zwei Ausführungen zu bekommen. Als kinetische, also dehnbare Seile oder als zugsteife, also nicht dehnbare Seile. Beide haben ihren Einsatzbereich und können nicht oder nur bedingt alternativ verwendet werden.
Starre Seile für die Campervan-Bergung mit dem Seil
Starre Seile zeichnen sich dadurch aus, dass das Material keine Dehnung aufweist. Unter Zug behalten die Seile also ihre Länge bei. Das ist für die meisten Anwendungen auch so gewollt. Soll ein Seil zum Beispiel als Verlängerung für eine Seilwinde dienen, macht es wenig Sinn, wenn es sich dehnt. Verwendet man es mit einem zweiten Fahrzeug jedoch als Bergeseil, gibt es einen kräftigen Ruck, wenn man mit Schwung hineinfährt. Hier ist erhöhte Vorsicht geboten, da schnell Komponenten reißen oder Verbindungen brechen können. Sucht man bei YouTube nach Videos von Bergeaktionen, findet man immer wieder Filmchen, in denen man sieht, wie der Abschlepphaken oder eine komplette Stoßstange abreißen – und oft haben die umstehenden Personen dabei eine Menge Glück.
Während man für das kinetische Seil ein zweites Fahrzeug benötigt, ermöglicht das starre Seil auch andere Einsatzmöglichkeiten. Hat man eine Seilwinde zur Eigenbergung am Fahrzeug, kann das Seil als Verlängerung zum Einsatz kommen. Aber auch hier sollte man ausschließlich Seile verwenden, die auch dafür vorgesehen sind, also dafür gedachte Bergeseile. Bei allen Seilen muss unbedingt die sichere Arbeitslast beachtet werden. Sie müssen also ausreichend dimensioniert sein.
Kinetische Seile, um den steckengebliebenen Campervan zu bergen
Während die starren Bergeseile keine Dehnung zulassen, sind kinetische Bergeseile bis zu einem gewissen Grad dehnbar. Sie sollten daher ausschließlich für die Bergung durch ein zweites Fahrzeug verwendet werden. Denn das Bergefahrzeug kann mit etwas Geschwindigkeit in den Gurt fahren, ohne dass es einen heftigen Ruck gibt. Das funktioniert auch mit einem gewissen Anlauf. Das kinetische Seil dehnt sich, nimmt dabei Energie auf und zieht sich wieder zusammen. Hinzu kommt die Vorwärtsbewegung des Bergefahrzeugs. Mit einem kinetischen Seil ist daher eine relativ sanfte Bergung möglich. Denn der kräftige Ruck, wenn man mit starrem Seil und Schwung in den Gurt fährt, entfällt.
Aber auch beim Einsatz von kinetischen Seilen muss unbedingt auf die sicheren Arbeitslasten geachtet werden. Im Gegensatz zu den als Hebezeug eingesetzten Gurten und Schäkeln ist sie jedoch nicht unbedingt auf den Seilen zu finden. Stattdessen wird dort oft die Bruchlast angegeben, die man jedoch nicht als Grundlage für eine Bergung verwenden sollte. Den angegeben Wert sollte man daher durch sieben teilen, um einen Wert für die sichere Arbeitslast zu erhalten.
Kinetische Bergseile von Seilflechter
Kinetische Bergeseile sind zum Beispiel von Seilflechter aus Braunschweig erhältlich – und das in verschiedenen Längen und Stärken. Das heißt: für Fahrzeuge mit einem Gewicht von 4,5 bis zu 16 Tonnen. Man kann also auch die ganz großen Expeditions- oder Wohnmobile damit aus Schlamm oder Sand ziehen.
Sie sind als einzelne Seile oder als komplettes Bergeset mit passenden Tauwerkschäkeln, Handschuhen und Transportrucksack und für die ganz großen Fahrzeuge zusätzlich mit Abschleppschlinge, Rundschlingen und Transportbag zu bekommen. Die Preise liegen zwischen knapp 150 Euro für ein kinetisches Bergeseil für Fahrzeuge bis 4,5 Tonnen und knappe 1.300 Euro für die Fahrzeuge bis 16 Tonnen. Damit dürfte also für jeden das richtige Seil zu finden sein.
Fotos: Michael Scheler, Martin Zink, Seilflechter