Panama ist eine noch junge Marke im Trigano-Konzern, spezialisiert auf kompakte Campervans. Mit dem Peak P10H bringt Panama erstmals ein Modell mit Plug-in-Hybridantrieb auf die Straße. Vorgestellt auf der CMT 2025, kombiniert der P10H einen 2,5-L-Benzin- mit einem Elektromotor und soll zeigen, dass Hybridtechnik auch im Vanlife funktioniert. Das kompakte Basisfahrzeug Ford Tourneo Custom wurde 2023 erneuert und bietet nun neben Dieselmotoren auch einen Plug-in-Hybrid – genau darauf setzt der Panama P10H (2025). Dieser Hybrid-Camper soll den Spagat schaffen zwischen urbanem Alltagsauto und umweltfreundlichem Urlaubsbegleiter. Vanlife-Enthusiasten erhoffen sich dadurch weniger Emissionen, aber volle Alltagstauglichkeit. Ob der „Next Generation 2025“-Camper diese Versprechen hält, klärt der folgende Technik- und Nachhaltigkeits-Check.
Technische Ausstattung: Hybrid-Power auf Ford-Basis
Unter der Haube des Panama P10H steckt ein moderner Plug-in-Hybrid-Antrieb. Ein 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner arbeitet mit einem Elektromotor zusammen und liefert eine Systemleistung von etwa 233 PS (171 kW). Die Kraft gelangt dabei über ein stufenloses Automatikgetriebe an die Vorderräder. Die Lithium-Ionen-Batterie (11,8 kWh) erlaubt laut Hersteller bis zu 52 km rein elektrisches Fahren – ideal für Stadtfahrten ohne Abgase. Ist der Akku voll, liegt der Normverbrauch bei lediglich 1,7–2,9 l Benzin auf 100 km. Neigt sich die Ladung dem Ende zu, schaltet der P10H nahtlos in den Hybridmodus, und der Benziner sorgt für weiteren Vortrieb. So bleibt die Reichweite auch auf langen Etappen alltagstauglich. Zudem wird beim Bremsen Energie rekuperiert und in den Akku zurückgespeist – ein Plus vor allem im Stadtverkehr.
Camper-Ausbau: Innenraum, Schlafplatz und Küche des Panama P10H (2025)
Trotz innovativem Antrieb bleibt die Camping-Ausstattung praxisorientiert. Zwei drehbare Vordersitze und eine breite Dreierbank ergeben fünf Sitzplätze und nachts zwei Doppelbetten (unten und im Aufstelldach, jeweils etwa 1,90 × 1,15 m). Hinter dem Fahrersitz befindet sich die kompakte Küchenzeile mit Zweiflamm-Gasherd, Spüle und 36-Liter-Toplader-Kühlschrank. Diverse Schränke und Fächer – vom hohen Heckschrank bis zum Stauraum unter der Bank – schlucken die Reiseausrüstung. Eine klappbare Arbeitsplatte schafft zusätzliche Abstellfläche, und ein abnehmbarer Innentisch lässt sich bei Nichtgebrauch in der Heckklappe verstauen. Ein festes Bad gibt es nicht, doch eine Außendusche ist serienmäßig an Bord und eine mobile Toilette kann bei Bedarf mitgeführt werden. Für Wärme an kalten Tagen sorgt eine Standheizung: Hier setzt Panama auf Gasbetrieb (eine 5-kg-Gasflasche findet Platz an Bord) oder optional eine Benzin-Heizung, da mangels Dieselmotor keine Dieselheizung zum Einsatz kommen kann.
Fahren und Assistenz: Agilität und moderne Helfer
Auf der Straße zeigt sich der P10H überraschend agil und fahraktiv – beinahe wie ein PKW. Beim Anfahren surrt er oft lautlos im E-Modus los, der Benziner schaltet sich bei Bedarf hinzu. Der Übergang zwischen Elektro- und Verbrennerantrieb erfolgt automatisch und nahezu unmerklich. Mit 233 PS Systemleistung ist stets ausreichend Kraft vorhanden. Moderne Assistenzsysteme wie Spurhaltehilfe, Verkehrszeichenerkennung und Rückfahrkamera gehören zur Serienausstattung. Ebenfalls an Bord ist ein 13-Zoll-Touchscreen mit Navigationsfunktion sowie Android Auto und Apple CarPlay für die Smartphone-Einbindung. Damit wird der Camper auch im Alltag zu einem komfortablen Begleiter.
Nachhaltigkeit: Verbrauch und Emissionen
Im Elektromodus fährt der Panama P10H (2025) lokal emissionsfrei – das schont Klima und Luftqualität vor Ort. Die elektrische Reichweite deckt bereits viele typische Alltagsstrecken ab, sodass der Benziner oftmals gar nicht erst anspringen muss. Der Verbrenner springt nur auf längeren Strecken an, was den durchschnittlichen Kraftstoffkonsum stark senken kann. Allerdings steht und fällt die Umweltbilanz mit dem Ladeverhalten: Nur ein regelmäßig geladener Akku schöpft das ökologische Potenzial voll aus. Über Nacht lässt sich der P10H an Camping-Strom wieder aufladen, was unterwegs viel Benzin spart. Wer hingegen nie lädt, bewegt letztlich einen normalen Benziner – dann bleibt der Umwelteffekt gering. Auch beim Ausbau setzt Panama auf Nachhaltigkeit: Leichtbaumöbel reduzieren das Gewicht, LED-Leuchten sparen Strom, und optional liefert ein Solarpanel auf dem Dach umweltfreundliche Energie für die Bordbatterie.
Vergleich mit konventionellen Campervans
Der P10H tritt gegen etablierte Kompakt-Camper wie den VW California oder Ford Nugget an, die bislang vor allem auf Diesel setzen. Gegenüber dem Dieselmodell Panama P10+ ist der Hybrid Panama P10H (2025) etwa 11.500 Euro teurer, bietet dafür aber einen emissionsarmen Antrieb und serienmäßig Automatik. Im Alltagsbetrieb punktet der P10H mit leisem E-Fahren in der Stadt und ohne Dieselgeruch im Wohnraum. Zudem kann er in städtischen Umweltzonen rein elektrisch unterwegs sein – ein Vorteil, den herkömmliche Diesel-Busse nicht bieten. Auf Allradantrieb müssen Hybrid-Kunden allerdings verzichten – den ermöglicht etwa nur der California 4Motion mit Verbrenner. Die Camping-Einrichtung (Aufstelldach, Küche, Klappbett) bewegt sich auf ähnlichem Niveau wie bei der Konkurrenz. Sein größter Unterschied bleibt der alternative Antrieb als Alleinstellungsmerkmal.
Elektrifizierte Alternativen im Kommen
VW plant den California künftig ebenfalls als Plug-in-Hybrid mit Allradantrieb und rund 245 PS Systemleistung – allerdings wohl zu einem deutlich höheren Preis. Auch bei der Ladetechnik dürfte VW voraus sein: Der California-Hybrid kann voraussichtlich mit bis zu 50 kW Gleichstrom laden, während der Panama P10H (2025) nur Wechselstrom-Ladung unterstützt. Rein elektrische Campingbusse wie der Mercedes EQV oder der Crosscamp (Opel Zafira-e Life) fahren zwar komplett emissionsfrei, haben aber mit etwa 300 km eine stark begrenzte Reichweite. Hier spielt der Hybrid seine Stärke aus: Dank Benzin-Reserve sind auch lange Touren ohne stundenlange Ladestopps möglich. Auch andere Hersteller suchen verstärkt nach neuen Antriebskonzepten: So kombiniert etwa ein neu vorgestellter Teilintegrierter der Marke Challenger einen Diesel mit einem zusätzlichen Elektromotor an der Hinterachse und einer 37-kWh-Batterie – das soll rund 100 km rein elektrische Reichweite ermöglichen. Mit dem weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur dürften E-Camper in Zukunft attraktiver werden – derzeit bietet ein Plug-in-Hybrid wie der P10H jedoch einen praxisnahen Kompromiss zwischen den Welten.
Alltagsnutzen: Werbeversprechen zum Panama P10H (2025) auf dem Prüfstand
Panama wirbt beim P10H mit „Sportlichkeit und Funktionalität“ – vieles davon kann der Hybrid-Camper im Alltag halten. Er lässt sich leicht manövrieren und fährt sich spritzig. Die versprochene E-Reichweite von über 50 km ist allerdings Theorie: In der Praxis fällt sie mit beladenem Fahrzeug spürbar geringer aus. Ohne regelmäßiges Nachladen steigt der Verbrauch entsprechend an; doch selbst 8–9 l/100 km auf Autobahnetappen liegen in der Größenordnung ähnlicher Camper. Wer die Technik optimal nutzt, kann hingegen viele Kurzstrecken rein elektrisch zurücklegen. Unterm Strich bietet der P10H viel Flexibilität: Unter der Woche ein familientauglicher Fünfsitzer, am Wochenende ein reisefertiges Mini-Wohnmobil – und das ohne die Reichweitenangst eines reinen Elektrofahrzeugs. Bei einem Leergewicht von rund 2,7 Tonnen bleibt etwa eine halbe Tonne Zuladung übrig – beladen mit fünf Personen, Wasser und Gepäck ist diese Reserve jedoch schnell ausgereizt.
Fazit: Fortschritt mit echtem Mehrwert
Der Panama P10H (2025) bringt frischen Wind in die Camper-Szene. Technisch überzeugt er mit einem innovativen Antriebskonzept, das Leistung und Effizienz vereint. Auf Kurzstrecken stößt er deutlich weniger Emissionen aus als ein Diesel-Camper, gleichzeitig bietet er den gewohnten Komfort eines ausgebauten Kastenwagens. Auch preislich liegt er mit rund 71.000 Euro im Rahmen dieser Fahrzeugklasse. Natürlich ist ein Plug-in-Hybrid kein Allheilmittel: Ohne Ladevorgänge bleibt ein Teil des Vorteils ungenutzt. Doch für viele Vanlife-Fans eröffnet dieser Kompaktcamper neue Möglichkeiten, Alltagsmobilität und Urlaubsabenteuer umweltbewusster zu gestalten – ohne auf Komfort und Fahrspaß zu verzichten. Insgesamt ist der P10H damit ein Schritt in die richtige Richtung für technikbegeisterte Naturfreunde. Andere Hersteller werden wohl folgen – die Zeichen in der Branche stehen auf Aufbruch in eine nachhaltigere Vanlife-Zukunft. Für Reisemobilisten beginnt damit ein neues Kapitel, in dem Technikbegeisterung und Umweltbewusstsein näher zusammenrücken.
Bilder: Hersteller