Standheizung für Wohnmobile – Marktübersicht über alle Modelle

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Reisefahrzeuge sind unterschiedlichen klimatischen Bedingungen ausgesetzt. Wenn es kalt wird, können Standheizungen den Innenraum beheizen. Wir haben uns einen Überblick über die verfügbaren Systeme verschafft und erklären, auf was man achten muss. Standheizung für Wohnmobile – Marktübersicht über alle Modelle. Die komplette Marktübersicht samt Preisen und technischen Daten kann hier als Excel-Tabelle heruntergeladen werden.

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Das Grundprinzip der Standheizung für Wohnmobile

Das Grundprinzip einer Standheizung im Reisemobileinsatz ist einfach erklärt: in der Brennkammer der Standheizung wird Diesel verbrannt und Luft in einer daneben liegenden weiteren Kammer erhitzt. Diese wird durch ein Gebläse in den Innenraum des Fahrzeuges geblasen, wodurch die Temperatur im Fahrzeug steigt. Hier räumen wir mit einem großen Mythos auf: die Luftkreisläufe zur Verbrennung und Frischlufterwärmung sind getrennt, weswegen Abgase gar nicht in den Innenraum geblasen werden können. Heißt: so lange kein Defekt vorliegt, kann eine Rauchgasvergiftung oder ein Ersticken durch Kohlenstoffmonoxid nicht erfolgen.

Die Heizleistung der Luftheizungen

Die einzubauende Heizung muss in Bezug auf die zur Verfügung stehende Heizleistung für das konkrete Fahrzeug geeignet sein. Das heißt: die Leistung muss ausreichend groß sein und darf gleichfalls, gerade in der kleinsten Heizstufe, nicht zu groß ausfallen. Warum? Weil es im Innenraum auch zu heiß werden kann. Wir kennen Systeme aus Fernost, die nicht zugverlässig minimal reduziert werden können. Dann reißt man die Fenster auf und verbrennt sinnlos. Unserer Meinung nach reichen Heizungen mit einer maximalen Heizleistung von 2 kW für fast alle Reisemobile aus. Maximal 4 kW für große Reisefahrzeuge sollten in Betracht gezogen werden.

Der Einbau der verschiedenen Standheizungen

Grundsätzlich ist der Einbau von Standheizungen kein schwieriges Unterfangen. Aber: gerade das Anzapfen des Dieseltanks des Fahrzeuges bei Systemen ohne eignen Tank, muss extrem zuverlässig umgesetzt werden, da Undichtigkeiten schwere Folgen für das Fahrzeug, die Umwelt aber auch den Besitzer haben können. Ansonsten sind die uns bekannten Einbauanleitungen sehr verständlich und die handwerkliche Leistung nicht zu kompliziert. Wir empfehlen trotzdem, die Hilfe einer Werkstatt in Anspruch zu nehmen.

Günstige gegen teure Modelle

Die günstigste Heizung mit Zulassung in dieser Marktübersicht kostet nur knapp 330 Euro, die teuerste hingegen mehr als 1500 Euro. Wo liegt der Unterschied? Ganz klar in der zuverlässigen Qualität. Systeme von Webasto können per App und vollintegriert in einem Energiemanagementsystem betrieben werden. Zusätzlich ist zu beachten, dass Systeme wie die von Vevor nicht mit einem Prüfzeichen versehen sind, welches bescheinigt, dass europäische Normen in Bezug auf die Verbrennungssysteme eingehalten werden und die Heizung deswegen eintragungsfrei in ein Fahrzeug eingebaut werden kann. Wir haben aufwendig in Foren recherchiert und stellen fest, dass gerade bei günstigen Heizungen viele Probleme bekannt werden. Insbesondere die Brennkammer verkokst ab und an, nicht immer, und stellt damit eine Gefahrenzone dar. Man kann nicht sicher wissen, ob die No-Name-Produkte aus dem Netz wirklich dauerhaft gut in Bezug auf die Produktionsqualität kontrolliert werden. Aber: für diese Marktübersicht haben wir unsere Vevor-Heizung mit knapp 1000 Betriebsstunden geöffnet und stellen fest, dass sie völlig in Ordnung ist.

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Schutz ist sinnvoll

Wir empfehlen zwei Schutzsysteme beim Einsatz von Luftheizungen. Zum einen sollte, wie eigentlich sowieso im Reisemobil, ein Feuerlöscher griffbereit sein. Damit kann man im Fall der Fälle Feuer ersticken. Zum anderen sollte man einen sogenannten CO-Warner installieren, der den Anstieg des für den Menschen tödlichen Gases Kohlenstoffmonoxid detektiert und sofort Alarm schlägt falls genau das passiert. Aber: das kann praktisch nur dann passieren, wenn ein Defekt an der Luftheizung vorliegt.

Alternative Heizsysteme

Tatsächlich gibt es weitere Heizsysteme, die in einem Reisefahrzeug zum Einsatz kommen könnten. Uns sind vier Systeme bekannt. So könnte der Innenraum auch durch Gasheizungen erwärmt werden. Diese gibt es von namenhaften Herstellern wie Truma. Nachteil: man benötigt Gas und damit einen zusätzlichen Logistikaufwand, um diesen Brennstoff zu beschaffen. Außerdem entsteht Wasserdampf beim Heizen mit Gas, wodurch der Innenraum nass wird. Eine weitere Möglichkeit ist es, elektrisch zu heizen. Das funktioniert entweder mit Landstrom oder mit ausreichend großen Batteriespeichern. Letzteres dürfte schwierig werden, da eine ausreichende Heizleistung sehr viel Energie benötigt. Eine weitere bekannte Art zu heizen wäre ein Heizkreislauf wie daheim, also mit Heizkörper und warmen Wasser. Die letzte uns bekannte Art zu Heizen ist der Einsatz von Öfen, die man mit Holz beheizt. Das ist theoretisch eine sehr unabhängige Art und Weise zu heizen, bedarf aber viel technischer Arbeit am Fahrzeug und dann in der Folge viel Aufwand beim Nachlegen zum Heizen selbst.

Autoterm

Die Systeme von Autoterm gehören zu den bekanntesten. Früher unter dem Namen „Planar“ vertrieben, stellen sie gerade bei Reisefahrzeugen eine oft gesehene Variante dar. Es gibt vier Versionen, die sich in Bezug auf die Heizleistung unterscheiden. Die kleine 2 kW Variante ist dabei mit einem Verbrauch von 0,1 Liter je Stunde sparsam. Die größte Heizung, als Air 9 D bezeichnet, wiegt stolze 12,8 kg und ist trotzdem nicht wirklich teuer. Ab 550 Euro gibt es Heizsysteme, die zugelassen sofort in Fahrzeuge eingebaut werden können und deren Qualität seit Jahren erprobt ist.

Brano

Wer eine Brano-Heizung kaufen will muss sich klar machen, dass keine eindeutigen Informationen vorliegen, ob diese Heizungen für den Einbau in Fahrzeuge zugelassen sind. Der große Vorteil: beide Systeme können auf 24 Volt-Betrieb umprogrammiert werden und funktioniert dann auch in LKW-Systemen. Ansonsten sind diese Heizungen völlig unaufgeregt und leisten sich keine besonderen Merkmale.

Carbest

Als Eigenmarke von Camping Wagner, sind die beiden VanHeat-Versionen mit 629 und 640 Euro nicht unbedingt günstig, besitzen aber eine Zulassung für den Einbau in Fahrzeuge. Sie werden, wie alle Heizungen dieser Übersicht, mit einem Montagesatz geliefert, der darauf ausgerichtet ist, an den Dieseltank des Fahrzeuges angeschlossen zu werden. Mit einem Minimalverbrauch von 0,11 bzw. 0,12 Litern je Stunde, sind sie nicht sparsamsten. Leider ist keine minimale Heizleistung angegeben. Durch den Verbrauch ist aber zu erwarten, dass sie bei circa einem kW liegen dürfte.

Calor

Calor wird allein von g-part.de im Netz vertrieben. Die Heizleistungen sind von minimal einem kW bis zu maximal 4,5 kW für wohl alle denkbaren Reisefahrzeuge ausreichend. Laut Angaben des Vertriebs sind die Heizungen mit allen notwendigen Zulassungen versehen und dürfen daher ohne Eintragung in einem Fahrzeug verbaut werden. Sehr gut: das enthaltene bedienteil dient auch als Thermostat und kann die Heizung vollautomatisch steuern. Ein externer Schalteingang, z.B. um die Heizung per Mobilfunk an- und auszuschalten ist enthalten. Die Glühkerze stammt von Kyocera und ist damit Markenware. Für einen Preis von 449 Euro für die 2,5 kW Variante ist diese Heizung ein Preisbrecher,

Eberspächer

Eberspächer gehört zu den bekannten Markenherstellern von Standheizungen. Die Heizungen waren in der Vergangenheit Modell für viele Kopien – was als Auszeichnung zu verstehen ist. Die Qualität ist, so sehen wir es in den Foren, sehr gut. Der Preis hingegen sehr hoch. Die Aitronic 3 ist die neueste Version der Standheizung und ist mit vier Modellvarianten in 12 Ausführungen verfügbar. Sogar Benzin-Varianten sind erhältlich. Die Unterschiede beziehen sich einerseits auf die Heizleistung, andererseits auf den Luftdurchlass, z.B. bei Fahrzeugen mit langen Schläuchen. Es sind verschiedene Bedienteile erhältlich und eine Steuerung per App ist als Option möglich. Verfügbar sind die kleineren S, die mittleren M und die großen XL Versionen. Die M und XL Varianten sind mit erhöhtem Luftdurchlass erhältlich. Zu kaufen gibt es sie hier.

LF Bros

Zwei Varianten der LF Bros Standheizung sind erhältlich. Die ungewöhnliche Zwischengröße von 3 kW ist mit einer minimalen Heizleistung von 1,2 kW sicherlich für mittelgroße Reisefahrzeuge interessant. Mit 389 Euro ist sie günstig. Laut Vertrieb ist die Heizung mit einem ECE-Prüfzeichen ausgestattet. Eine kleine Fernbedienung ermöglicht es, die Heizung auch von außerhalb zu bedienen und den Innenraum beheizen zu lassen. Das Bedienteil hebt sich von anderen Herstellern ab und verfügt über einen Powermodus, wodurch die Heizung schnell Wärme in maximaler Stufe zur Verfügung stellt.

Vevor

Vevor ist der Hersteller der im Internet als „Chinaheizung“ bezeichneten Modelle. Es gibt eine schier unglaubliche Anzahl an unterschiedlichen Modellen, wobei neben der Heizleistung Details wie das Bedienteil und die Farbe varrieren. Jedenfalls die Heizleistungen reichen von knapp 2 kW bis zu 8 kW, wobei die minimale Heizleistung der kleineren 2 kW Systeme um die 0,9 kW liegen dürfte. Die Vevor-Heizungen sind die mit Abstand günstigsten auf dem Markt und sind auch als Komplettsets fertig aufgebaut in einer Art Kiste erhältlich. Alle samt verfügen die Versionen nicht über notwendige Prüfzeichen und dürfen deswegen eigentlich nicht in Fahrzeugen verwendet werden. Die Qualität kann schwanken. Gerade bei diesen Systemen ist eine regelmäßige Kontrolle wirklich wichtig, um sich und das Fahrzeug nicht zu gefährden.

Webasto

Webasto gehört wie Eberspächer zu den Markenherstellern. Viele Serienfahrzeuge werden als Option von Werk mit Webastostandheizungen ausgestattet. Für die Nachrüstung sind drei Varianten mit bis zu 5 kW Heizleistung verfügbar, wobei die kleinste Version minimal 0,9 kW zur Verfügung stellt. Mit Preisen von 1090 bis 2399 Euro plus verschiedene Bedienteiloptionen, sind die Heizungen nicht günstig, aber qualitativ extrem gut. Externe Temperatursensoren können montiert werden, wodurch eine automatisierte Regelung möglich wird. Mit zusätzlichen Option und Nachrüstlösung ThermoConnect  wird die Standheizung auch automatisiert vom Handy aus bedienbar. Diese Option kostet 34,99 Euro pro Jahr und enthält auch ein Ortungsservice.

Alle Modelle und die Übersicht als Exceltabelle findet ihr nochmal hier zum Download.

Bilder: Hersteller

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